Das E-Bike wird in Kärnten immer beliebter: Mountainbikes, Citybikes und Lastenräder werden zunehmend mit elektrischer Unterstützung gekauft. Auch immer mehr Seniorinnen und Senioren greifen mittlerweile zum Elektrofahrrad. Nicht ohne Grund, denn durch die elektrische Tretunterstützung bleiben längere Strecken und Steigungen ohne Mühe bis ins hohe Alter möglich.
„Dieser Trend ist positiv, denn es zeigt, dass das Fahrrad im Alltag ankommt. Das Fahrrad wird damit auch im Alter immer mehr zur Alternative. Doch damit gibt es auch ein neues Gefahrenpotenzial für Seniorinnen und Senioren im Straßenverkehr“, sagt heute, Donnerstag, Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP).
Land Kärnten bietet Workshops an
Das Land Kärnten bietet daher auch heuer wieder Kurse zum Üben und Testen an, die speziell für ältere Personen, die schon ein E-Bike besitzen oder sich eines kaufen möchten, mehr Sicherheit bringen.
Sie sind eine von mehreren Maßnahmen im Bereich der Radsicherheit, die im Rahmen des heurigen Arbeitsprogramms zum Radmasterplan umgesetzt werden. „Ein gemeinsames Ziel im Radmasterplan ist es, den Anteil der Radfahrer am Gesamtverkehr zu erhöhen. Radeln im Alltag soll aber für alle Generationen sicher sein und da gibt es gerade beim E-Bike einiges zu beachten“, betont auch Landesrat Martin Gruber (ÖVP).
Beitrag zur Sicherheit im Radverkehr
„E-Bikes haben aufgrund ihres Gewichts, der höheren Geschwindigkeit und einer rasanten Beschleunigung ein anderes Fahrverhalten als normale Räder. Gerade weil das Fahren mit dem E-Bike so leicht wirkt, dürfen die Gefahren von älteren Personen nicht unterschätzt werden“, erklärt Schuschnig. Im Rahmen des dreistündigen Workshops wird von ausgebildeten Radtrainerinnen und -trainern das richtige Bremsen, das Einschätzen der Geschwindigkeit und das Ausweichen mit dem schwereren Fahrrad geübt. Auch der Gleichgewichtssinn wird auf den Fahrrädern trainiert.
„Insbesondere in kritischen Situationen, wie einer Notbremsung, ist es entscheidend, richtig zu reagieren. Das aber muss geübt werden und daher sind diese Workshops ein wesentlicher Beitrag zur Sicherheit im Radverkehr“, bestätigt auch Christian Hassler vom Verein Gerade. Zusätzlich wird das theoretische Wissen über die fahrtechnischen Unterschiede eines E-Bike zum normalen Fahrrad und die Verkehrsregeln aufgefrischt und es werden Hinweise zur Bedienung und Pflege gegeben.
Unfälle mit E-Bikes werden immer häufiger
Dass solche Trainings wichtig sind, zeigt die Statistik: Nicht nur die Anzahl der Elektrofahrräder nimmt zu, sondern auch die durch Unfälle mit E-Bikes verletzten Radfahrer. Waren 2018 österreichweit noch zwölf Prozent aller Verletzten Radfahrer mit einem E-Bike unterwegs, so stieg dieser Wert im Vorjahr (Halbjahresbilanz) bereits auf 18 Prozent. Mehr als die Hälfte (53%) der Fahrradunfälle mit Todesfolge ereignen sich österreichweit bereits mit einem Elektrofahrrad.
„In Kärnten waren 2019 von 598 verletzten Radfahrern alleine mehr als ein Viertel mit einem E-Bike unterwegs“, informiert Schuschnig. Besonders alarmierend: Fast sieben von zehn verletzten E-Bike-Fahrerinnen und -Fahrer sind über 50 Jahre alt. In Kärnten ist nach Erhebungen etwa ein Drittel der verunfallten Radfahrer mit Elektroräder älter als 65 Jahre.
Workshops an 16 Standorten in Kärnten
Die Workshops finden landesweit an 16 Standorten zwischen 22. April und 5. Juni statt. Maximal können acht Personen an einem Workshop teilnehmen. In den vergangenen beiden Jahren haben insgesamt rund 150 Personen die Kurse genutzt. Das Durchschnittsalter lag bei ca. 70 Jahren. Die Workshops richten sich zwar speziell an ältere Personen, es gibt aber keine Altersbeschränkungen.
Die Anmeldung ist ab sofort möglich und erfolgt über den Verein Gerade. Unter den Telefonnummern 0676 635 82 74 oder 0699 170 757 51 oder per Mail an info@gerade.or.at kann man sich für einen der Workshops anmelden.