Niescher machte eine Lehre bei der Firma Seiwald in Kötschach und arbeitete hier insgesamt 16 Jahre lang. Er legte auch die Meisterprüfungen für Spenglerei, Heizung, Sanitär und Dachdecker ab. „Es waren harte Jahre, da ich dies ja neben meiner Arbeit absolvierte“ denkt der erfolgreiche Unternehmer zurück. Vor rund 24 Jahren erfolgte dann der Eintritt in die Selbständigkeit und er baute in St. Lorenzen ein Wohnhaus mit angeschlossener Werkstätte. Nachdem das Unternehmen mit der Zeit immer größer wurde und die Räumlichkeiten zu klein, entschloss man sich im Jahr 2016 die alte Volksschule in Liesing zu kaufen. Diese stand schon seit einigen Jahren leer und wurde deshalb von der Gemeinde Lesachtal veräußert. „Ich und mein Sohn Patrick als Erwerber waren die Bestbieter und hatten auch das beste Konzept für die Nutzung“, sagt der Firmenchef.
Mehrzweckgebäude
Im Gebäude selbst befinden sich nicht nur vier Wohnungen im Ausmaß von 57 m² bis 103 m², sondern es dient auch als Büro, Werk- und Lagerstätte sowie Ausstellungsfläche. Auch eine Praxis für Logopädie der Schwiegertochter Andrea Bichler gibt es. Andrea arbeitet halbtags im Büro der Firma Niescher und ist nebenbei selbständig als Logopädin für das Tal im Einsatz. Logopädie ist eine medizinische Fachdisziplin, welche Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- und Hörbeeinträchtigungen zum Gegenstand hat. Neben Chef Siegfried Niescher ist auch seine Frau Gabi in der Administration tätig und die gute „Seele“ im Betrieb. Kräftig unterstützt wird die Firma Niescher auch durch „Juniorchef“ Patrick, welcher sich in allen Bereichen sehr gut auskennt, ein „begnadeter“ Handwerker und Spenglermeister ist. Er wird in einigen Jahren die Betriebsnachfolge übernehmen und steht somit bereits in den „Startlöchern“. Nicht zu vergessen ebenso Sohn Arno. Er ist Mechaniker und für diverse Reparaturen beim firmeneigenen Fuhrpark mitverantwortlich. Enkelsohn Philipp zeigt bereits handwerkliches Geschick beim Autowaschen oder Reinigungsarbeiten mit der Kehrmaschine.
Rund ein Jahr im neuen Zuhause
Zu Ostern 2021 wurde das Gebäude zum größten Teil fertiggestellt und der Umzug von St. Lorenzen nach Liesing vollzogen. „Im Nachhinein betrachtet war es genau der richtige Zeitpunkt für diese große Investition und wir sind glücklich sowie zufrieden mit der Umsetzung“, meint Siegfried Niescher. Die Räumlichkeiten entsprechen vollkommen den Vorstellungen und mit insgesamt neun Fachkräften ist die Firma Niescher ein mittelgroßer Gewerbebetrieb im Lesachtal. Viele der Mitarbeiter sind schon jahrzehntelang im Unternehmen beschäftigt. Dies zeugt von einer großen gegenseitigen Wertschätzung. Die Firma Niescher hat bereits einen sehr großen Kundenstock aufgebaut. Dieser reicht vom Gailtal über das Drau- und Lesachtal bis in das Osttiroler Gailtal.
Alternative Zukunft
Die Auftragslage für das heurige Jahr ist ausgezeichnet und Aktionen wie „Ölkessel raus“ laufen gut, insbesondere auch wegen der öffentlichen Förderungen. Die Firma Niescher ist der Spezialist für Pellets, Wärmepumpen, thermische Solaranlagen, Photovoltaik- oder Hackschnitzelanlagen. „Gerade die jüngsten Ereignisse haben wieder gezeigt, wie wichtig es ist, unabhängig zu sein und alternative Heizungsanlagen werden immer beliebter“, meint der Firmenchef. Nicht zu vergessen ist auch der Bereich Spengler- und Dachdeckerei. Hier zeigt sich, dass es sehr gute Kooperationspartner gibt, welche beste heimische Ware anbieten. Nicht immer steht das günstigste Angebot im Vordergrund, aber dafür hält es auch länger.
Heimische Firmen
Sofern möglich wurden die Aufträge betreffend der Umbauarbeiten fast ausschließlich an heimische Firmen vergeben und man ist mit der Umsetzung mehr als zufrieden. „Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit bei allen Professionisten noch einmal recht herzlich bedanken“, so Firmenchef Siegfried Niescher, alle haben ihren Teil zum Gelingen beigetragen. Geplant wurde vom Baumeister Ing. Klaus Lederer, Gundersheim. Die Tischlerei Unterüberbacher war für Türen, Böden und Akustikdeckenelemente zuständig. „Der Mascher“ war für diverse Holzarbeiten und Türen verantwortlich. Ralf Neuwirth aus Grafendorf für die Fliesenlegerarbeiten und die Firma Hasslacher-Kötschach für Fenster und Türen. Das Zaunteam aus Kirchbach war verantwortlich für die Zaungestaltung. Die Firma Christler Putze war für die Fassadengestaltung zuständig. Swietelsky machte die Asphaltierungsarbeiten. Die MalerInnen vom Malermeisterbetrieb Seiwald in Maria Luggau verschönerten das Gebäude. Seiwald Bau aus Kötschach errichtete die neue Lagerhalle. Ein großes Lob auch an Holzbau Pichler aus Gundersheim, welche mit Ideen und Qualität für eine optimale Lösung betreffend der „alten Volksschule“ gesorgt haben.