Gail-, Gitsch- und Lesachtal -
Rechnungshof bestätigt jahrelange FPÖ-Kritik an Schieflage im Pflegesystem – Freiheitliche fordern konkrete Maßnahmen sowie die Einführung der „Pflegelehre“.
Der Rechnungshof listet in seinem jüngsten Bericht über die Pflege in Österreich viele Mängel im Kärntner Pflegesystem auf. Wir müssen das System dringend ändern und die ambulante Pflege besser fördern“, fordern der Kärntner FPÖ-Chef Mag. Gernot Darmann und der Landesobmann der Freiheitlichen Arbeitnehmer AK-Vorstand Manfred Mischelin. Ansonsten drohe ein Notstand. „Die Pflegeheime sind jetzt schon zu 100 Prozent ausgelastet. Aber die Zahl von Pflegebedürftigen steigt aufgrund der Bevölkerungsentwicklung in Kärnten weiter“, zeigen Darmann und Mischelin auf. Derzeit bekämen fast 60 Prozent der Kärntner Pflegegeldbezieher überhaupt keine Unterstützung vom Land.
Gernot Darmann
Darmann verweist auf akute Mängel, die der Rechnungshof Österreich (RH) aufzeigt. So habe Kärnten in den hohen Pflegestufen 4, 5, 6 und 7 den geringsten Personalschlüssel in seinen Heimen. „Nirgendwo in Österreich müssen so wenige Pflegekräfte Menschen mit hohem und höchstem Pflegebedarf versorgen. „Opfer sind die Pflegebedürftigen und die Pflegekräfte selbst, die aufgrund dieser Unterbesetzung überlastet sind“, kritisiert der FPÖ-Chef.
Rechnungshof
Laut Rechnungshof bekommen nur 28 % der Pflegegeldbezieher in Kärnten eine Hilfe durch mobile Dienste. In Vorarlberg sind es hingegen 42 %, in Tirol 34 % und in Wien 32 %. „Der geringe Wert in Kärnten hat negative Konsequenzen. Unversorgte Betroffene gehen schneller in ein Heim, wodurch weit höhere Kosten fürs Land entstehen“, zeigt Darmann auf. „Ein massives Problem sind die hohen Selbstbehalte, welche Kärntner für die mobile Pflege bezahlen müssen. Der RH belegt an einem Musterbeispiel, dass von Kärntner Pensionisten mehr als doppelt so viel Eigenbeiträge kassiert werden als in Salzburg oder Oberösterreich.“
Mehr Bürokratie
„Die Kärntner beziehen bundesweit die niedrigsten Pensionen, müssen aber zusammen mit dem Burgenland und der Steiermark die höchsten Pflegekosten bezahlen“, so Manfred Mischelin. Schuld daran sei die vergleichsweise schlechte Effizienz. „Kärntens Pflegekräfte müssen aufgrund fehlender Koordinierung seitens des Landes länger und unnötigerweise im Auto sitzen und sind mehr mit Bürokratie beschäftigt als ihre Kollegen in Vorarlberg, NÖ, OÖ oder Tirol. So verlieren wir wertvolle Ressourcen für die Pflege“, betont Mischelin.
24-Stunden-Pflege
Auch bei der 24-Stunden-Pflege sind die Kärntner benachteiligt. Nur knapp 2.000 Senioren (5,6 % der Pflegegeldbezieher) und damit weit weniger als in anderen Bundesländern können dank dieser Betreuung zuhause bleiben. „Es ist davon auszugehen, dass sich doppelt so viele diese Assistenz wünschen würden, sie aber nicht finanzieren können“, erklärt der AK-Vorstand.
Die Freiheitlichen fordern folgende Maßnahmen:
Absenken der Tarife und damit des Selbstbehaltes für mobile Pflege auf ein Mittelmaß in Österreich (Senkung um 20 %).
Je mehr ambulante Pflege nötig ist, desto billiger muss der Selbstbehalt werden (RH-Empfehlung umsetzen).
Der Personalschlüssel ist in Kärnten anzupassen: mehr Pflegepersonal, je höher die Pflegestufe ist.
Monatliche Zusatzförderung von mindestens 600 Euro für die 24-Stunden-Betreuung wie in Niederösterreich, Burgenland und Vorarlberg.
Monatliche Extraförderung für Familien, die ihre Angehörigen zu Hause versorgen.
Einführung einer „Pflegelehre“ (Arbeit am Krankenbett ab 17).„Die FPÖ zeigt seit Jahren die Schieflage im Kärntner Pflegewesen auf. Ebenso lange streitet die zuständige SPÖ-Sozialreferentin Prettner die Probleme ab und behauptet, in Kärnten wäre alles besser als in anderen Bundesländern. Wie nun auch der Rechnungshof bestätigt, trifft das Gegenteil zu: Die Kärntner sind klar benachteiligt, es gibt Probleme in der stationären Pflege, der ambulanten Pflege und der 24-Stunden-Betreuung. Das muss sich rasch ändern“, verlangen Darmann und Mischelin abschließend.
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