10.000 Briefe verschickt
Sechs Wochenenden in Salzburg, für jedes gibt es 1.200 Euro – macht insgesamt 7.200 Euro für 50 Österreicher, die ab März über 25 Millionen Euro des Vermögens von Engelhorn bestimmen können. 10.000 Briefe hat man dazu an zufällig ausgewählte Personen in Österreich verschickt, aus den Rückmeldungen werden dann eben 50 Personen ausgewählt. Bezahlt werden auch Reisekosten, Unterkunft, Verpflegung und wenn nötig auch für Kinderbetreuung und Co. 15 zusätzliche Menschen sind übrigens Ersatzmitglieder, für die es ebenfalls 240 Euro pro Wochenende, dass sie sich freihalten, gibt – macht immerhin noch 1.440 Euro bei sechs Wochenenden.
Ermittlung der 50 Personen
Aus allen vollständigen Rückmeldungen wird man daraufhin mithilfe von statistischer Verfahren 50 Personen ermitteln, „die möglichst gut die Zusammensetzung der österreichischen Bevölkerung abbilden“, heißt es seitens des „Guten Rats für Rückverteilung“, der dafür verantwortlich zeichnet. Das Vorgehen wurde dabei bereits weltweit in über 50 Bürgerbeteiligungsverfahren angewendet, versichert man. Wer mindestens 16 Jahre alt ist und einen Wohnsitz in Österreich hat, hat also auch eine Chance auf einen der Briefe.
Warum verschenkt Engelhorn 25 Millionen Euro?
In Österreich sind Vermögen ungleich verteilt. Das reichste Prozent der Bevölkerung besitzt bis zu 50 Prozent des Nettovermögens. „Ich habe ein Vermögen und damit Macht geerbt, ohne etwas dafür getan zu haben. Und der Staat will nicht einmal Steuern dafür. Gleichzeitig kommen viele Menschen mit einem Vollzeit-Job nur schwer über die Runden – und zahlen für jeden Euro, den sie mit Arbeit verdienen, Steuern. Ich sehe das als Versagen der Politik, und wenn die Politik versagt, dann müssen die Bürger das selbst angehen. Wenn die Politik ihren Job nicht erledigt und umverteilt, dann muss ich mein Vermögen eben selbst rückverteilen“, erklärt Engelhorn den Grund dafür, weshalb sie ihr Erbe verschenkt.