Unfallstatistik verdeutlicht die Gefahr
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Im vergangenen Jahr starben in Österreich im November und Dezember bei Dämmerung oder Dunkelheit 29 Menschen im Straßenverkehr. Darunter waren 17 Pkw-Insassen, zehn Fußgängerinnen und Fußgänger sowie je ein Todesopfer bei Motorrad- und E-Bike-Unfällen. Während bei Pkw-Insassen die Zahl tödlicher Unfälle in diesen zwei Monaten fast doppelt so hoch war wie in den übrigen Monaten, lag sie bei Fußgängerinnen und Fußgängern sogar viereinhalbmal höher. Auch die Zahl der Schwerverletzten steigt in der dunklen Jahreszeit deutlich an: Bei Pkw-Insassen um rund 70 Prozent, bei Fußgängern sogar mehr als doppelt so hoch. Die VCÖ-Analyse zeigt zudem, dass bei 70 Prozent der Fußgängerunfälle der Unfallgegner, nicht die Fußgängerinnen und Fußgänger, die Hauptverursacher sind.
Seniorinnen und Senioren besonders gefährdet
Ältere Menschen sind besonders gefährdet: Allein in November und Dezember des Vorjahres gab es sechs tödliche Fußgängerunfälle von Menschen über 65 Jahren – in den übrigen zehn Monaten nur vier. „Unser Verkehrssystem nimmt auf ältere Fußgängerinnen und Fußgänger zu wenig Rücksicht“, erklärt Jaschinsky. „Der Anteil des Gehens an der Mobilität ist bei älteren Menschen höher. Der demografische Wandel und die stark steigende Anzahl älterer Menschen müssen auch in der Verkehrsplanung stärker berücksichtigt werden.“
Schutzwege bleiben kritische Stellen
Drei der zehn tödlichen Fußgängerunfälle in den beiden Monaten ereigneten sich auf Schutzwegen. Im Vergleich dazu kam es in den übrigen zehn Monaten des Jahres nur zu zwei tödlichen Schutzwegunfällen bei Dunkelheit. „Der Lenker eines Fahrzeugs darf sich einem Schutzweg nur mit einer Geschwindigkeit nähern, bei der das Fahrzeug vor dem Schutzweg anhalten kann“, erinnert Jaschinsky an die Straßenverkehrsordnung (§9 StVO). Ein zusätzliches Problem sind parkende Fahrzeuge, die die Sicht auf Fußgängerinnen und Fußgänger verstellen. Der VCÖ empfiehlt daher, das Halte- und Parkverbot vor Schutzwegen von fünf auf zehn Meter auszuweiten. Zusätzlich helfe ein Tempolimit von 30 km/h statt 50, um rechtzeitig anhalten zu können.
Sicherheitstipps für Fußgängerinnen und Fußgänger
Auch für Fußgängerinnen und Fußgänger gilt in der dunklen Jahreszeit besondere Vorsicht: Niemals auf die Annahme verlassen, dass ein Fahrzeug einen sieht. Die Fahrbahn sollte erst betreten werden, wenn das Fahrzeug angehalten hat oder keine Gefahr besteht. Reflektierende Kleidung und Reflektorbänder erhöhen die Sichtbarkeit und können Leben retten.









































