Ziel der Hospizarbeit ist es, schwerkranke, sterbende Menschen und deren Angehörige bis zu ihrem Abschied zu begleiten. Einfühlsam, fürsorglich und menschenwürdig – mit allen Fragen, Ängsten und Sehnsüchten. Hospizbegleitung vermittelt Sicherheit, Geborgenheit und Mut – trotz einer unheilbaren Erkrankung. Schon bei der Ausbildung wird gezielt auf die Arbeit im sensiblen Bereich der Hospizbetreuung hingeführt. So werden neben allgemeinen Grundlagen, Psychologie, Kommunikation, Sozialarbeit und medizinischen Belangen, auch ethische und rechtliche Aspekte vermittelt. Die bei der Ausbildung erworbenen Fähigkeiten erlauben es den Mitarbeitern, Schwerkranke und Sterbende einfühlsam und kompetent auf ihrem Weg zu begleiten. „Aus Liebe zum Menschen“ soll auch hier der Leitgedanke sein.
Angelika Schwilk war zuerst Rettungssanitäterin und im Krankentransport aktiv tätig. Nach der Geburt ihrer Kinder konnte sie diese Arbeit nicht ausführen. Zur Zeit des Flüchtlingsstromes 2015 wurden Mitarbeiter im Roten Kreuz gesucht und sie kam gerne zurück und setzte ihre Zeit dort ein. Nach dem Tod ihres Vaters, zu dem eine tiefe Bindung bestand, entschied sie sich, die Ausbildung für die Hospizbegleitung zu absolvieren. „Diese Ausbildung war für mich sehr emotional“, erzählt Angelika Schwilk. Und sie betont: „Hospizbegleiter sind keine Psychologen und auch nicht als Pflegepersonal tätig. Wir unterstützen die Angehörigen auch wenn keine Aussicht auf Heilung besteht. Dabei gibt es genug Möglichkeiten, wie Schmerztherapie, Symptombehandlung und Maßnahmen, um die bestmögliche Lebensqualität zu gewährleisten. Wichtig ist, die Wünsche – und es sind Herzenswünsche – der betreuten Person zu erfüllen und so die Selbstbestimmung zu wahren. Nicht selten kommt es vor, dass es zu einer Langzeitbegleitung kommen kann. Man sollte sich nicht scheuen, diesen Dienst auch in Anspruch zu nehmen“, sagt Angelika Schwilk, Hospizbegleiterin beim Roten Kreuz für den Bezirk Hermagor.
Sollten auch Sie „aus Liebe zum Menschen“ Interesse haben, beim Roten Kreuz eine Ausbildung zur Hospizbegleitung oder Trauerbewältigung zu machen und in diesen Bereichen tätig zu sein, so melden Sie sich bitte in der Bezirksstelle Hermagor Tel. 0509144 1711
Ein Herz für das Rote Kreuz
Dittmar Michor begann 1975 eine Lehre als Speditionskaufmann in Arnoldstein und war 33 Jahre im Speditionsgeschäft tätig, zuletzt als Prokurist und Verkaufsleiter. Im Juni 2009 wurde er im Zuge einer weltweiten Firmenübernahme gekündigt. „Da mir dies bereits im Frühjahr bekannt war, und die Stelle als Bezirksgeschäftsleiter wegen einer anstehenden Pensionierung ausgeschrieben war, konnte ich mich bereits im April 2009 beim Roten Kreuz bewerben und wurde nach einem Hearing und Auswahlverfahren mit 1.9.2009 als Bezirksgeschäftsleiter angestellt“, so Michor. Neben der Arbeit im Büro machte er dann auch die Ausbildung zum Lehrbeauftragen für Erste Hilfe und die Ausbildung zum KAT Kommandanten. Für die Zukunft wünscht sich Dittmar Michor noch viele gesunde Jahre, um mit seiner Maria das Leben zu genießen.
Gisela Fercher
Für Gisela bestand schon sehr früh das Bedürfnis einer sozialen Tätigkeit. Diese fand sie beim Roten Kreuz in Hermagor. Es wurden schließlich 311/2 Jahre aus „Liebe zum Menschen“. Nach elf Jahren ehrenamtlichen Einsatzes als Notfallsanitäterin wurde für sie ihr Hobby zum Beruf, den sie mit voller Leidenschaft und Begeisterung ausführte. Vor 30 Jahren war es nicht vorstellbar, dass eine Frau im Fahrdienst im Einsatz ist, und schon gar nicht mit Blaulicht. „So war ich die erste Frau in Kärnten, die es schaffte, im Fahrdienst und auch mit Blaulicht Einsätze fahren durfte“, erzählt sie stolz. Wenn man mit dem Notarzt unterwegs ist, kommt es auch zu Todesfällen. Um mit dieser Situation besser umzugehen, machte sie eine spezielle Ausbildung und setzte sich in Folge im Kriseninterventionsteam für die Angehörigen in Ausnahmesituationen ein. „Hier helfen wir den Leuten, wieder handlungsfähig zu werden“, so Fercher. „In Zukunft werde ich mich vermehrt meinen Hobbies widmen, aber trotzdem noch Zeit für das Rote Kreuz finden“.
Elisabeth Wiedenig
Geboren 1989 wuchs Elisabeth Wiedenig in Möderndorf bei Hermagor auf, bevor sie vor neun Jahren das Haus ihrer Großeltern übernommen hatte, die sie pflegte. Beruflich war sie bei der Kärntner Jägerschaft als Administratorin tätig, sowie bei der Firma „marat“ im Sekretariat. „Und so wie die Männer bei der Feuerwehr ehrenamtlich im Einsatz sind, so war es für mich als Frau klar: Ich geh zum Roten Kreuz. Hier kann man sich und seine Ideen in der Gesellschaft einbringen.“
Elisabeth Wiedenig ist sozusagen das hauptberufliche „Küken“ im Team des Roten Kreuz Hermagor. Sie folgt dem scheidenden Bgl. Dittmar Michor nach. Für sie ist das Rote Kreuz aber nichts Neues, war sie doch ehrenamtlich über Jahre im Roten Kreuz aktiv, als Sanitäterin und Freiwilligenreferentin. Seit September 2021 ist ihr Platz im Büro des Roten Kreuz, Bezirksstelle Hermagor. „Ich möchte den guten Ruf des Roten Kreuz regional, national und international verteidigen. Und ich würde mich freuen, wenn sich viele Freiwillige melden würden, denn wir haben für jeden die passende Jacke!“, so Wiedenig.