Betriebe in Schülerhand

- ANZEIGE

Hermagor -

Praxisnähe wird in der HLW Hermagor bekanntermaßen großgeschrieben. Doch was die Pädagogen der HLW und Mitgliedsbetriebe der Einkaufstadt Hermagor im aktuellen Schuljahr unter dem Projekttitel „School meets Business“ auf die Beine gestellt haben, sucht seinesgleichen: Die Schüler wurden zu Mitarbeitern und Unternehmern.

HLW-Schüler wurden in Hermagor zu Mitarbeitern und Unternehmern

Der Grundgedanke des Projektes „School meets Business“ ist rasch erklärt:
Schritt für Schritt sollen Schüler ein Unternehmen kennenlernen, darin mitarbeiten und letztendlich sogar für zwei Tage die Unternehmensführung übernehmen. Die Umsetzung
der Idee erforderte viel Konzeption, Engagement und Zeit aller Beteiligten. Die kreative Projektidee entstammt der Feder von Einkaufstadt-Obfrau Gudrun Schwarzenlander und HLW-Direktorin Mag. Elke Millonig. An der Umsetzung waren fünf Mitgliedsbetriebe und die HLW-Lehrkräfte MMag. Helga Astei-Huber und Mag. Werner Wölbitsch involviert.

Mit an Bord des Projektes: Die Bäckerei Moritz

Theorie und Praxis

„Ein Bildungsangebot, das den Erfordernissen des zukünftigen Arbeitsmarktes mehr als gerecht wird: Auf diesen Grundsatz wird in der HLW Hermagor größter Wert gelegt“, betont
Direktorin Elke Millonig. In Sachen Kooperationen mit der heimischen Wirtschaft gilt die HLW als Vorreiterin, denn: Die Kombination aus theoretischer und praktischer Schulausbildung ist die ideale Voraussetzung sowohl für Universität oder Fachhochschule als auch den direkten Berufseinstieg. 15 Schüler der 2. Klasse der 3-jährigen Fachschule durften im Rahmen des Unterrichtsfaches Wirtschaftswerkstatt dieses Schuljahr ein ganz besonderes Projekt mitgestalten: Sie lernten verschiedene Arbeitsbereiche des Handels (z.B. Kassa, Berdarfsermittlung, Beratung, Warenübernahme, Merchandising, Schaufensterdekoration etc.) so praxisnah kennen, wie man das sonst wohl kaum erleben kann. Um die Unternehmen Intersport Alpensport, Moden Stattmann, Elektro Schuller, Creativ Die Neue Masche und Bäckerei Moritz genau unter die Lupe zu nehmen, wurde in der Auftaktphase des Projektes auf unterschiedlichste Tools zurückgegriffen. Der Einstieg für Schüler und Unternehmen war dabei das Mystery Shopping im Oktober.

Im Intersport Alpensport Shop tauchten Schüler in die Praxis ein

Vom Schüler zum Mitarbeiter

In der nächsten Projektphase wurden von den Unternehmen echte Stellenprofile ausgeschrieben, auf die sich die Schüler bewerben mussten – auch das persönliche Bewerbungsgespräch in der Firma war Teil des Unterrichts. Im Jänner dieses Jahrs durften die Schüler dann erstmals tatsächlich im Unternehmen mitarbeiten. Ab diesem Zeitpunkt waren sie regelmäßig an ihrem „Arbeitsplatz“ anzutreffen. Das „Grande Finale“ der Unternehmensübernahe fiel leider der Corona-Krise zum Opfer. Die Schüler hätten Ende April für zwei Tage die Unternehmen selbständig führen sollen. Mitinitiatorin Gudrun Schwarzenlander erklärt, was das Projekt so besonders macht: „Das klare Ziel lautete von Anfang an: Am Ende arbeiten die Schüler selbständig in unseren Unternehmen. Die Basis für ein solches Vorhaben sind einerseits absolutes Vertrauen von uns als Unternehmer,
andererseits überzeugtes Sich-etwas-Zutrauen der Schüler.“ Auch wenn der letzte Schritt leider nicht gesetzt werden konnte, so weiß HLW-Wirtschaftspädagogin Helga Astei-Huber: „Die so intensive und begeisterte Zusammenarbeit mit den Betrieben der Einkaufstadt Hermagor hat unsere Schüler in ihrem Selbstvertrauen gestärkt. Sie alle waren leidenschaftlich motiviert, das Steuer in den Geschäften für zwei Tage zu übernehmen.“

Bei Moden Stattmann lernen die Schüler, Geschenke liebevoll zu verpacken

Ein Einsatz, der sich lohnt

Das Projekt war eine Win-Win-Situation für beide Seiten: Einerseits erhielten die Schüler wertvolle Einblicke in den Unternehmensalltag, die sich auf ihrem künftigen Ausbildungsweg als nützlich erweisen werden. Das Projekt stellt gleichzeitig eine klare Entscheidungshilfe für das weitere Arbeitsleben dar. Andererseits profitierten die Unternehmen von der monatelangen Zusammenarbeit mit den HLW-Schülern: Sie erhielten die Chance, junge Leute in ihre Unternehmen zu bekommen und sie für ihre Arbeitswelt zu begeistern. Gleichzeitig konnten sie ihr Leistungsangebot und ihre Rolle als Arbeitgeber der Region ins rechte Licht rücken. Durch den Einsatz der Jugend wurden außerdem neue Erfahrungen und Inputs in die Unternehmen getragen. Die positive Bilanz von beiden Seiten hat Konsequenzen: Eine Wiederholung des Projektes ist bereits für das nächste Schuljahr angedacht.

HLW Hermagor
10. Oktoberstraße 9
9620 Hermagor
04282/3158
hblawb-hermagor@bildung-ktn.gv.at
http://www.hlwhermagor.at