Tröpolach -
Der schönste Tag für eine Musikerin oder einen Musiker ist u.a. das Musikertreffen des Bezirkes. Diesmal trafen sich die Trachtenkapellen bereits zum 61. Mal, und zwar in Tröpolach.
Der besondere Tag kann beginnen… 15 Trachtenkapellen vom Lesach-, Gail- und Gitschtal fanden sich zum Anmarsch ein, um danach am Gemeindeplatz die heilige Messe mit den hohen Geistlichkeiten, der anwesenden Prominenz und Ehrengäste, sowie den vielen teilnehmenden Zusehern und Gästen zu feiern.
Brauchtum bindet unsere Gemeinschaft, die Jugend findet einen Platz. Seitens der Musikschulen in unseren Gemeinden wird großartige Aufbauarbeit geleistet, denn der Nachwuchs geht den Musikanten durch den Einsatz der Musikschullehrer/Direktoren nicht aus.
Grußworte der Ehrengäste:
Beste Organisation
Die Trachtenkapelle Wulfenia war der diesjährige Organisator des Bezirksmusikertreffens in Tröpolach. Großartige Leistung seitens der Ablauforganisation, des Aufmarsches sowie des Zusammenspieles.
Leider musste der Festzug aus wettertechnischen Gründen am Nachmittag abgesagt werden. Bis zum Ende der Heiligen Messe und dem gemeinsamen Mittagessen hielt die Sonne für die Musikanten und Teilnehmer aber kräftig stand.
Unser freier Redakteur Leopold Salcher lieferte uns zudem ein wenig Geschichte zum Bezirksmusikertreffen:
Der Reigen der Bezirksmusikertreffen zählt seit 1953, seinerzeit nur alle vier Jahre durch die Landesmusikertreffen unterbrochen, zu den kameradschaftlichen Fixpunkten in der heimischen Blasmusik. Dieses Treffen nahm in Tröpolach seinen Ausgang, das erste dieser Art im Bezirk fand dort am 5. Juli 1953 statt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die meisten der heute existierenden Musikkapellen im Bezirk Hermagor gegründet. Wohl analog zu den damals schon bestehenden Gausingen der Gailtaler Chöre wollte man einen ähnlichen „Bezirkstag“ für die Blasmusik feiern. Ehren-Bezirkskapellmeister Jakob Allmayer erinnert sich: „Die Idee dazu wurde in Tröpolach geboren. Wir setzten damals ganz bewußt die heute noch geltenden Regeln. Dazu zählte der morgendliche musikalische Weckruf, die Begrüßung der Kapellen durch die Gastkapelle und Ehrengäste, der vormittägige Festakt mit dem ökumenischen Gottesdienst als Mittelpunkt dieses Treffens, der Festzug mit Defilierung der Kapellen am Nachmittag und der konzertante Auftritt der Kapellen“. Allmayer erzählt von der damaligen Problematik der Ökumene. „Wir haben den seinerzeitigen evangelischen Pfarrer Steiner zu der Feier eingeladen, ein ökumenischer Gottesdienst war zu der Zeit ein Novum und bei so manchen Gläubigen beider Konfessionen nicht gern gesehen“. Selbst Pfarrer Steiner plagte ein wenig Angst vor dieser Neuerung, ob dieser Schritt wohl von seinen Schäflein goutiert werde. Ähnlich unsicher war man auf katholischer Seite. Doch der erste ökumenische Gottesdienst am Kirchplatz in Tröpolach kam bei den Musikern wie Gläubigen sehr gut an, seit damals ist diese Messfeier Höhepunkt des Musikertreffens.
Jakob Allmayer, heute 93 Jahre alt und nach wie vor am aktuellen Geschehen interessiert, ist stolz darauf, mit den Anstoß zu diesem Bezirksmusikertreffen gegeben zu haben. Und dieses Treffen lebt und hat eindeutig Zukunft. Das hat man in Tröpolach einmal mehr gesehen.
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