Ein junger Wilder kehrt zurück

Hermagor -

Stefan Glantschnig (32) ist ein Spitzenkoch und kehrt nun wieder, nach einigen Jahren im Ausland, zu seinen „Wurzeln“ zurück. In den letzten Jahren arbeitete er in München beim bekannten drei Sterne Koch Jan Hartwig und unterstützt seit kurzem den „Bärenwirt“ Manuel Ressi in Hermagor.

Stefan Glantschnig aus Hermagor ist wieder zurück

Der aus Untervellach bei Hermagor stammende Gailtaler wuchs beim „Stotterhof“ auf und machte ursprünglich eine Ausbildung am Holztechnikum in Kuchl. Dieses schloss er mit einer Reifeprüfung ab. Erst später begann er die Kochlehre, im Jahr 2010 schloss er die Lehrabschlussprüfung ab. Es folgten gastronomische Erfahrungen im In- und Ausland, unter anderem auch bei einigen Gailtaler Betrieben. Seine privaten Leidenschaften sind Holzverarbeitung, sowie Weinverkostung und zum Ausgleich gibt es Motocross, kochen oder im Winter snowboarden.

Gailtal Journal: Sie machten eine Ausbildung im Bereich „Holz“ und erst später eine Lehre zum Koch?

Stefan Glantschnig: Ich bin in der Gastronomie groß geworden und habe schon sehr früh gelernt zu kochen. Der Wendepunkt war der 50. Geburtstag meiner Mutter Gertraud, wo Peter Wiedner und ich aufkochten. Nach diesem Abend wusste ich, dass ich ein außergewöhnlicher Koch werden wollte. Meine Mutter bestärkte mich und so nahm alles seinen Anfang. Das Holztechnikum habe ich deshalb gemacht, weil mein bereits verstorbener Vater, einen Holzhandel hatte und hier einen Nachfolger suchte. Damals war es angedacht, dass ich die Betriebe übernehme, doch leider hat es das Schicksal anders bestimmt. Heute bin ich froh, dass ich mich „frei“ entfalten durfte und vieles in meiner Zeit im Ausland gelernt habe.

Man isst auch mit den Augen, nicht nur mit dem Gaumen

Man kennt Sie noch unter anderem als Sous Chef (stellvertretender Küchenchef) bei Manuel Ressi beim Plamenig in Latschach/Presseggersee?

Mit Manuel verbindet mich eine wunderbare Freundschaft. Damals arbeitete ich in einer Krankenhausküche und wollte – als leidenschaftlicher Koch – natürlich beim Plamenig „gustieren“. Schnell wurde aus manchmal mithelfen ein Anstellungsverhältnis. Nun kehre ich wieder zu meinen „Wurzeln“ zurück und bin froh, wieder zu Hause zu sein. Claudia und Manuel Ressi geben mir die Möglichkeit, mich küchentechnisch zu „entfalten“ und meine Kenntnisse zu präsentieren.

Sie arbeiteten zuletzt in München im Restaurant „Atelier“ im Hotel
Bayerischen Hof?

Für mich war die Arbeit als Souchef, neben einem der besten Köche der Welt, ein Punkt auf meiner ToDo-Liste. Die vierjährige Zusammenarbeit mit Jan Hartwig hat mich in meiner Karriere ge- und bestärkt. München ist eine fantastische Stadt und ich bin froh, dort im Atelier so vieles gelernt und gesehen zu haben.

In den letzten Jahren holte er sich in München einen „Feinschliff“

Sie nahmen auch am Wettbewerb „die jungen Wilden“ teil?

Es war ein langer, schwieriger Weg bis zum Sieg. Doch ich bin stolz, dass ich mit viel Fleiß und Ehrgeiz gewonnen habe. Einen guten Koch zeichnet Leidenschaft, Ehrgeiz, Mut, Willensstärke, Durchhaltevermögen und das Wissen, dass der Weg weiter geht aus. Lebenslanges Lernen bestärkt mich.