Ein kleines Gesundheitszentrum im Lesachtal

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St. Lorenzen im Lesachtal -

Seit Anfang Jänner betreibt Dr. Philipp Scholta (46) seine Ordination in St. Lorenzen im Lesachtal, welche gleich neben dem Bildungszentrum liegt. Der Umbau ist äußerst gut gelungen und die Praxis zentral am Schnittpunkt von zwei Buslinien. Schwerpunkte seiner Arbeit sind jene eines typischen „Landarztes“. Gut, dass er auf umfangreiche Fachausbildungen zurückgreifen kann.

Der neue „Landarzt“ Dr. Philipp Scholta mit Assistenten Helmut Unterüberbacher und Bürgermeister Johann Windbichler

Das Gebäude steht im Eigentum der Gemeinde Lesachtal und insgesamt wurden rund 180.000 Euro investiert, vornehmlich in die Einrichtung sowie bauliche Maßnahmen. So gibt es nun auch einen Lift in den 1. Stock und somit barrierefreie Zugangsmöglichkeiten. Ebenfalls adaptiert wurde der Eingangsbereich mit den WC-Anlagen. Die Betriebs- und Geschäftsausstattung wurde vom neuen „Landarzt“ übernommen. Vorgänger Dr. Walter Höhr ist nach insgesamt 31 Jahren Tätigkeit in Pension gegangen und nun hat man mit dem „Wahlgailtaler“ Dr. Philipp Scholta eine gute Nachfolge gefunden. Scholta ist ein gebürtiger Heidelberger und hatte bereits als Kind „Berührungspunkte“ zum Gail- und Lesachtal. Seine Mutter erwarb seinerzeit das Schloss in Weidenburg, welches immer noch mit viel „Herzblut“ umgebaut wird. „Mit schönen Grüßen an das Bundesdenkmalamt, reden wir lieber von erhalten“, sagt der Arzt. Und ja, es steckt viel Leidenschaft in diesem Projekt, aber auch Hilfe und Zuspruch von vielen Freunden, sonst ist so etwas nicht realisierbar. Dr. Scholta arbeitet auch nebenbei bei der ARA Flugrettung und ist Notfallmediziner beim Roten Kreuz: „Dies hat mich immer schon fasziniert und gibt mir auch in meiner Tätigkeit als Allgemeinmediziner Sicherheit“, wird betont.

Dr. Scholta kann bereits auf eine langjährige Erfahrung zurückgreifen

Hausapotheke

Vom pensionierten Arzt wurden nebst Hausapotheke auch der langjährige Arzthelfer „Primar“ Helmut Unterüberbacher übernommen – er kennt einfach die Patienten und Gepflogenheiten. „Ruf und Anerkennung müssen verdient werden und dies hat er in mehr als 30 Berufsjahren mit Sicherheit am besten getan“, merkt der neue Landarzt an. Drei neue Mitarbeiter hat Dr. Scholta frei aufgenommen. Ein „Highlight“ ist auch das neue Röntgengerät, es rundet das umfassende „Angebot“ in Bezug auf Erstversorgung bestens ab. „Für uns Lesachtaler ist Dr. Scholta sicherlich ein Glücksfall und wir sind froh, dass wir ihn bekommen haben“, sagt Bürgermeister Johann Windbichler. Er bezeichnet den Umbau der rund 100m² großen Ordination als absolute Bereicherung für die Gemeinde, weil sie auch verkehrsgünstig sehr gut liegt. „Hier kommen die Kärntner und Osttiroler Buslinie zusammen und es gibt genügend Parkplätze“, so das wiedergewählte Oberhaupt der Lesachtaler Kommune. Er bezeichnet die neue Arztpraxis liebevoll als „kleines“ Gesundheitszentrum, das der Bevölkerung vom Lesachtal und Osttirol zur Verfügung steht.

Gelungener Umbau

Sehr zufrieden ist man mit den einzelnen Unternehmen, vornehmlich einheimische Professionisten, welche die Arbeiten durchgeführt haben und von der Firma PlanCompany aus Gundersheim begleitet wurden. Für den „Landarzt“ im Lesachtal ist es wichtig, eine möglichst breite Versorgung anbieten zu können. Der direkte Kontakt mit der Bevölkerung ist dem „Medikus“ sehr wichtig und von Seiten der Gemeinde Lesachtal ist man zuversichtlich, dass das Angebot auch entsprechend angenommen wird. In engem Kontakt mit der Gemeinde wird es aber auch bei Naturereignissen in der Zukunft möglich sein, in der Nähe der Ordination zu nächtigen und somit Versorgungsengpässe möglichst zu vermeiden. „Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Lesachtal war ausgezeichnet“, meint der neue Arzt und er hatte immer das Gefühl mit offenen Armen empfangen worden zu sein.

Das Haus der Gemeinde Lesachtal in St. Lorenzen im Außenbereich

Zukunft

Für Dr. Scholta stehen gerade die kleinen Gemeinden in der Zukunft vor großen Herausforderungen. Viele, über Jahrzehnte gewachsene Strukturen, werden durch den gerade stattfindenden gesellschaftlichen Wandel in Frage gestellt. Es bedarf einer großen Anstrengung Traditionelles in einer dynamischen Welt authentisch zu erhalten, ohne dass es Verlierer gibt. Es braucht den gemeinschaftlichen sowie politischen Willen, den ländlichen Lebensraum zu erhalten. „Gerne möchte ich den LesachtalerInnen eine möglichst umfassende medizinische Versorgung anbieten, um unnötige Wegstrecken aus dem Tal zu vermeiden bzw. um vorsorgen zu können, wenn dieser Weg einmal versperrt sein sollte“, sagt der neue Arzt abschließend und freut sich auf seine Tätigkeit.

Profis am Werk

Die Firma PlanCompany war mit der Erstellung der Planung beauftragt, sämtliche Baumeisterarbeiten oblagen der Firma Seiwald Bau GmbH. Die Firma Installationen Niescher erledigte alle Sanitär- und Heizungsinstallationen sowie die Spengler- und Dachdeckerarbeiten beim Lift. Die Malerarbeiten stammen von der Malerei Seiwald. Die Tischlerei Guggenberger legte die Böden und fertigte Einrichtung und Möbel.