Berufe neu entdecken: Kärntens Future Day öffnet Türen für Jugendliche

Klagenfurt -

Zum zweiten Mal hieß es am Dienstag: Türen auf für den Future Day in der Kärntner Landesverwaltung. 55 Jugendliche im Alter von zwölf bis vierzehn Jahren aus vier Klagenfurter Schulen nutzten die Gelegenheit, hinter die Kulissen zu blicken und spannende Berufsfelder kennenzulernen. Das Projekt wurde von der Gleichbehandlungsstelle des Landes Kärnten initiiert, vom Referat für Frauen und Gleichstellung mitfinanziert und vom Verein EqualiZ umgesetzt. Ziel ist es, Jugendlichen praxisnah Orientierung zu bieten und sie zu ermutigen, bei der Berufswahl auch geschlechtsuntypische Wege einzuschlagen.


Ein Blick hinter die Kulissen

Landesrätin Sara Schaar hebt die Bedeutung des Projekts hervor: „Wenn man an die Arbeit in der Landesverwaltung denkt, dann hat man vielleicht ein Bild vor sich mit Aktenbergen, langweilig, verstaubt und eintönig. Wir möchten zeigen, wie vielfältig die Arbeit hier ist. Von Sportlerinnen und Sportlern, über Tierärztinnen und Tierärzte bis hin zur Seenforschung, die unterschiedlichsten Bereiche liegen in der Zuständigkeit des Landes.“ Insgesamt beteiligten sich fünf Landesabteilungen beim Future Day. Neu dabei war heuer das Landesmuseum Kärnten. Dort erwarteten die Schülerinnen und Schüler Einblicke in Zoologie, Geologie und Archäologie – inklusive der Möglichkeit, selbst Präparate herzustellen. Weitere Stationen waren der Landespressedienst, die Fachstelle Kinderschutz, das Institut für Seenforschung und KAGIS sowie das Olympiazentrum Kärnten. Überall stand das praktische Ausprobieren im Mittelpunkt: Texte verfassen, Daten auswerten, Trainingsmethoden testen, naturwissenschaftliche Experimente durchführen und vieles mehr.

Schülerinnen beim Käfer präparieren im Landesmuseum. (c) Gleichbehandlungsstelle, EqualiZ

Berufe kennen kein Geschlecht

Christine Erlach, Geschäftsleiterin des Vereins EqualiZ, erklärt: „Wir wollen zeigen, dass Berufe keine Geschlechtergrenzen kennen. Beim Future Day zählt vor allem: ausprobieren, reinschnuppern, erleben. Viele merken dabei, dass ein Beruf, den sie sonst nie in Erwägung gezogen hätten, genau zu ihnen passt.“ Die Erfahrungen vom Vorjahresprojekt zeigten, dass der Ansatz wirkt: Fast die Hälfte der Teilnehmenden konnte sich danach vorstellen, in Zukunft einen Beruf zu wählen, der nicht den klassischen Geschlechterrollen entspricht. Die positive Resonanz aus dem Vorjahr unterstreicht auch Susanne Ebner, Leiterin der Gleichbehandlungsstelle des Landes Kärnten: „Junge Menschen interessieren sich vermehrt für Berufe, die sinnstiftend sind. Werte wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Globalisierung spielen eine große Rolle dabei. Die verschiedenen Betätigungsfelder der Kärntner Landesverwaltung sind in der Vorstellung wo man einmal arbeiten möchte, noch zu wenig bekannt. Der Future Day soll ein Türöffner sein.“

Talente statt Rollenbilder

Mit dem Future Day setzt das Land Kärnten gemeinsam mit EqualiZ ein starkes Zeichen für eine klischeefreie Berufswahl. Jugendliche gewinnen realistische Eindrücke aus erster Hand, entdecken neue Interessen und werden ermutigt, ihren eigenen Weg – nach ihren Fähigkeiten und Talenten und nicht nach ihrem Geschlecht – zu gehen.

Schüler beim Interview führen und aufzeichnen mit Landespressedienst. (c) Gleichbehandlungsstelle, EqualiZ