Aber nicht nur Alois Miggitsch sen. verbrachte sein halbes Leben als Kamerad bei der Feuerwehr, auch sein Sohn Dietmar, der heuer im Frühjahr leider verstorben ist. Sein Amt hält wiederum Sohn Michael in Ehren, seines Zeichens aktueller Kommandant der FF Arnoldstein, Gemeindekommandant von fünf Wehren und Abschnittskommandant von insgesamt 21 Wehren der Florianijünger – so liest sich ein Lebenslauf eines Idealisten nach vier Jahrzehnten im Einsatz. Auch Cousin Claudio, „Klaus“ wie ihn alle nennen, hat mit seinen zwei Söhnen Christian und Gregor bei Familienfesten und nach 54 Jahren Amtszeit viel zu erzählen. Hier ist sogar das Enkerle Patrick, der „Pace“ als jüngstes Mitglied des Miggitsch-Feuerwehr-Clans im Einsatz. „Als Sohn eines FF-Kameraden ist es uns quasi in die Wiege gelegt, bei der Feuerwehr mitzuwirken. Eine freiwillige Erfüllung, helfen zu dürfen und im Dienste für Menschen zu stehen“, erzählt der Altkamerad Klaus Miggitsch im Gespräch.
Einsätze
Mit über 200 Einsätzen im Kalenderjahr zählen die Arnoldsteiner zu den Aktiven. Zwei Drittel davon sind technischer Natur (Straßensperren, Wasserschäden, Verkehrsunfälle, Suchaktionen), das andere Drittel ist Brandgeschehen. „Leider hatten wir auch schon ein Jahr wie zB 2009, das uns mit neun Todesfällen in trauriger Erinnerung bleiben wird. Ein Jahr zuvor starb auch noch ein lieber Kollege von uns. Gott sei Dank ist die innerfamiliäre Feuerwehrkameradschaft so gefestigt, dass wir uns nach tiefgreifenden Einsätzen intern aufbauen können“, so der GFK Michael Miggitsch.
Aufklärungsarbeit
Michael Miggitsch liegt die Nachwuchsförderung sehr am Herzen. So fand er sich seit Jahren mit Nebelräumungsaktionen im Herbst in den Schulen ein, um dort den Ernstfall zu simulieren. „Derzeit und aufgrund der speziellen Lage, sind uns hier leider die Hände gebunden. Im Normalbetrieb haben sich aber hier im FF-Haus schon über 200 Kinder – u.a. auch aus Kranjska Gora – eingefunden, um alles Wissenswerte über einen Einsatz zu erfahren. Geplant ist auch ein Projekt mit der VS Arnoldstein, wo alles Grundlegende zum Thema Wasser erarbeitet werden soll“. Ein Leichtes, wo die Gemeinde doch über eine eigene Wasserversorgung verfügt und so alle Informationen für die Kinder aus erster Hand geben kann.
Corona und die Freiwilligkeit
Nicht nur im wirtschaftlichen Aspekt schadet das Virus, nein auch im Sozialen. Hier berichtet der Kommandant, dass es alleine bei den freitäglichen Übungen, die derzeit nicht stattfinden können, zu Hürden kommt. Die Einschränkungen schaden den Ortsfeuerwehren, da Trainings ausfallen und die Teams zudem noch bei Einsätzen aufgeteilt werden. Die Qualität am Einsatzort wird nie leiden, aber der soziale Aspekt unter den Kameraden ohne Besprechungen, Zusammenfinden etc., das hat sich seit dem Frühjahr leider sehr zum Leidwesen aller geändert.