11. Bachmann Junior Preis Hermagor

Hermagor -

Den Bachmann Junior Jubiläums-Preis 2024 gewann am 12. Oktober 2024 im Stadtsaal Hermagor der 18-jährige Wiener Sir Karl-Popper-Schüler Philip Pecoraro.


Bachmann Junior Jubiläums-Preis 2024 Gewinner ist der 18-jährige Wiener Sir Karl-Popper-Schüler Philip Pecoraro

Vor nunmehr 51 Jahren, am 17. Oktober 1973, starb Ingeborg Bachmann, eine der bedeutendsten Autorinnen der deutschsprachigen Literatur, 47-jährig nach einem Brandunfall in ihrer Wohnung in Rom. Sie erlebte im Elternhaus ihres Vaters – in der „Zuhube Tobai“ – in Obervellach bei Hermgor, viele schöne Sommer.

Vor diesem Hintergrund lud der Förder-Verein „Bachmann Junior Preis Hermagor“ unter der bewährten Führung von Präsidentin Irmi Janschitz am 12.Oktober 2024 wiederum 15 nominierte junge Autorinnen und Autoren aus Österreich und Deutschland, sowie erstmals auch aus Boston, USA, gemeinsam mit ihren Eltern, Angehörigen und Freunden zur Lesung und Siegerehrung in den Stadtsaal der Wulfeniastadt Hermagor.

Bgm. DI Leopold Astner, Preisträger Philip Pecoraro, Lea Ogris und Organisatorin Irmgard Janschitz

Bereits im Vorfeld wurden die 152 Einreichungen zum Thema „Seht zu, dass ihr wach bleibt“ durch eine Fachjury gesichtet und den Vorgaben entsprechend mehrfach bewertet.

 

Auf den Spuren Ingeborg Bachmanns

Der Bachmann Junior Preis Hermagor richtet sich an alle Nachwuchs Autorinnen und Autoren zwischen acht und 17 Jahren, die ihren Gedanken und Gefühlen freien Lauf lassen wollen. Seit der Gründung im Jahr 2014 nehmen jedes Jahr mehrere hundert Teilnehmer*innen aus dem deutschsprachigen Raum an diesem einzigartigen Wettbewerb teil. Ziel ist es, jungen Menschen eine literarische Plattform zu bieten und sie zum Schreiben zu motivieren.

Ingeborg Bachmann vermochte ihre Leserschaft zu faszinieren. Sie war ein literarischer Popstar mit einer unverwechselbaren Aura, aber auch eine Frau von hoher Sensibilität und großem Ehrgeiz. Viele ihrer Zitate und Texte haben in die Weltliteratur Einzug gehalten und haben auch in unserer Zeit noch große Bedeutung. Im Jahr 1945 erlebte Ingeborg Bachmann gemeinsam mit ihrer Mutter Olga und ihren Geschwistern Isolde und Heinz den ersten Friedenssommer in Obervellach bei Hermagor. In diesem Sommer schlug sie erstmals ihre eigenen poetischen Töne an, um die Erschütterung der geschichtlichen Situation zu reflektieren. Zwei Jahrzehnte später, gingen Fragmente dieser Erfahrung des Kriegsendes, des Friedens, noch in das Buch „Franza“ ein.

Entstehungsgeschichte

Aus einem kleinen, einst regional angedachten Schreib-Wettbewerb für die heimischen Schulen, ist inzwischen ein weit über die Grenzen hinaus bekannter und beliebter Literatur- und Lesewettbewerb auf hohem Niveau geworden.

Irmi Janschitz: „Wir freuen uns sehr, dass sich dieser Literatur-Bewerb so positive entwickelt hat und wir die heurige 11.Veranstaltung wieder gemeinsam in so festlichem Rahmen mit vielen prominenten Ehrengästen feiern können.“

Gesehen u.a. Bezirkshauptmann Mag. Dr. Heinz Pansi, Bürgermeister DI Leopold Astner, Stadtrat Mag. Karl Tillian, Bachmannhaus-Kuratorin Mag. Katharina Herzmansky, Literat Engelbert Obernosterer, Dir. Hans Rogi von der Raiffeisenbank Karnische Region, Dir. Michael Brunner von der Kärntner Sparkasse, Kiwanis-Präsident Heimo Waldner, Donau-Versicherung Gebietsleiter Alexander Srienz, Clusterleiter Mag. Werner Wölbitsch, Bereichsleiter Dr. Andreas Schuller, Altbürgermeister Vinzenz Rauscher  u.v.a.

Moderation und Musik

Der Festabend mit Preisverleihung wurde von Matthias Linke (ORF) gekonnt moderiert; musikalisch souverän umrahmt durch das Trio Silke Neuwirth, Tochter Enya und der Saxophonistin Sonja Jenul.

Als Intro und aktuellen „Aufrüttler“ präsentierte Literatin und Jurorin Mag. Christa Raich ein Kurz-Video zum Tages-Thema „Seht zu, dass ihr wach bleibt“, gestaltet von Schülern der HTL Villach.

Die 16-jährige Lara Rauscher, Vizestaatsmeisterin in Sportakrobatik und Enkeltochter des Altbürgermeisters Vinzenz Rauscher, lieferte im Rahmen des Abendprogrammes auf der Bühne des Stadtsaales sensationelle Bodenakrobatik-Einlagen und erntete dafür tosenden Publikums-Applaus.

Ergebnisse und Preise

Das Coverbild der 170-seitigen Anthologie trägt den Titel „Leuchtturm“ – gestaltet von Patric Mendel, Nachwuchskünstler der Diakonie de La Tour. Der Coverpreis wurde von Laudatorin Michaela Rogi übergeben.

Erstmals haben bei der heurigen Verleihung der Preise einzelne Jury-Mitglieder für die jeweiligen Preisträger eine Laudatio gelesen.

Lese-Liste

Insgesamt 15 junge Autorinnen und Autoren, die von einer Fach-Jury nach Sichtung und Bewertung von insgesamt 152 eingereichten Texten, zum Lesen nach Hermagor geladen wurden, präsentierten ihre Geschichten zum Thema „Sehr zu, dass ihr wach bleibt“ in der tieferstehenden Reihenfolge auf der Bühne des Stadtsaales Hermagor in Form von kurzen Kostproben.

Elzina Bucan (16) aus Reinheim (D): „Ich bin doch wach“.

Adnela Silnovic (15) aus Wels: „Jung und müde“.

Nike Giefing (16) aus Eisenstadt: „Noch ein letztes Mal.Leben“.

Emma Johanna Schulz (17) aus Stift Neuzelle (D) „Mir geht’s doch gut.“

Marius Mitterberger (12) aus Hermagor: Musik in meinen Ohren“.

Philip Pecoraro (18) aus Wien: „Swobodas Nachbarn“.

Paula Anouk Wenkel (15) aus Lengenfeld (D): „Lügengesellschaft“.

Lea Ogris (11) aus Innsbruck: „Die neue Realität“.

Mathias Strömpfl (11) aus Weißbriach: „Problem ohne Lösung“.

Valerie Patterer (14) aus Hermagor: „Waffeln mit süßem Ahornsirup“.

Hannah Schiffer (11) aus Graz: „Meine Reise in die Welt meiner Träume.“

Jakob Waldner (12) aus St.Lorenzen i.G.: „Erwacht im Traum“.

Magdalena Lauchart (15) aus Boston (USA): „Im Licht der anderen Seite“.

Jana Sepperer (18) aus Grafendorf: „Die Weisheiten des Himmels“.

Mona Ilena Schlegel (14) aus Mühlhausen (D): „Es kommen härtere Tage“.

Preisträger Nachwuchsgruppe 9 -13 Jahre

Platz 1: Lea Ogris.

Platz 2: Jakob Waldner.

Platz 3: Matthias Strömpfl.

Preisträger Hauptgruppe 13 – 18 Jahre

Platz 1: Philip Pecoraro.

Platz 2: Nike Giefing.

Platz 3: Paula A.Wenkel.

Lese-Preis

Während der Vorträge konnte das Saal-Publikum an diesem Abend auch um den Lese-Preis in Höhe von 250 Euro voten, der traditionell von Stadtrat Karl Tillian gespendet wurde. Sieger wurde Philip Pecoraro. Damit deckt sich erstmals der Lese-Preis mit dem Jury-Preis.

Kulinarik

Ein großzügiges und wohlschmeckendes Buffet mir regionalen Köstlichkeiten wurde von den Familien Striedner Wunderhof und Thurner vom Thurnerhof in Micheldorf präsentiert.

Impressionen: