Begeistert vom „Seiltanz”

Nassfeld -

Bei den Bergbahnen Nassfeld sind heuer zwei Frauen neu im Team der Seilbahn-Maschinistinnen.

Weibliche Mitarbeiter sind bei den Bergbahnen am schönen Nassfeld keine Seltenheit

Von Hans Jost

Anlässlich des Welt-Frauentages (8. März) hat das Gailtal Journal bewusst zwei Frauen bei ihrer Arbeit besucht, die beruflich voll Begeisterung in einem seinerzeitigen “Männerberuf” tätig sind: Es geht um die junge Gailtalerin Janine Urbancic sowie die Slowenin Jasmina Klancnik mit aktuellem Wohnsitz im Gitschtal. Als man in den Pionier- und Entwicklungsjahren des Skigebietes Nassfeld über die damaligen Lift-Mitarbeiter sprach, wurde dafür hauptsächlich der Gailtaler Dialekt-Sammelbegriff “Liftler” verwendet. Also klarerweise nur männlich; doch das ist inzwischen erfreulicherweise Geschichte.

Janine Urbancic freut sich jeden Tag auf die Arbeit bei der Talstation der neuen Rudnigsattel-Bahn in Mössern

Nie mit Puppen gespielt

Die 21-jährige geborene Rattendorferin Janine Urbancic erinnert sich: “Schon als Kind haben mich Puppen kaum interessiert, aber dafür alles, was sich irgendwie dreht und bewegt.” Nach der Pflichtschule und HLW Hermagor stand für sie bald fest, dass sie ein ausgeprägt haptischer Typ ist. Daher absolvierte sie die dreijährige Lackierer-Lehre in einer Kfz-Werkstätte in Nötsch und hat in diesem Beruf auch bei VW Patterer in Hermagor praktiziert, bevor sie sich, motiviert durch ihren Onkel Gerald, im Dezember 2021 um den Seilbahn-Job bei den Bergbahnen Nassfeld erfolgreich bewarb. “Ich freue mich jeden Tag auf meine Arbeit bei der Talstation der neuen Rudnigsattel-Bahn in Mössern, die mit 81 Sesseln bestückt ist. Die vielen funkelnden LED-Sensoren und Kontroll-Monitore sowie diverse akustische Signale geben laufend Auskunft darüber, ob alles rund läuft. Ergänzend dazu braucht man natürlich auch stets offene Augen und Ohren, um das bunte Einstiegs-Szenario an der Talstation zu beobachten und gegebenenfalls auch Hilfestellung bei diversen Hoppalas zu leisten.”

Jasmina Klancnik an ihrem Traum-Arbeitsort in Kärnten

Gipfelstürmerin

Berggipfel und Kletterwände ziehen die 39-jährige slowenische Sportlerin Jasmina Klancnik magisch an. Bereits während ihres Bau- und Maschinentechnik-Studiums (Schwergewicht Kraftwerke und Wasserbau) in Ljubljana nahm Jasmina laufend mit Begeisterung und erfolgreich an Berglauf-, Kletter- oder Treppenhauslauf-Bewerben weltweit teil. „Erst im Herbst war ich bei einem verrückten Hochhaus-Run in Doha (Katar) über 56 Geschoße dabei.” Ihr Wunsch, mal in Kärnten zu arbeiten, erfüllte sich über touristische Zwischen-Stationen am Faakersee und Ossiachersee (Climbing-Guide), bevor sich im vergangenen Dezember das Engagement bei der Trogkofel- und Zweikofelbahn am Rastl/Nassfeld ergab. Doch bereits zuvor, im Herbst 2021, erklomm die sportliche Slowenin etwa 45 markante Gipfel im Bereich der Karnischen und Gailtaler Alpen. „Inzwischen liebe ich mein Nassfeld und hoffe, dass ich meine Arbeit an den Bahnen mit ihren 26 bzw. 36 Kabinen sowie auf den vielen Seilbahnstützen auch im Sommer fortsetzen kann.”