Freiwilligkeit – das Rückgrat unserer Gesellschaft

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Gail-, Gitsch- und Lesachtal -

Freiwilligenarbeit beim Roten Kreuz wird nach den Rotkreuz Grundsätzen von Menschen für Menschen geleistet. Freiwillige beim Roten Kreuz sind Frauen, Männer und Jugendliche, die einen Teil ihrer Freizeit der Mitmenschlichkeit widmen.

Bezirksstellenleiter Luca Burgstaller

Christina Scholta und Laura Flaschberger beim gemeinsamen Nachtdienst

Ohne Freiwillige müssten die Menschen womöglich länger auf einen Rettungswagen warten. Mehr ältere Menschen wären einsam. Kinder aus benachteiligten Familien wären auf sich allein gestellt und Bedürftige hätten noch mehr Probleme. Man sieht: es gibt viele Gründe dafür, sich freiwillig zu engagieren. Die Einsatzgebiete reichen vom Rettungsdienst, Hospizbegleitung, Sozialbegleitung, Krisenintervention, Essenszustelldienst über Besuchsdienst bis hin zur Team Österreich Tafel. Die Motivation für das Rote Kreuz tätig zu werden, ist vielfältig, hat jedoch immer dasselbe Ziel: Anderen zu helfen. Aus Liebe zum Menschen.

Christina Scholta – Zuständig für Pflege und Betreuung sowie Finanzen

Eine Bereicherung, Menschen zu helfen

Christina Scholta ist hauptberuflich Krankenschwester in der Gailtal Klinik und seit 2002 als freiwillige Mitarbeiterin im Rettungsdienst beim Roten Kreuz in Hermagor. „Ich habe während der Krankenpflegeschule an den Wochenenden den Rettungssanitäterkurs gemacht und bin beim Roten Kreuz, weil diese Tätigkeit gut zu meinem Hauptberuf passt und sich ergänzt“, sagt Scholta. Sie ist nicht nur als Rettungssanitäterin, sondern auch als zuständige Referentin für die Pflege und Betreuung und für die Finanzen zuständig. Ihr gefällt es beim Roten Kreuz sehr gut und sie ist als Freiwillige dabei, weil es eine Bereicherung ist, Menschen zu helfen. „Ich wünschte mir, dass in allen Bereichen des Roten Kreuzes im Bezirk genügend freiwillige Mitarbeiter zur Verfügung stehen würden, weil das Rote Kreuz davon lebt und wir auch für dich die passende Jacke haben“.

Laura Flaschberger

Eine familiäre Einheit

Laura Flaschberger, hauptberuflich Polizistin bei der Wiener Polizei, kam über ihre Diplomarbeit in der HLW Hermagor, die das Thema Blutspenden zum Inhalt hatte, zum Roten Kreuz. Durch die damalige Zusammenarbeit mit der Blutspendezentrale in Klagenfurt, wuchs ihr Interesse am Roten Kreuz zusehends. „Da ich zu diesem Zeitpunkt schon mit dem Beruf als Polizistin liebäugelte, konnte ich durch die Sanitäterausbildung und die freiwillige Mitarbeit herausfinden, ob die Arbeit in den Blaulichtorganisationen für mich das Richtige ist“, erzählt sie. Im Polizeidienst kann sie die sanitätstechnischen Kompetenzen natürlich gut anwenden. Da alle Fahrzeuge der Polizei in Wien mit einem Defibrillator ausgestattet sind, kann sie ihre Fähigkeiten auch gut im Polizeidienst gebrauchen. „Ich schätze an der Bezirksstelle Hermagor und der Ortstelle in Kötschach-Mauthen diese familiäre Einheit und dass ich hier so viele Freundschaften geschlossen habe, die mir ans Herz gewachsen sind und mir in schwierigen Zeiten immer den Rücken stärken“, sagt sie voll Stolz.

Freiwillig für das Rote Kreuz: Georg und Annemarie Jarnig

Mitarbeiter jeden Alters

Annemarie und Georg Jarnig sind bereits in Pension. Georg wohnte mit seinen Eltern im selben Haushalt. Irgendwann war es seiner Mutter auf Grund des fortgeschrittenen Alters nicht mehr möglich den Haushalt zu versorgen und zu kochen. Georg, alleinstehend und berufstätig, konnte es auch nicht übernehmen. Da war es nur naheliegend beim Roten Kreuz „Essen auf Rädern“ zu bestellen. Schon damals, 2012 versprach er, sobald er in Pension sei, sich als kleines Dankeschön beim Roten Kreuz als freiwilliger Mitarbeiter beim Essenszustelldienst zur Verfügung zu stellen. Georg Jarnig hat in der Zwischenzeit wieder geheiratet und so fahren er und seine Annemarie nun seit mehr als zwei Jahren als „Team“ und bringen pünktlich das Mittagessen zu den Leuten, die sie schon immer sehnlichst erwarten. Dafür sind jeden Tag in der Woche 70 km zurückzulegen. „Im Winter manchmal eine Challenge. Wir sind ja nicht nur auf geräumten Bundesstraßen unterwegs, sondern haben auch entlegene Seitenstraßen und Bergfahrten zu erledigen, die leider nicht selten schlecht oder gar nicht geräumt sind“, so Georg Jarnig. Beide fahren sehr gerne für das Rote Kreuz, gibt es doch immer wieder nette Erlebnisse. Der Wert von freiwilligem Engagement für die Gesellschaft ist unbezahlbar. Es ist aber gut, dass es keinen Preis dafür gibt: Wer etwas von sich aus macht ist motivierter und unabhängiger. Deshalb ist Freiwilligkeit auch einer der sieben Grundsätze des Roten Kreuzes.

Bezirksstellenleiter Luca Burgstaller: „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann. Frage, was du für dein Land tun kannst.“ Dieses schon 60 Jahre alte Zitat von John F. Kennedy ist auch heute noch aktuell und beschreibt die Einstellung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter treffend. Für das Funktionieren einer Gesellschaft ist nicht eine Regierung oder Organisation alleine verantwortlich, sondern jeder und jede Einzelne von uns leistet seinen Beitrag. Gerade in den letzten Monaten wurde deutlich, dass die Menschen vor Ort von entscheidender Bedeutung für die Bewältigung der aktuellen Herausforderungen sind. Ob bei Test- oder Impfstraßen sind es auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unter enormer Belastung zum Funktionieren unseres gesellschaftlichen Systems beitragen. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Neben allen – derzeit notwendig gewordenen Aufgaben – bieten wir aber auch unser gewohntes Leistungsangebot in den verschiedensten Bereichen des Roten Kreuz an: ob Rettungsdienst, Krankentransporte, Essenszustelldienst, Besuchsdienst, Tafel, Hospiz, Jugendgruppe, Krisenintervention ua. – die Angebote sind vielfältig. Um all dies immer in gewohnter Qualität aufrechterhalten zu können, suchen wir laufend nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wenn also auch Sie sich fragen, wie Sie Ihren Beitrag für unser Land leisten können, würde ich mich sehr freuen, wenn Sie sich bei uns melden.
Luca Burgstaller konnte sich davon überzeugen, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich leisten