Bis ans „Ende der Welt“

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Hermagor -

Sie sind nicht nur als beste Freundinnen in der Burschenschaft Rattendorf verankert, sondern auch als Rotkreuz Mitarbeiterinnen tätig, wenn auch in verschiedenen Aufgabenbereichen: die 34-jährige Elisabeth Wiedenig und die 24-jährige Laura Flaschberger. Gemeinsam nahmen sie auch das Abenteuer Jakobsweg in Angriff. Von Porto nach Santiago de Compostela, 266 Kilometer.

Das Abenteuer Jakobsweg kann beginnen

Der Fokus der Vorbereitung für den Jakobsweg lag neben der Buchung von Flug und weiteren organisatorischen Herausforderungen in erster Linie wohl mehr an der Füllung des Rucksacks als auf der sportlichen Seite, wie mir beide bestätigten.

Elisabeth und Laura vom Roten Kreuz Bezirksstelle Hermagor

Erste Hilfe

Nach Ausfassen des ersten Stempels für den Pilgerpass in Matosinhos, der letztendlich durch das Sammeln von Stempeln in den Herbergen, Kirchen und Lokalen, das Abholen der Pilgerurkunde am Zielort erlaubt, ging es voll Motivation und Euphorie los. „Schon bald stießen wir auf zwei Herren aus Oberösterreich, von denen sich einer beim Fotografieren verletzte und unsere Hilfestellung benötigte. Kenntnisse, die wir uns beim Roten Kreuz in Erster Hilfe und als Sanitäterin angeeignet hatten, waren in diesem Moment sehr hilfreich“, erzählen sie. „Nach kurzem Zögern nahm „Rupert“ unsere Hilfe an und ab diesem Zeitpunkt waren wir vier unzertrennlich und gemeinsam bis zum Ende des Weges wie die „Ice Age Herde“ unterwegs“, lachen Elisabeth und Laura.

Blasenpflaster war nicht wegzudenken

Blasenpflaster

Es dauerte nicht lange, tauchten die ersten Blasen an Elisabeths Füßen auf. „Meine Bergschuhe waren wohl nicht das Richtige. Also kaufte ich neue, leichtere Schuhe. Die anderen „baumelten“ den Rest des Pilgerweges vom Rucksack. Blasenpflaster und die kompetente Versorgung von Laura (Wer hat denn immer eine Sanitäterin als Begleitung?) ließen die Schmerzen leicht ertragen. An der Strecke gibt es neben Getränkeautomaten auch solche, die mit pharmazeutischen Mitteln, vor allem aber mit vielen, vielen Blasenpflastern gefüllt sind.

Waschmaschine

Wäsche händisch waschen stand auf der Tagesordnung. Nach Tagen endlich ein Quartier inklusive Waschmaschine. Welch ein Luxus! Sofort wurde sie gefüllt und das Geräusch der Maschine klang wie Musik in den Ohren. „Doch das veraltete Gerät ging nach Beendigung des Waschvorganges nicht mehr auf, wie und mit was wir es auch versuchten. Tipps von Google konnten uns ebenfalls nicht helfen. Letztendlich rettete uns ein Buttermesser. Ja, Not macht erfinderisch!“, sind sich die Pilgerinnen einig.

Regenwetter

Nach angenehmem Pilgern im Trockenen, erwischte das Quartett der Regen. Schnell ist man trotz Regenschutz bis auf die Haut durchnässt und die Stimmung sinkt. „Dann ist man sehr dankbar, wenn man am Ende des Tages eine trockene Wohnung vorfindet und in der mittels Föhn noch Wäschestücke getrocknet werden können. Trotz allem waren es Erfahrungen auf dem Weg, die nicht immer vorhersehbar waren, aber doch gut bewältigt werden konnten.“

Santiago de Compostela

Ziel vor Augen

Nach gepilgerten 11 Tagen und mehr als 250 Kilometern, sahen Elisabeth und Laura schließlich das angepeilte Ziel Santiago de Compostela in Form der beiden Türme vor sich. Dieser Moment lässt Strapazen, wechselnde Wetterverhältnisse und Müdigkeit vergessen und beflügelt, das letzte Stück Pilgerweg in Angriff zu nehmen. „Ist man angekommen, überwältigen Emotionen, Dankbarkeit und Stolz“, sind sich die beiden einig. Das Gefühl ist unbeschreiblich! Es sind schöne Erinnerungen die unvergesslich bleiben und Freundschaften entstanden, die über Bundesländergrenzen hinweg verbinden.

Das Ende der Welt

Zum Schluss darf ein Besuch von Finestere, dem Ende der Welt, nicht fehlen. Dort befindet sich der 0 Stein. Es heißt, man geht soweit man gehen kann. Und nicht weiter. Und hier an dieser Stelle befindet sich das Meer, das sich mit dem Horizont verbindet. Daher das Ende der Welt…

Angekommen am „Ende der Welt“

Seit November letzten Jahres fanden monatlich die Demenz- und Besuchsdiensttreffen vom Roten Kreuz Hermagor statt. Als Dankeschön für die von den Mitarbeitern des Roten Kreuzes gebackenen Kuchen, Brötchen und angebotenen Getränke fand sich bis zur Sommerpause eine Geldsumme im „Körberl“ ein. Diese wurde nun an Manuela Essl zur Unterstützung für notwendige medizinische Ausgaben ihrer beeinträchtigten Tochter Laura übergeben.

 


Jugendgruppe Hermagor

Die Jugendgruppen arbeiten nach einem selbstgewählten Jahresprogramm mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen. Das Programm ist vielfältig und beinhaltet neben der gemeinsamen Erarbeitung aktueller Themen und sozialen Projekten das Erlernen und Üben von Erster Hilfe. Bei gemeinsamen Unternehmungen wie Abenteuer-Wochenenden oder Jugendcamps, sollen Spiel und Spaß nicht zu kurz kommen.
Außerdem werden die Werte, Grundsätze und Informationen rund um die Arbeit des Roten Kreuzes national und international interaktiv vermittelt.