Zum ersten Mal in der Geschichte wurde die Bildung einer ganzen Generation weltweit unterbrochen. Fabian (17), Schüler der vierten Klasse der Caritas-HLW in Klagenfurt, sagt: „Ich sehne mich nach Präsenzunterricht, weil es in manchen Fächern schwierig ist, den neuen Stoff im Alleingang zu lernen.“ Während Fabian aber wie die meisten Schüler*innen hierzulande Internetzugang und er zum Glück auch einen ungestörten Platz zum Lernen hat, stellt die Pandemie vor allem Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien vor unverhältnismäßig große Schwierigkeiten.
Doni*, ein Bub mit schwerer körperlicher Beeinträchtigung im Kosovo, hat die wöchentlichen Hausbesuche der Caritas-Therapeut*innen im Lockdown sehr vermisst. Dem vierjährigen Nael*, einem syrischen Flüchtlingskind, fehlten neben den freundlichen Kindergärtner*innen und Freund*innen vor allem die täglichen Mahlzeiten in der Kinderkrippe in Damaskus. Die Krippe ist nach der Flucht für viele Kinder ein wichtiger Ankerpunkt, wo sie auch medizinisch versorgt werden.
Adissa* besucht die Tiigo Schule, eine von der Caritas Kärnten geförderte Mittelschule in Marsabit/Kenia. Sie hatte pandemie-bedingt monatelang keinen Schulunterricht und wünscht sich nichts sehnlicher als den Zugang zum Online-Learning. Die junge Afrikanerin will eines Tages Journalistin werden, „um der Welt unsere Geschichten erzählen zu können“. Es wären wohl auch Erzählungen von multidimensionaler Armut, vom fehlenden Zugang zu Bildung, zu medizinischer Versorgung, Essen, Hygiene und Wasser. Die Caritas arbeitet mit Hilfe ihrer Spender*innen daran, dass es auch Geschichten des Helfens und der Hoffnung sein werden.
Appell zu Solidarität und Spenden
„Ob in Afrika oder anderen Krisenregionen der Welt, die Pandemie trifft besonders die Lebenswelt der Kinder. Ihre Entwicklung und ihr Bildungsweg werden durch Corona stark beeinträchtigt“, ist Caritasdirektor Ernst Sandriesser alarmiert. Er bittet daher die Kärntnerinnen und Kärntner um Solidarität und Spenden: „Die Kinder sind diejenigen, die eines Tages die großen Herausforderungen unserer Zeit in Angriff nehmen werden müssen. Jedes Kind muss jetzt die Chance bekommen, in Sicherheit und Geborgenheit aufzuwachsen, um eines Tages ein unabhängiges, glückliches Leben als verantwortungsvolle*r Erwachsene*r führen zu können. Jedes Kind ist gleich viel wert und verdient eine Chance auf eine geglückte Zukunft. Geben wir den Kindern gemeinsam Halt und Hoffnung!“
Wenn Kinder in die Rolle der Erwachsenen schlüpfen müssen
Wenn hierzulande die Schulen geschlossen sind, gibt es Distance Learning. Ist das in Afrika & Co der Fall, dann gibt es allerdings oftmals nur Distance ohne Learning. Während Kinder in reichen Ländern durch die Pandemie den verlorenen Stoff zumeist nachholen können, fehlt diese Möglichkeit in den ärmsten Ländern.
„Diese Kinder bleiben zurück, verlieren mit dem täglichen Unterricht nicht nur ihre Bildungschancen, sondern auch die Stabilität“, weiß Theresa Sacher von der Auslandshilfe der Caritas Kärnten. Und: „Wenn dazu noch die Löhne der Eltern durch eine Corona-Erkrankung oder durch Jobverlust wegfallen, müssen Kinder oft die Erwachsenenrolle übernehmen, arbeiten gehen und auf die Geschwister aufpassen. Manche kommen nie wieder in die Schule zurück.“ Zudem würden Mädchen schneller verheiratet, oft nur, um eine Esserin weniger am Tisch zu haben.
So hilft die Caritas Kindern in der Corona-Krise
Die Caritas Kärnten ist in ihren Projekten bemüht, Bildung trotz der Covid-19 -Einschränkungen weiterhin möglich zu machen. Sie engagiert sich in Kärnten für Kinder aus sozial benachteiligten Familien und für die ärmsten Kinder in der Welt, unter anderem für Mädchen und Buben im Kosovo, in Syrien und Afrika. Die Caritas ermöglicht ihnen ausreichend Essen, ein sicheres Zuhause, liebevolle Betreuung und Bildung.
- Wie für Adissa ist Homeschooling nicht für alle Kinder greifbar. Auch in den Slums von Nairobi/Kenia fehlt der Platz, die Internetverbindung. Eltern können oft selbst nicht lesen oder schreiben oder sind – trotz Verboten – unterwegs, um die Familie durch Gelegenheitsjobs irgendwie ernähren zu können. Der Hunger ist für sie bedrohlicher als das Corona-Virus. Die Lernbox der Caritas, die an die Kinder im Slum verteilt wird, wurde nun adaptiert. – Neben Lernunterlagen mit Lebensmittelpaketen, Schutzmaterial wie Masken und Desinfektionsmittel und Aufklärung zu Covid-19.
- Wie für Nael bietet die Caritas Kärnten in der Tagesstätte der Franziskanerinnen in Damaskus/Syrien rund 50 sudanesischen und syrischen Kindern im Alter zwischen zwei und fünf Jahren einen Betreuungsplatz in sicherer, geschützter Umgebung sowie psychologische Unterstützung.
- Wie Doni werden 70 Kinder mit Beeinträchtigung in Prizren/Kosovo von klein auf gefördert, auf ihrem Bildungsweg professionell und therapeutisch begleitet und ihr Schulumfeld inklusiver gestaltet. Das geschieht im Rahmen des Projektes „Mein Recht“, das in Kooperation mit der Caritas Tirol auch in Armenien umgesetzt wird.
So können Sie helfen
Mit einer Patenschaft für Kinder ermöglichen Sie planbare und langfristige Hilfe. Werden Sie Patin/Pate unter www.caritas-kaernten.at/kinder
- Mit 25 Euro schenken Sie einem Kind in den ärmsten Regionen der Welt eine Lernbox mit wichtigen Lernmaterialien – und Unterlagen.
- Mit 30 Euro ermöglichen Sie einem Kind Zugang zu Bildung.
Spendenkonto:
Erste Bank: IBAN AT23 2011 1000 0123 4560, BIC GIBAATWWXXX
Kennwort: Kinder in Not
oder online
www.caritas-kaernten.at/kinder
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