Experteninterview

5 Minuten: 5 Tipps, wie du Marketing-Texte schreibst, die Kunden begeistern

Was in Erinnerung bleibt, wird gekauft. Und in Erinnerung bleibt, was fesselt, fühlen lässt und „Wow“ macht. Gute Marketing-Texte schaffen genau das – sie wecken Emotionen, erzeugen Nähe und bleiben hängen. Chefredakteurin Yvonne Schmid-Berger verrät 5 einfache Tipps für Storytelling und KI im Marketing.

Mag. Yvonne Schmid-Berger

Egal ob Website, Plakat, Newsletter oder Social-Media-Post – starke Worte verkaufen.
Yvonne Schmid-Berger (36) von 5min.at, Gründerin und Chefredakteurin des österreichweiten Online-Portals www.5min.at, bildet seit Jahren Journalisten und PR-Texter aus. Immer wieder fällt ihr auf: „Viele glauben, gutes Texten sei den Profis vorbehalten. Das stimmt nur bedingt. Texten ist Handwerk, das man lernen kann.“

KI im Marketing richtig nutzen

Künstliche Intelligenz verändert das Texten. „Mit den richtigen Prompts liefert ChatGPT zehn brauchbare Textvorschläge in Sekunden“, so Schmid-Berger.
Doch sie betont: „Die finale Entscheidung, was wirklich gut ist, bleibt bei menschlich. Dafür braucht es Wissen über Sprache, Emotion und Wirkung.“ Wer versteht, wie gute Texte aufgebaut sind und KI gezielt einsetzt, verschafft sich einen klaren Wettbewerbsvorteil.

5 Tipps für Marketing-Texte mit Wow-Effekt

1. Wende emotionales Storytelling an

Menschen erinnern sich an Geschichten, nicht an Fakten. Erzähle authentische Erlebnisse, die Emotionen wecken. Ein Beispiel: „Ich war 17 als ich mit dem Rad gestürzt bin und mir mein Bein brach. Zwei Wochen lang konnte ich das Haus nicht verlassen. Beruflich war es jedoch das Beste, was mir passieren konnte. Ich begann zu lesen, interessierte mich für das Texten und vertiefte mich in Fachliteratur. Seitdem bin ich als Journalistin tätig. Das Texten fasziniert mich 20 Jahre später immer noch, das Radfahren eher weniger…“ Überleg dir, was du kommunizieren möchtest: Deine jahrelange Erfahrung, deine Expertise oder dein Talent? Danach überlege dir eine passende Geschichte, die du erzählen kannst. Solche Geschichten berühren, schaffen Nähe und bleiben im Gedächtnis.

2. Den praktischen Nutzen betonen

Kunden wollen wissen: Was bringt mir das? „Sorry, dass wir unser gesundes Bundle aus dem Eisfach nicht früher angeboten haben – für viel Energie im Alltag und für mehr Zeit für die Familie.“ So wird klar: Das Produkt steht für Gesundheit und Familienzeit – zwei starke Kaufmotive, die hängen bleiben. Das erste ist offensichtlich, der zweite emotional berührend. Schaffst du es, deine Kunden auf mehrere Ebenen zu erreichen, bleibst du in Erinnerung.

3. Ein Kundenproblem lösen

Gute Werbung verkauft keine Produkte, sondern Lösungen. „Gemeinsam holen wir Mitarbeiter an Bord, die bleiben. Mit der Recruiting-Agentur XYZ gewinnen Sie Menschen, die Ihre Begeisterung teilen.“ Erkenne die Sorgen deiner Zielgruppe und formuliere die Lösung präzise, einfach und empathisch.

4. Spannende Einstiege schaffen

„Viele Menschen schreiben gute Texte …“  Nett, bleibt jedoch unspektakulär. Überlege: Hast du einen Fakt, der überrascht? Das kann so aussehen: „Jeder 2. Leser springt bei Websites schon bei der Überschrift ab. Du hast nur 2,5  Sekunden um Menschen zum Verweilen zu bewegen. Wie das geht, zeige ich dir in der neuen Masterclass… “ Die ersten Sekunden entscheiden. Ein guter Einstieg lädt zum Weiterlesen ein – ein schlechter lässt dich Klicks und damit Kunden verlieren.

5. Lass die KI assistieren – nicht dominieren

KI kann verkaufsstarke Texte abliefern. Dafür muss beispielsweise Chat GPT mit allen relevanten Informationen rund um das Unternehmen oder dein Angebot versorgt werden. Dann wäre da noch das richtige prompten – das kann wie folgt aussehen: „Du bist Marketingtexterin bei einem Onlinemedium und schreibst regelmäßig PR-Texte für Kunden aus Österreich.  In meinem nächsten Prompt gebe ich dir eine genaue Beschreibung meines Angebots. Verwende diese Informationen, um einen verkaufsstarken Text für Produktsite zu erstellen. Der Text soll aus einer Headline bestehen, die den Produktnamen und einen Kundenvorteil hervorhebt (Nutzen). Danach folgt ein 50 Zeichen langer Teaser, der den Kunden bei seinem Problem abholt und eine Lösung verspricht. Ziel ist es, dass möglichst viele Menschen das Produkt kaufen.“ Das Gespräch mit der KI – „Refinement“ – führst du so lange durch, bis dir die Antwort gefällt. Wichtig: Fakten-Check und Markenstil bleiben aber immer in menschlicher Hand.

Informationen zur Quelle 5 Minuten / www.5min.at 

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