Martin ist bereits Witwer und kann stolz auf seine Kinder sein, welche ihm sehr viel bedeuten und erfolgreich tätig sind. Zwischenzeitlich gibt es dreizehn Enkel und elf Urenkelkinder. Die älteste Tochter Evi (geb. 1964) wohnt gleich in der Nähe und ist Hausfrau. Tochter Waltraud (geb. 1965) lebt in Unterkärnten und ist Biobäuerin. Betriebsnachfolger zuhause ist Sohn Benjamin (geb. 1967), er hat den Bauernhof übernommen und die nächste Generation steht bereits in den Startlöchern. Die jüngste Tochter Gerlinde (geb. 1981) hat sich ebenfalls der Landwirtschaft verschrieben und liegt ihr der „Slow Food“ Gedanke sehr am Herzen. Der Döbernitzner hatte auch „prominente“ Nachbarn. Ende der fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts ist die damalige Nachbarin und Landarbeiterin Theresia Wassertheurer von einer Waldbegehung nicht mehr zurückgekehrt und verschwand spurlos. Der Fall bleibt bis heute mysteriös und gilt nicht als geklärt, ob sie einem Verbrechen zum Opfer gefallen oder es ein unentdeckter Unglücksfall ist. Die Zeitungen titulierten damals: „Aber die Geier blieben stumm“, erinnert sich der rüstige Pensionist zurück.
Oft unterwegs
Treuer „Begleiter“ bei seinen Ausfahrten in die näheren Umgebung ist sein Steyr-Traktor 8055, er hat bereits rund 45 Jahre auf dem Buckel. „Ich fahre damit bis nach Hermagor oder Kötschach, gerne auf das Nassfeld oder auf die Almen im Sommer“, vertraut er uns an. In den Wintermonaten gibt es keine Fahrten, das ist ihm zu kalt und auch zu gefährlich. Gerne besucht er aber, so ferne sich ein „Chauffeur“ findet, Freunde und Bekannte vom Lesachtal bis ins Untere Gailtal das ganze Jahr über. „Ich habe leider nur den Führerschein für Motorrad und Traktor“, meint er, ein Auto hatte er niemals. Deshalb kann er sich mit dem „Außenminister“ von Kötschach „Lanz Motl“ nicht vergleichen. „Obwohl ich diesen sehr schätze und ihn öfters bei diversen Veranstaltungen persönlich antreffe“, lacht er.
Besucht gern Bekannte
Unlängst war er beim Kirchtag in Zwickenberg (Drautal) bereits zum siebzehnten Mal und fährt immer noch gerne dorthin, dort traf er auch den Kötschacher. Weitere Besuche führen ihn nach Wiesen und Xaveriberg oder nach Egg. Überall pflegt er Kontakte und redet über Gott und die Welt. „Ich besuchte im Winter 1956/1957 die landwirtschaftliche Fortbildungsschule in Kötschach, damals waren wir 32 Schüler“, sagt er. Heute leben noch neun ehemalige Kollegen und besteht immer noch eine gute Verbindung. Bekannt ist Andreas Martin auch deswegen, weil er gerne tanzt und auch ein gutes „Sitzleder“ hat. Alkohol spielt dabei bei ihm nur eine untergeordnete Rolle und es geht ihm in erster Linie um Erfahrungsaustausch und Neuigkeiten zu erfragen. „Ich bin einfach gerne unter Leuten und dies hält mich jung“, lacht der Döbernitzner verschmitzt. Wir wünschen ihm noch viele gesunde Jahre im Kreise seiner Lieben.