23 Jahre Hautschutzkampagne in Kärnten

ÖGK: Hautschutz ist Selbstschutz

Kärnten -

Sommer, Sonne und Urlaub: Wer freut sich nicht darauf? Richtig vorbeugen, richtig nachsorgen – den ganzen Sommer lang – ist dabei von großer Bedeutung. Wie das funktioniert wird heuer bereits zum 23. Mal im Rahmen der jährlichen Hautschutzkampagne in Kärntner Strandbädern gezeigt.

Am Bild v.l.n.r.: Lena Weblacher, Bakk. (ÖGK-Channel- und Kampagnenkoordinatorin), Dr.in Beate Prettner (Gesundheitsreferentin Land Kärnten) und Jutta Polligger-Juvan (Vizepräsidentin der Apothekerkammer Kärnten)

Die Sonnencreme liegt oftmals im Schrank, bis der lang ersehnte Urlaub anbricht. Doch nicht nur beim stundenlangen Sonnenbad am Meer braucht unsere Haut bestmöglichen Schutz vor den UVA-und UVB-Strahlen – auch bei einem Nachmittag auf dem Balkon, bei der Gartenarbeit oder bei einem ausgedehnten Spaziergang sollte die Sonnencreme ein ständiger Begleiter sein. Wird die Wirkung der Sonne unterschätzt, rötet sich die Haut und der Sonnenbrand ist das Ergebnis. Insbesondere junge Menschen sollten das Thema Hautschutz ernst nehmen, denn mit jedem Sonnenbrand steigt das Risiko für die Entwicklung von Hautkrebs und eine verfrühte Hautalterung.

Initiative „Hautschutz ist Selbstschutz“

Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) führt gemeinsam mit dem Gesundheitsreferat des Landes Kärnten, der Ärztekammer für Kärnten, der Kleinen Zeitung sowie der Österreichischen Apothekerkammer – Landesgeschäftsstelle Kärnten und Cetaphil Sun Daylong heuer bereits zum 23. Mal die erfolgreiche Initiative „Hautschutz ist Selbstschutz“ in den Kärntner Bädern durch.

2022: 3.474 Menschen mussten wegen akuter Folgen von Hitze / Sonneneinstrahlung ärztlich behandelt werden

Die Zahl der Hitzetage (mindestens 30 Grad) hat sich in den letzten Jahrzehnten verdoppelt, allein in Klagenfurt (bis 17. August 2022) waren es im vergangenen Jahr 31 Tage. 2022 mussten in Österreich 3.474 Menschen wegen akuter Folgen von Hitze oder intensiver Sonneneinstrahlung ärztlich behandelt werden. 2021 waren es noch 2.566 Patientinnen und Patienten. Aus diesem Grund braucht es mehr Bewusstsein für die so wichtigen Schutzmaßnahmen. Speziell für Personen mit Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen, ältere Menschen, Säuglinge und Kleinkinder ist zu viel Sonne
eine Gesundheitsgefahr.

Hautschutz in den Bädern

Im Zeitraum von 17. Juli bis 22. Juli 2023 können sich Badegäste in sieben Kärntner Strandbädern bei Fachärztinnen und Fachärzten der Dermatologie kostenfrei über Hautschutz und Hautkrebsvorsorge informieren und haben die Möglichkeit, eine hautmedizinische Beratung in Anspruch zu nehmen – dies ersetzt natürlich nicht den jährlichen Kontrolltermin.

„Dass die Hautschutzkampagne heuer bereits zum 23. Mal durchgeführt wird und mehr als 330.000 Menschen bereits beraten wurden, spricht für den Erfolg und die Notwendigkeit dieser Vorsorgeinitiative. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, die Menschen zu informieren und sie für die 11. Juli 2023 Prävention zu gewinnen.

Rechtzeitige Diagnose 

Zahlreiche bösartige Hautveränderungen konnten in den vergangenen Jahren rechtzeitig diagnostiziert werden, wodurch einige schwerwiegende und lange Krankheitsverläufe verhindert werden konnten. Und wo lässt es sich dafür besser sensibilisieren als
vor Ort, in den Kärntner Bädern“, betonen Sylvia Gstättner und Georg Steiner,
Landesstellenausschussvorsitzende der ÖGK in Kärnten. „All das konnte nur durch die jahrelange, erfolgreiche Zusammenarbeit aller Kooperationspartner erreicht werden, denen wir dafür ausdrücklich danken möchten.“

Infomaterial für Groß & Klein

Hautschutz-Info-Packages, bestehend aus Informationsmaterialien für Groß und Klein,
Sonnenschutz-Produktproben von Cetaphil Sun Daylong und einer SUN-Checkkarte, werden bei den Beratungsterminen kostenlos an die interessierten Strandbadbesucherinnen und -besucher verteilt.

Notwendigkeit Bescheid zu wissen

„Die Sommer werden heißer, die Gefahren der Sonne potenzieren sich. Umso notwendiger ist es, über Sonne, Sonnenbestrahlung und Haut Bescheid zu wissen“, ist Gesundheitsreferentin Beate Prettner überzeugt. Aufklärungsarbeit könne zum einen gar nicht früh genug, zum anderen gar nicht nahe genug passieren. „Mit der Kärntner Hautschutz-Bädertour sensibilisieren wir die Bevölkerung tatsächlich vor Ort – nämlich in unseren Strandbädern.

Ich bin sehr froh über die tolle gemeinschaftliche Initiative, mit der Kärnten in Sachen Hautgesundheit seit 23 Jahren Vorreiter ist.“ „Oft wird unterschätzt, mit welcher Kraft die Sonne auf unsere Haut einwirkt. Auch wenn unsere Haut tagtäglich Großartiges vollbringt – im Sommer kommt sie schnell an ihre Grenzen. Um sich vor der Sonne zu schützen, hat der Körper Schutzsysteme wie die Bräunung und die Verdickung der obersten Hautschicht entwickelt. Schädigungen in den Zellen durch übermäßige UV-Bestrahlung werden jedoch als Erbinformation an nachwachsende Zellen weitergegeben. Summieren sich diese
Defekte, kann Hautkrebs die Folge sein.

Hautkrebs 

Hautkrebs tritt zu 80 Prozent an Hautstellen auf, die der direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind. Es bilden sich Flecken oder Knoten, die rasch wachsen und leicht verletzbar sind. Daher ist ein regelmäßiger Selbst-Check sowie eine Kontrolle bei einer
Hautärztin bzw. einem Hautarzt essentiell“, informiert Ärztekammer-Fachgruppenobmann der Dermatologie, Dr. Max Wutte.

Gut geschützt durch den Sommer

„Individueller Sonnenschutz ist sowohl als Vorbeugung gegen Sonnenbrand als auch im Hinblick auf die langfristige Erhaltung der Hautgesundheit zu sehen. Bei der Auswahl des richtigen Sonnenschutzmittels kommt es auf die so genannte Eigenschutzzeit der Haut an – diese ist stark vom Hauttyp abhängig. Dabei handelt es sich um jene Zeit, in der ein Aufenthalt in der Sonne ohne Sonnenbrand möglich ist. Eine individuelle Beratung ist daher sehr wichtig“, erklärt Jutta Polligger-Juvan, Vizepräsidentin der Apothekerkammer Kärnten.

Termine der Hautschutzkampagne 2023

Strandbad Uhrzeit Termin
Stadionbad Wolfsberg 15:00 – 17:00 Uhr 17.07.2023
Strandbad Millstatt 15:00 – 17:00 Uhr 18.07.2023
Strandbad Maiernigg 15:00 – 17:00 Uhr 20.07.2023
Strandbad Egg am Faaker See 10:00 – 12:00 Uhr  21.07.2023
Strandbad Velden 14:00 – 16:00 Uhr  21.07.2023
Strandbad Loretto 17:00 – 18:30 Uhr  21.07.2023
Strandbad Klagenfurt 10:00 – 15:00 Uhr  22.07.2023


Hautgesunde Tipps

  • Schatten suchen: Meiden Sie zwischen 11.00 – 15.00 Uhr direktes Sonnenlicht, da in diesem Zeitraum 80 Prozent der Gesamttages-UV-Strahlung freigesetzt wird. Hier sollte der Aufenthalt in der Sonne überhaupt vermieden werden. Achtung: selbst im Schatten dringen bis zu 50 Prozent der UV-Strahlen vor.
  • Sonnenschutzmittel: Verwenden Sie Sonnenschutzmittel entsprechend Ihrem Hauttyp. Bei der Auswahl des richtigen Sonnenschutzmittels kommt es auf die sogenannte Eigenschutzzeit der Haut an. Das ist jene Zeit, in der ein Aufenthalt in der Sonne ohne Sonnenbrand möglich ist. Diese Zeit ist je nach Hauttyp unterschiedlich lange. Ganz helle Menschen und Kinder haben eine Eigenschutzzeit von maximal zehn Minuten, bei Menschen mit dunklerem Teint kann sie bis zu 30 Minuten betragen. Bei dunkler Haut und Vorbräunung ist die Eigenschutzzeit noch länger.
  • Die Eigenschutzzeit verlängert sich je nach Lichtschutzfaktor des Sonnenschutzmittels: Eigenschutzzeit x Lichtschutzfaktor = tägliche erlaubte Aufenthaltszeit in der Sonne in Minuten

Tragen Sie das Sonnenschutzmittel eine halbe Stunde vor dem Aufenthalt in der Sonne
gleichmäßig und ausreichend auf die Haut auf (Empfehlung: sechs Esslöffel).
Nach dem Schwimmen oder auch wenn man schwitzt sollte man sich regelmäßig eincremen, dabei stark gefährdete Körperstellen wie Nasenrücken, Stirn, Ohren, Hände, Unterarme sowie Lippen besonders gründlich.

  • Augenschutz: Tragen Sie qualitativ hochwertige Sonnenbrillen, um auch Ihre Augen zu
    schützen.
  • Haut bedecken: Vor allem Kinder haben noch kein voll entwickeltes Selbstschutzsystem und sollten sich daher vorwiegend im Schatten aufhalten, entsprechende Kleidung tragen und Sunblocker (höherer LSF-Faktor) verwenden.
  • Nach der Sonne: Ist die Haut rot, hitzt und schmerzt, helfen schmerzstillende Medikamente, kalte Umschläge und spezielle Pflegeprodukte (z.B. After Sun Lotions).

Das ABC der Melanom-Früherkennung

Grundsätzlich sollte jeder Mensch seine Muttermale laufend beobachten und kontrollieren lassen. Durch Hautschädigungen können sich ungefährliche Muttermale schnell zu bösartigen Melanomen entwickeln. Wird eine Veränderung rechtzeitig bemerkt, kann das Muttermal entfernt werden.

Asymmetrie: Gutartige Muttermale sind rund und symmetrisch. Melanome wachsen ungleichmäßig, meist stärker in eine Richtung.

Begrenzung: Muttermale sind scharf zur normalen Haut hin abgegrenzt. Melanome haben eine zackige, unregelmäßige Begrenzung.

Colorit (Farbe): Muttermale sind einheitlich hell- bis dunkelbraun. Melanome weisen unterschiedliche

Braun-, Schwarz-, Rot-, Grau- oder Weißtöne auf.

Durchmesser: Muttermale bleiben über lange Zeit gleich groß. Melanome hingegen nehmen an Größe, Dicke und Umfang zu.

Ist ein Muttermal in einer oder mehreren dieser Kategorien auffällig, sollte zur Abklärung eine Hautärztin bzw. ein Hautarzt aufgesucht werden.

Sie wollen Ihren Hauttyp und Ihre Eigenschutzzeit wissen oder haben Fragen rund um das Thema Hautgesundheit? Nähere Informationen finden Sie unter www.gesundheitskasse.at/hautschutz oder kontaktieren Sie Ihre Hautärztin bzw. Ihren Hautarzt des Vertrauens.