Auf den Pfaden der dunklen Geschichte: Das Freilichtmuseum hautnah erleben!

Plöckenpass/Kötschach-Mauthen -

Der Karnische Höhenweg (KHW 403) bietet viele beeindruckende Etappen – doch das Grenzgebiet rund um den Plöckenpass zählt zweifellos zu einem der geschichtsträchtigsten und gilt als echter Geheimtipp für Wandernde, Kletterbegeisterte und historisch Interessierte. Eine spektakuläre Natur und dramatische Alpingeschichte, trifft hier auf einzigartige Bergerlebnisse, die in jedem Fall in Erinnerung bleiben.

Grenzgebiet Plöckenpass – Museum und Landschaft: Wo Geschichte durch Berge führt

Passgeschichte und Kriegserbe: Vom Römerweg zum Freilichtmuseum

Bereits um 180 n. Chr. bauten die Römer eine erste Militärstraße über den Pass. Seit 1519 existiert das „Plöckenhaus, welches ursprünglich als Hospiz erbaut wurde. Hunderte Jahre später hielten während der Feldzüge Radetzkys in Oberitalien (1848/49) einheimische Schützenkompanien auf dem Pass Wacht. 1866 besetzten Truppen des italienischen Freischarführers Giuseppe Garibaldi die Passhöhe und am 23. Mai 1915 begann schlussendlich auch am Plöckenpass der I. Weltkrieg. In über 40 Jahren errichteten die DOLOMITENFREUNDE mit ihren Freiwilligen und der Unterstützung der Grundbesitzer, der Familie Gressel dazu, ein Freilichtmuseum zur anschaulichen Geschichte dieses Gebirgskriegs.

Das Freilichtmuseum erlaubt historische Gesichte mit atemberaubender Bergkulisse zu verknüpfen. (c) Martin Hofmann

Das Freilichtmuseum

Das Freilichtmuseum besteht aus vier Sektoren mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Während Plöckenhaus leicht zugänglich ist, erfordern “MG-Nase” und Cellon-Stollen” Trittsicherheit. Der abgelegene “Kleine Pal” liegt auf 1.800 m und ist nur zu Fuß erreichbar. Eines der beeindruckendsten Elemente: der einzige Klettersteig Österreichs, der direkt durch das Berginnere des Cellon (2.238 m) führt – der Cellon-Stollen-Klettersteig. Der Steig folgt alten Kriegsstellungen und eröffnet dabei nicht nur einmalige Perspektiven, sondern auch ein tiefes Gefühl für die dramatische Vergangenheit dieser Region.

Übersicht über die vier Sektoren des Freilichtmuseum Plöckenpass. (c) Dolomitenfreunde

Geschichte hautnah erleben

Für alle, die mehr über die Geschichte dieses einst hart umkämpften Grenzgebiets erfahren möchten, lohnt sich ein Besuch im Museum 1915–1918 – Vom Ortler bis zur Adria in Kötschach-Mauthen. Es widmet sich dem Gebirgskrieg im Ersten Weltkrieg und zeigt eindrucksvoll, mit welchen Bedingungen Soldaten in der hochalpinen Region konfrontiert waren. Originale Ausrüstungen, fundierte Hintergrundinformationen und eindrückliche Inszenierungen machen Geschichte hier spürbar. Das Museum ist während der gesamten Sommersaison geöffnet (montags Ruhetag).

Mehr Infos unter: www.dolomitenfreunde.at

Das Museum 1915-1918 – Vom Ortler bis zur Adria“ bietet einen tiefen Einblick in die dunkle Zeitgeschichte.                      (c) Dolomitenfreunde