Passgeschichte und Kriegserbe: Vom Römerweg zum Freilichtmuseum
Bereits um 180 n. Chr. bauten die Römer eine erste Militärstraße über den Pass. Seit 1519 existiert das „Plöckenhaus“, welches ursprünglich als Hospiz erbaut wurde. Hunderte Jahre später hielten während der Feldzüge Radetzkys in Oberitalien (1848/49) einheimische Schützenkompanien auf dem Pass Wacht. 1866 besetzten Truppen des italienischen Freischarführers Giuseppe Garibaldi die Passhöhe und am 23. Mai 1915 begann schlussendlich auch am Plöckenpass der I. Weltkrieg. In über 40 Jahren errichteten die DOLOMITENFREUNDE mit ihren Freiwilligen und der Unterstützung der Grundbesitzer, der Familie Gressel dazu, ein Freilichtmuseum zur anschaulichen Geschichte dieses Gebirgskriegs.

Das Freilichtmuseum
Das Freilichtmuseum besteht aus vier Sektoren mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Während “Plöckenhaus“ leicht zugänglich ist, erfordern “MG-Nase” und “Cellon-Stollen” Trittsicherheit. Der abgelegene “Kleine Pal” liegt auf 1.800 m und ist nur zu Fuß erreichbar. Eines der beeindruckendsten Elemente: der einzige Klettersteig Österreichs, der direkt durch das Berginnere des Cellon (2.238 m) führt – der Cellon-Stollen-Klettersteig. Der Steig folgt alten Kriegsstellungen und eröffnet dabei nicht nur einmalige Perspektiven, sondern auch ein tiefes Gefühl für die dramatische Vergangenheit dieser Region.

Geschichte hautnah erleben
Für alle, die mehr über die Geschichte dieses einst hart umkämpften Grenzgebiets erfahren möchten, lohnt sich ein Besuch im Museum 1915–1918 – Vom Ortler bis zur Adria in Kötschach-Mauthen. Es widmet sich dem Gebirgskrieg im Ersten Weltkrieg und zeigt eindrucksvoll, mit welchen Bedingungen Soldaten in der hochalpinen Region konfrontiert waren. Originale Ausrüstungen, fundierte Hintergrundinformationen und eindrückliche Inszenierungen machen Geschichte hier spürbar. Das Museum ist während der gesamten Sommersaison geöffnet (montags Ruhetag).
Mehr Infos unter: www.dolomitenfreunde.at
