„Alles Käse” – und die Natürlich- keit konnte bewahrt werden

Kirchbach -

Klaus Pernul (62) aus Goderschach in der Marktgemeinde Kirchbach ist Obmann des Vereins Gailtaler Almsennereien seit rund vierzehn Jahren, er war von Anfang an mit dabei. Als Direktvermarkter kennt er sich in diesem Bereich bestens aus und ist dieser Betriebszweig sehr wichtig für die Familie. Sohn Franz ist einer der besten Käsemeister.

Klaus Pernul aus Goderschach ist seit seiner Kindheit eng mit der Landwirtschaft verbunden

Pernul ist seit 38 Jahren mit seiner Frau Gabi verheiratet und hat zwei Kinder (Sohn Franz und Tochter Katrin). Er erlernte den Beruf des Maurers und war von 1984 bis 2022 bei der Wildbach- und Lawinenverbauung (ab 1989 als Polier) tätig. Im Jahr 1990 wurde die kleine Landwirtschaft von den Eltern übernommen und mit der Direktvermarktung begonnen. Dieser Betriebszweig ist für die Familie ein wichtiges Standbein, bringt aber auch sehr viel Arbeit mit sich. Großteils wurde diese von Gabi Pernul erledigt, seit Pensionseintritt kümmert sich Klaus Pernul wieder verstärkt um die Landwirtschaft. Nebenbei hatte er sehr viele öffentliche Funktionen, jetzt ist er „nur“ mehr Obmann des Vereins Gailtaler Almsennereien mit dem „Aushängeschild“ Gailtaler Almkäse g.U. (geschützter Ursprung).

Gailtal Journal: Wie lange gibt es Ihre Gemeinschaft bereits?

Klaus Pernul: Der Verein in der jetzigen Form wurde 1995 gegründet, vorher hat es allerdings bereits „lose“ Zusammenkünfte gegeben. Ich war im Vorstand von Anfang an mit dabei, später jahrelang Schriftführer und bin jetzt seit 14 Jahren Obmann. Es gibt 13 Mitgliedsalmen und auf der Jochalm wurde 1996 das Gailtaler Almprotokoll unterschrieben. Käseerzeugung auf den Gailtaler Almen gibt es bereits nachweislich seit dem 14. Jahrhundert, das ist aus dem „Urbar“ der Grafen von Görz ersichtlich.

Hier beim letzten Käseanschnitt auf der Jochalm Ende Juli

Ihr „Resümee“ über die letzten Jahrzehnte?

Es waren am Anfang sehr turbulente Jahre und eine „Aufbruchstimmung“ unter den Almen war eindeutig zu spüren, überall wurde modernisiert und renoviert durch unser Projekt mit dem Gailtaler Almkäse. Wir konnten unter dem Ziel 5 B Gebiet viel Geld aus Brüssel ins Gailtal holen und das Nischenprodukt wurde zu einem „Magnet“, sowohl für Gäste als auch für Einheimische. Es steckte sehr viel Arbeit dahinter und der „Patentschutz“ ist hauptsächlich dem Einsatz unseres Geschäftsführers Christof Wassertheurer zu verdanken.

Legendär sind die Käseprämierungen in Kirchbach oder Paularo (Italien)?

Leider konnten wir die Prämierungen in den Corona-Jahren nicht durchführen, ist aber für heuer wieder geplant, ebenso wie bereits bekannt das Käsefestival in Kötschach im September. Ich lade alle herzlich ein, uns bei diesen Festen zu besuchen!

Im vorigen Jahr gab es den 1. Gailtaler Käsemarkt und heuer das 25. Käse-Festival „Alles Käse“ in Kötschach-Mauthen?

Die Idee des Käsemarktes ist wie so vieles bei einer gemütlichen Runde entstanden und wurde zu einem Erfolg. Dadurch wurde die Weiterführung des Käsefestivals noch verstärkt.

Eine wertvolle Stütze ist auch seine bessere „Hälfte“ Gabi Pernul

Ihr Sohn Franz ist einer der besten Käsemeister?

Franz hat auf der Straniger Alm die Liebe zum Käsen entdeckt und hat dies zu Hause, gemeinsam mit meiner Frau Gabi, weitergeführt. So wurde das Hobby zum Beruf. Heute ist er ein anerkannter Käsemeister bei der Kärntnermilch in Spittal an der Drau.