Ihr Engagement orientiert sich an den sieben internationalen Rotkreuz-Grundsätzen – darunter Menschlichkeit, Unparteilichkeit und Freiwilligkeit – und folgt dem Leitgedanken, Menschen in schwierigen Lebenslagen verlässlich zur Seite zu stehen. Im Bezirk Hermagor sind es vor allem die Sozialen Dienste, deren Bedeutung in den vergangenen Jahren stetig gewachsen ist. Fünf Leistungsbereiche zeigen exemplarisch, wie vielfältig diese Unterstützung aussehen kann.

Hospizbegleitung – Nähe und Unterstützung am Lebensende
Angelika Schwilk ist seit vielen Jahren im Roten Kreuz aktiv – zuerst als Rettungssanitäterin, später, nachdem ihre Kinder größer waren, im Kontext mit Menschen auf der Flucht im Jahr 2015. Nach dem Tod ihres Vaters, zu dem sie eine besonders enge Bindung hatte, entschied sie sich, die Ausbildung zur Hospizbegleiterin zu absolvieren. „Die Ausbildung war für mich sehr emotional“, erzählt sie. Hospizbegleitung bedeute vor allem, da zu sein, wenn keine Aussicht auf Heilung mehr besteht. Hospizbegleiter:innen sind keine Pflegekräfte, aber eine wichtige Stütze für Betroffene und Angehörige. „Wichtig ist, die Selbstbestimmung der Menschen zu wahren. Und man sollte sich nicht scheuen, diesen Dienst in Anspruch zu nehmen“, sagt Schwilk.

Sozialbegleitung – Orientierung in schwierigen Lebenslagen
Marianne Hruschka engagiert sich seit 2020 im Roten Kreuz. Zunächst unterstützte sie die Team Österreich Tafel, später absolvierte sie die Ausbildung zur Sozialbegleiterin. „Wir helfen bei verschiedenen Anträgen, wie Wohnbeihilfe oder Pflegegeld. Auch bei finanziellen Notlagen – etwa bei Begräbniskosten – werden Unterstützungsanträge vorbereitet.” Darüber hinaus begleiten Sozialbegleiter:innen zu Behördenwegen oder unterstützen bei der Wohnungssuche. Die Sozialbegleitung ist ein kostenloses Angebot des Roten Kreuzes und kann über die Rotkreuz-Bezirksstelle Hermagor angefragt werden.

Besuchs- und Begleitdienst – gegen soziale Isolation
Der Besuchsdienst richtet sich an ältere Menschen, die sich mehr soziale Kontakte oder Unterstützung im Alltag wünschen. Er soll auch pflegende Angehörige entlasten. Freiwillige besuchen hier die Betroffenen regelmäßig, spielen Karten, lösen Rätsel, trainieren das Gedächtnis, hören gemeinsam Musik oder gehen spazieren. Auch leichte Bewegungs- und Beschäftigungsangebote gehören dazu. Die Treffen stärken die Lebensfreude, fördern die Mobilität und beugen Einsamkeit vor – ein Bereich, dessen Bedeutung weiterhin wächst.

Essen auf Rädern – täglich verlässlich unterwegs
Seit 1992 bietet das Rote Kreuz gemeinsam mit Gemeinden den Essenszustelldienst im Bezirk Hermagor (Hermagor, Kötschach-Mauthen und St. Stefan) an. Freiwillige bringen täglich frisch zubereitete Mahlzeiten – bei jedem Wetter. Maria Rauscher, eine Mitarbeiterin der ersten Stunde, leitet den Dienst seit rund 27 Jahren. „Mein Wunsch ist es, dass wieder neue Freiwillige zu uns dazukommen, dieser Dienst ist zwar oft herausfordernd, aber sehr erfüllend und wir sind ein tolles Team“, betont Rauscher. Sie hebt auch die gute Zusammenarbeit mit der Gailtal-Klinik und dem LKH Laas hervor. Zuständig für Kötschach-Mauthen ist ihre Kollegin Maria Wicher.

Team Österreich Tafel – Lebensmittel für Menschen in Not
In Kärnten gibt es zehn Ausgabestellen der Team Österreich Tafel, eine davon befindet sich in Hermagor. Rund 120 Personen werden derzeit mit wöchentlichen Lebensmittelpaketen versorgt. „Die Anmeldung für die Pakete erfolgt über das Sekretariat unserer Bezirksstelle“, erklärt Katharina Lasser, die seit mittlerweile zehn Jahren als ehrenamtliche Mitarbeiterin der Team Österreich Tafel in Hermagor tätig ist. Wie sie zum Roten Kreuz kam, erzählt sie mit einem Lächeln: „Während meiner Wochenenden in meiner Heimatstadt Hermagor hatte ich das Gefühl, mich gerne einbringen zu wollen. Die Tafel war für mich der richtige Ort – hier kann ich konkret helfen, und die Samstage haben gut zu meinem Leben gepasst. Für den Rettungsdienst hätte ich wohl keine Nerven, aber hier kann ich genau das tun, was ich gut kann und was mir am Herzen liegt.“ Wer mithelfen möchte, sollte körperlich belastbar sein und einen Führerschein besitzen. „A bissl Kraft schadet nicht“, sagt Lasser schmunzelnd.
Mitmachen? Das Rote Kreuz Hermagor freut sich über neue Freiwillige!
Ob Hospiz- oder Sozialbegleitung, Besuchsdienst, Essen auf Rädern oder die Team Österreich Tafel – alle Bereiche leben vom persönlichen Einsatz freiwilliger Mitarbeiter:innen. Wer Interesse hat, sich zu engagieren oder mehr über die Aufgabenbereiche erfahren möchte, kann sich direkt beim Roten Kreuz Hermagor melden:
Telefon: 050 9144 1700










































