Von Anfang an bestritten die beiden Angeklagten – so auch diesen Montag – jeden Zusammenhang mit der Bankomatsprengung. Sie wollten nur in Lienz Geld von einem Bekannten eintreiben, daher wären sie durchs Gailtal gereist. Ihre Verteidiger plädierten auf Freispruch mangels Beweisen, da die Angeklagten in Österreich unbescholten seien. Allerdings gibt es mehrere einschlägige Vorstrafen des Hauptangeklagten wegen Bankomatsprengungen in Italien, auch der Zweitangeklagte soll wegen Gewalt- und Vermögensdelikten im Ausland straftätig geworden sein.
Beweise ausreichend
Laut Staatsanwalt Helmut Jamnig sprachen aber viele kleine Beweis-Puzzlestücke im Gesamten gegen die beiden Angeklagten. Es fanden sich Glassplitter an den Schuhen der zwei Männer, die von der Sprengung stammen könnten, so die Richterin. Zigarettenspuren mit DNA der Männer fanden sich in unmittelbarer Nähe des Tatortes. Die Männer hätten sich laut eigener Aussage dort die Beine vertreten.
Beide Männer kommen für 28 Monate hinter Gitter, also zwei Jahre und vier Monate. Sie müssen auch die 80.000 Euro Schaden der Dolomitenbank begleichen. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
Tankstellenpächter als Zeuge
Ein Tankstellenpächter sagte als Zeuge vor Gericht aus, den auffälligen blauen Sportwagen der beiden Angeklagten in den Tagen vor und auch um die Tatzeit öfters in Tröpolach gesehen zu haben. Erklären konnten die Männer das nicht..
Schmauchspuren von Acetylen-Gas-Sprengung
Die Angeklagten hatten auch Teile ihrer Keidung in der Gail “entsorgt”, laut Sachverständigem, um die Schmauchspuren der Sprengung zu vertuschen. Laut Angeklagten hätte die Kleidung nach Schweiß gestunken, daher hätten sie sie loswerden wollen.