Es hat sich alles zum Guten gewendet

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Waidegg -

Vor über einem Jahr veränderte sich das Leben von Helmut Kronhofer (61) und seiner Partnerin Anita Weger (45) grundlegend. Ein Großbrand zerstörte das Wohnhaus in Waidegg komplett und nun haben sie es wieder aufgebaut. Dank zahlreicher Spenden, vieler Eigenleistungen und großzügiger Abgeltung der Versicherung ist ein toller Neubau entstanden. Ein großes Lob gilt auch den heimischen Betrieben für ihre mustergültige Arbeit.

Familie Kronhofer-Weger ist „selig“ im neuen Heim, auch die Katze genießt es

Und plötzlich steht man vor dem Nichts.“ So titelte das Gailtal Journal in der August-Ausgabe des vorigen Jahres den „Alptraum“ von Familie Kronhofer-Weger, als am 3. Juli 2020 ihr Wohnhaus in Waidegg zur Gänze niederbrannte. Es konnte damals so gut wie gar nichts gerettet werden, sie hatten nur mehr die Kleider am Leib. Eine ungeheure Welle der Hilfsbereitschaft setzte ein und voller Optimismus wollte man bereits zu Weihnachten wieder im Haus sein. Dieser Zeitraum war wohl etwas zu kurz bemessen, denn erst Mitte September konnte mit dem Wiederaufbau begonnen werden. Vorher war nicht klar, ob an derselben Stelle überhaupt noch einmal gebaut werden darf bzw. hat ein Statiker die Grundmauern und insbesondere das Kellergeschoss erst begutachten müssen.

Neustart

Seit Anfang Juli 2021 wohnt Familie Kronhofer-Weger wieder in ihrem Heim und ist „selig“ in den eigenen vier Wänden zu sein. Rund ein Jahr wohnten sie im Haus beim vlg. Weber in Waidegg, es gehört dem großjährigen Sohn von Helmut, der es von seinen Großeltern geerbt hat. Nachdem Kronhofer von Beruf Zimmerer ist (seit rund einem Jahr in Pension) kam ihm natürlich seine berufliche Qualifikation sehr zugute und konnte er diese auch entsprechend nützen. Bis auf Kleinigkeiten im Außenbereich ist das Objekt fast zur Gänze fertiggestellt und man „tüftelt“ noch an den restlichen Arbeiten. Die Außenmauern im Erdgeschoss sind geblieben, es steht jedoch jetzt etwas mehr an Wohnfläche zur Verfügung. „Rund 5500 Stunden an Eigenleistungen hat es gegeben“, sagt Bauherr Helmut Kronhofer stolz, die Hälfte davon wird wohl ihm zuzurechnen sein. Eine großzügige Abfindung gab es auch von der zuständigen Versicherung. Vergessen kann man den ganzen „Stress“ beim und nach dem Brandereignis sicherlich nicht. „Ich bin froh, wenn wir nun endlich ein wenig zur Ruhe kommen“, meint Helmut „und nur mehr unbeschwert leben können.“

So sieht es im Innenbereich des Wohnhauses heute aus

Lebensfreude

Durch die Neugestaltung haben die beiden Kinder Carmen (19) sowie Emelie (13) zwei neue, schöne Balkonzimmer im ersten Stock des Objektes erhalten. „Meine Freundinnen haben schon hier geschlafen und finden, dass ich ein schönes Zimmer habe“, sagt die jüngere Tochter Emelie. Die ältere Carmen ist erfreut, dass sie trotz der „widrigen“ Umstände die Matura geschafft hat (sie hatte keine Schulbücher mehr, wir haben darüber berichtet) und besuchte die CHS in Villach. „Ich möchte nun in die kreative Richtung einschlagen“, sagt sie und vielleicht meldet sich eine Firma, welche ein künstlerisches Talent im Bereich Kunst und Gestaltung sucht? „Tierisches“ Detail am Rande: Die dreijährige Katze hat den Brand überlebt (wir berichteten ebenfalls darüber) und war vor dem jetzigen Umzug insgesamt sechs Tage abgängig. „Laut Berichten einer Nachbarin war sie aber in dieser Zeit schon beim neuen Haus und hat es anscheinend begutachtet“, lacht Anita Weger. Sie fühlte sich nach dem Wiedereinzug sofort wieder „heimelig“ und genießt es, im Mittelpunkt der Familie zu stehen.

Das Stiegengeländer in Edelstahl und Bronceglas

Danke an alle

Helmut Kronhofer und seine Lebenspartnerin Anita Weger möchten sich mit ihren Kindern bei allen bedanken, welche ihnen weitergeholfen haben. Sei es durch Spenden oder persönliche Hilfeleistungen sowie den am Wiederaufbau beteiligten Firmen. Insbesondere auch bei der Dorfgemeinschaft Waidegg mit ihren Vereinen. Den Serviceclubs im Bezirk Hermagor sowie allen regionalen und überregionalen Institutionen. „Wir haben niemals ans Aufgeben gedacht, sondern immer nur nach vorne geschaut“ sagen die Eltern übereinstimmend und sind heute froh, es geschafft zu haben. Großer Dank gilt auch den „eigenen“ Familien Kronhofer sowie Weger, welche sich tatkräftig mit eingebracht haben. Die großjährigen Kinder aus der Ehe mit seiner verstorbenen Frau – Johannes und Johanna – sind und waren wertvolle „Stützen“ bei der Umsetzung. Auch für uns vom Gailtal Journal ist es schön, wenn wir über eine positive Geschichte mit gutem Ausgang berichten können und bedanken uns bei der heimischen Wirtschaft für die gute Zusammenarbeit in Form der Inserate!

Profis am Werk

Um die Abbrucharbeiten und Entsorgung kümmerten sich die Die bauRECYCLER M3K GmbH, die gesamte Fassade lag in den Händen der Firma Seiwald Bau GmbH. Das Haus wurde ab dem Obergeschoss komplett in Holzriegelbauweise samt Dachstuhl und Carport errichtet. Die Planungsarbeiten für den Holzbau wurden von der Zimmerei Preschan GmbH. – in Zusammenarbeit mit den Bauherrn ausgeführt. Sanitär und Heizung Installation Thomas Seiwald e.U. war mit sämtlichen Installationsarbeiten betraut. Die Malerarbeiten stammen von der Malerei Wieser, Fliesen für Bäder und Innenbereich besorgte die Firma Gailtalkeramik. Um die Natursteine in Aussenbereich und Garage kümmerte sich der Platten & Fliesen Meisterbetrieb Ralf Neuwirth, die Stiegengeländer in Edelstahl und Bronceglas in Kombination mit Lochblech stammen von der Edelstahlschlosserei Patrick Umfahrer. Möbel Zimmermann zeichnete für Planung und perfekte Umsetzung der Möblierung von Küche, Essplatz, Wohnraum, Garderobe und Bäder verantwortlich – mit Hilfe moderner Technologien wie 3D Visualisierung inkl. VR Brille. Für die Lieferung und Montage von Fenster und Türen, Haustüren und Raffstores war die Tischlerei Einetter verantwortlich. Böden, Schlafzimmer, Gästezimmer, beide Jugendzimmer, Büro, Matratzensysteme sowie der Hauswirtschaftsraum wurden von der Karnische Massiv Möbel GmbH in 3D visualisiert und in gewohnt hochwertiger Ausführung gefertigt. Der neue, nahezu wartungsfreie Aluminiumbalkon in Holzsoptik wurde von der Firma HIAG Balkonbau GmbH montiert. Deren Balkone sind alles Unikate und maßgerfertigt, gerade deshalb eignen sie sich gut für Sanierungen. Der neue Herd und Kachelofen wurde von der Firma Ofenbau Siegbert Angerer aus Irschen umgesetzt. Vom Hagebaumarkt Klauss aus Kötschach wurden diverse Baustoffe und Baumaterialien geliefert.