Kärnten und Friaul-Julisch-Venetien werden noch intensiver zusammenarbeiten

Europa wird am Plöckenpass helfen

Plöckenpass -

Von beiden Seiten bestens vorbereitet fand am Montag, dem 28. Juli 2025, das nächste grenzüberschreitende Treffen unter dem Titel „The Big European Picture“ statt.

Am Bild v.l.: Christian Rugo, Stefano Mazzolini (Vize-Präsident), Claudio Coradazzi (Comunità di montagna della Carnia), Ingo Ortner, Elisabeth Dieringer (EU-Abgeordnete), Nicola Cescutti (Confindustria FVG), Victoria Gailer (Karnische Werkstätten), Luca Scrignaro (Bgm. Paluzza), Ronny Rull (LAbg, Gemeindeverbandsvorsitzender), Enzo Unfer (ehem. Direktor der Europäischen Investitionsbank), Marc Germeshausen (Europa Direkt Kärnten)

Im Herzen Europas – auf dem historischen Boden der Via Iulia Augusta, inmitten der friedlich und freundschaftlich verbundenen Alpen-Adria-Region – bekräftigten alle Teilnehmer*innen des Treffens die Notwendigkeit, künftig größer und europäischer zu denken

Auftakt zur Veranstaltungsreihe

Das Treffen markierte den Auftakt einer Reihe von Folgeveranstaltungen, die in den kommenden Tagen in Friaul-Julisch Venetien und Kärnten stattfinden werden. Vizepräsident Mazzolini berichtete, dass innerhalb der Regierung von Massimiliano Fedriga auf italienischer Seite Einigkeit herrsche und ein Scheiteltunnel favorisiert werde.

35 Gemeinden fordern sichere Verkehrsverbindung

Ronny Rull (Gemeindeverband Hermagor) und Claudio Coradazzi (Comunità di montagna della Carnia) waren als Vertreter von 35 Gemeinden eingeladen und unterstrichen ihre Unterstützung. Rull berichtete von einem konstruktiven Treffen mit Italiens Infrastrukturminister Matteo Salvini sowie vom ebenso erfolgreichen Wien-Besuch der Bürgermeister des Bezirks Hermagor. Luca Scrignaro, Bürgermeister von Paluzza, verwies auf Aussagen der ANAS, wonach das Sicherheitsrisiko der bestehenden SS 52bis sehr hoch sei und es dringend einer Alternative bedürfe. Besonders die Grenzgemeinden seien sich des enormen sozioökonomischen Schadens bewusst, der durch die zuletzt 500-tägige Sperre entstanden sei.

EU-Perspektive: Finanzierung bei politischem Willen machbar

Die EU-Abgeordnete Elisabeth Dieringer und Marc Germeshausen von Europa Direkt Kärnten waren geladen, um die europäische Perspektive einzubringen. Es gelte, in Kärnten, Wien, Brüssel und Straßburg zielgerichtete Aufklärungsarbeit zu leisten. Enzo Unfer, ehemaliger Direktor der Europäischen Investitionsbank in Luxemburg, erläuterte die Funktionsweise der Bank und ihre spezifischen Instrumente – und brachte es auf den Punkt: „Wenn die beiden Regionen es politisch wollen, wird die Finanzierung mit Unterstützung der EIB funktionieren.“

Plöckenpass soll zum grenzüberschreitenden Erfolgsmodell werden

In der Sitzung wurden konkrete Erfolgsmodelle wie der Felbertauern-, Karawanken- und Koralmtunnel thematisiert. Insbesondere die Impulskraft der „AREA SÜD“ für den Unterkärntner Raum müsse als Vorbild dienen, um ein grenzüberschreitendes „Erfolgsmodell Plöckenpass“ für Oberkärnten und Osttirol zu realisieren.

Scheiteltunnel als machbare Lösung mit regionalem Mehrwert

Auf der 400 Kilometer langen Strecke von München nach Triest sollte ein lediglich 4 Kilometer langer Scheiteltunnel in heutiger Zeit realisierbar sein – zum ganzjährigen Vorteil der Bevölkerung beider Regionen. Die Plöcken-Studie des Landes Kärnten aus dem Jahr 2019 weist übrigens einen marginalen Zuwachs des Verkehrsaufkommens durch den Bau eines Scheiteltunnels (+100 Fahrzeuge täglich) aus. Technisch sei das Projekt machbar und mit Unterstützung Europas problemlos finanzierbar. Zudem könne durch ein Mautsystem für den Tunnel eine dringend benötigte Investitionshilfe für die Grenzgemeinden geschaffen werden.

Plöckenpass-Öffnung bringt Aufschwung für Zusammenarbeit und Zukunft

Victoria Gailer ist überzeugt: Für den Wirtschafts- und Tourismusstandort Osttirol-Oberkärnten stelle die Öffnung nach Süden die einzige Zukunftschance dar. Sie berichtete von mehreren laufenden Projekten, auf denen künftig aufgebaut werden müsse. „So viel grenzüberschreitenden Kontakt und Informationsaustausch wie in den 500 Tagen der Plöckenpass-Sperre gab es wohl noch nie“, so Ingo Ortner, der Koordinator des Treffens. „Kulturvereine, der Alpenverein, Betriebe, Familien, Freundeskreise – spätestens seit der Öffnung am 14. April 2025 sprudelt es nur so vor neuen Ideen des Miteinanders.“

Aus dem schwarzen Tag eine Chance machen

In Anlehnung an Karl Poppeller (Felbertauern AG, Mai 2013) darf man den 2. Dezember 2023 durchaus als „einen der schwärzesten Tage am Plöckenpass“ bezeichnen. Poppeller lobte damals die erfolgreiche Bewältigung eines Jahrhundertereignisses durch alle Beteiligten. Gleiches darf man nun von den Verantwortungsträgern in der Causa Plöckenpass erwarten – und jede*r Einzelne sollte ihren bzw. seinen Beitrag leisten.

Plöckenscheiteltunnel: Wegbereiter für ein vereintes Alpen-Adria

Die Zeit für einen Plöckenscheiteltunnel ist reif, um ein gemeinsames, friedvolles und prosperierendes Europa der Regionen im Alpen-Adria-Raum für kommende Generationen zu ermöglichen.

Öffnungszeiten im August

Bis einschließlich 7. August gelten folgende Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag: 06:00 bis 21:00 Uhr
Samstag und Sonntag: 06:00 bis 22:30 Uhr

Vom 8. August bis 24. August ist rund um die Uhr (24 Stunden) geöffnet.

Ab dem 25. August gelten wieder die regulären Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag: 06:00 bis 21:00 Uhr
Samstag und Sonntag: 06:00 bis 22:30 Uhr