Eine Expertin in Sachen Umwelt

Reisach -

Irina Langegger (32) stammt aus Reisach, sie arbeitet im Team Umwelt- und Verfahrensmanagement bei der Asfinag, einer österreichischen Infrastrukturgesellschaft. Ihr Tätigkeitsbereich ist nicht regional eingrenzbar, er erstreckt sich über das gesamte Bundesgebiet. Das Thema Nachhaltigkeit ist ihr sehr wichtig und sie war schon immer sehr naturverbunden.

Von Wilfried Buchacher

Die Obergailtalerin besuchte das Borg Hermagor und absolvierte anschließend die Studien Umweltwissenschaften, und Lehramt für Biologie und Umweltkunde sowie Geografie und Wirtschaftskunde an der Karl-Franzens-Universität in Graz. Bereits von klein auf zeigte sie sehr großes Interesse an der Natur und hat das Wissen bzw. die Faszination von ihrer Familie mitbekommen. Dazu zählt Lehrer Vater Hans Langegger (VS-Leiter in Kötschach) und Mutter Marika Langegger, sie arbeitet als Büroangestellte. Daneben gibt es noch Bruder Giovanni, er wohnt ebenfalls in Graz und studiert Physiotherapie an der FH Joanneum Graz. Der Freund von Irina Langegger hat ebenfalls Gailtaler Wurzeln, er heißt Daniel Wiegele und stammt aus Feistritz an der Gail. Beruflich arbeitet er als Verfahrenstechniker bei einem steirischen Unternehmen. Die Reisacherin arbeitete fünf Jahre lang in einer ZT-Kanzlei für Biologie und Umweltmanagement und seit Sommer 2021 ist sie bei der Asfinag.

Gailtal Journal: Sie arbeiten als Expertin im Umweltbereich?

Langegger: Unser Fachbereich nennt sich Umwelt- und Verfahrungsmanagement und wir arbeiten im Team von neun Personen, welches in Wien und Graz angesiedelt ist. Wir bilden eine Schnittstelle zwischen den Planungs-, Bau- und Rechtsabteilungen sowie von der Asfinag aus hin zu Behörden.

Welche Herausforderungen gibt es in Ihrem Job?

Durch meine vorhergehende Tätigkeit in einer ZT-Kanzlei war ich bereits bei diversen großen Infrastrukturprojekten österreichweit involviert. Besonders herausfordernd empfand ich meine Tätigkeit als Umweltbegleitung. Hier tut sich gerade sehr viel, Stichwort: Klimawandel und damit einhergehend Mobilitäts- und Energiewende. Auch dem Thema „Biodiversität“ wird sehr viel Raum in Gesellschaft und Politik gewidmet. In meinem Job versuche ich die Strömungen und gesetzlichen Änderungen im wahrsten Sinne „auf die Straße zu bringen“.

Wie können wir uns Ihre Tätigkeit vorstellen?

Ich berate und unterstütze die Bau- und Planungsprojektleitungen bei Fragen zu diversen Umweltthemen und bei den Genehmigungsverfahren wie beispielsweise Umweltverträglichkeitsprüfungen und Naturschutz-Verfahren. Außerdem sind die Aufbereitung und Abwicklung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten mit Fokus auf Umweltthemen sowie aktives Wissensmanagement Aufgaben meiner Position.

Eine intakte Natur bedeutet Irina sehr viel

Das Thema „Umwelt“ wird immer wichtiger im Straßenverkehr?

Bei der Asfinag werken im „Hintergrund“ hunderte von KollegInnen, die ein reibungsloses Funktionieren der Autobahn garantieren. In den letzten Jahren – anlässlich der Energiewende – wurden beispielsweise auch verstärkt Photovoltaik-Anlagen und Kleinwasserkraftwerke errichtet. Die Nachhaltigkeit basiert auf drei Säulen: Ökologie, Ökonomie und Soziales. Ich arbeite zwar im Wirkungsbereich der ersten Säule und habe auch hier meine Ausbildung gemacht. Eine nachhaltige und faire Zukunft kann aber nur dann erreicht werden, wenn bei Prozessen alle drei Säulen „mitgedacht“ und auch umgesetzt werden.

Wohin geht die Entwicklung?

Die Asfinag ist für das hochrangige Straßennetz in Österreich zuständig und wird auch in Zukunft ein wichtiger „Mobilitätspartner“ sein. Das Planen, Bauen und Betreiben von Autobahnen muss mit nachhaltigem Agieren (entlang der drei Säulen der Nachhaltigkeit) nicht im Widerspruch stehen und somit sind die Weichen für die Zukunft bereits gut gestellt.

Die Reisacherin mit ihren Eltern Marika und Hans und ihrem Freund Daniel Wiegele am Findenig in den Karnischen Alpen

Verraten Sie uns auch etwas Privates von sich?

Privat verbringe ich viel Zeit in der Natur, am liebsten in den Bergen oder am See. Ich komme meistens einmal pro Monat nach Hause und genieße die Zeit mit meinem Freund, der ja auch ein Gailtaler ist. Durch den Chor der Kärntner in Graz habe ich seit zwölf Jahren auch ein Stück Heimat in der Steiermark gefunden, auch wenn wir musikalisch nicht rein „kärntnerisch“ unterwegs sind. Einmal wöchentlich treffen sich rund sechzig SängerInnen zur gemeinsamen Chorprobe, mein Bruder Giovanni singt auch mit. Insgesamt hat unsere Gemeinschaft rund zehn gebürtige Gailtaler.