Gailtal Journal: Frau Tschabuschnig, vor einigen Wochen waren Sie wieder im Gailtal unterwegs mit „Guten Morgen Österreich“?
Karin Tschabuschnig: Das Team besteht aus rund 25 Personen und es ist wie bei einem Orchester. Jeder hat eine andere Aufgabe, aber letztendlich geht es immer darum alles gut und richtig in Szene zu setzen. Die ModeratorInnen korrekt durch die Sendung zu führen und den Zusehern täglich die besten Bilder und gute Stories zu liefern. Beim Fernsehen laufen eigentlich immer alle Fäden in der Regie zusammen, wir lenken sozusagen nur den Bus.
Wie war es für Sie wieder einmal im Gailtal zu arbeiten?
Tatsächlich waren wir mit unserem Guten Morgen Studio schon öfters im Gailtal unterwegs. Als wir beim ersten Mal vor rund drei Jahren in und um Hermagor Station machten, war ich etwas aufgeregt. Eine ungewohnte Situation als „Einheimische“ plötzlich in anderer Funktion aufzutreten. Doch die Aufregung war völlig „umsonst“, in Hermagor werde ich immer die Tochter meiner Eltern Ernst und Karin Tschabuschnig sein. Ganz toll fanden alle in unserem Team das Engagement vor Ort. Von Kötschach bis Arnoldstein gab es ein gutes Rahmenprogramm, viele kulinarische Köstlichkeiten und jede Menge Besucher. Das macht mich schon ein wenig stolz, eine Gailtalerin zu sein.
Sie sind beim ORF auch für andere Sendungen zuständig?
Gott sei Dank! (lacht) So muss ich nicht immer nur um 04.00 Uhr früh aufstehen, mit Guten Morgen Österreich bin ich eine Woche im Monat unterwegs. Daneben arbeite ich noch als Mitverantwortliche für die Sendungen: Was gibt es Neues, Wir sind Kaiser (leider abgesetzt), Dancing Stars, Starnächte, Lifeball, Opernball, Romy Gala und vieles mehr. Da ich in keinem fixen Dienstverhältnis zum ORF stehe, ist es mir auch möglich für andere TV-Sender zu arbeiten.
Wie geht es hinter den Kulissen so zu?
Das ist schwierig zu beantworten, jede Sendung bedarf unterschiedlicher Vorbereitungen. Das „kreative“ Chaos, die intensiven Gespräche und Vorbereitungen mit allen Verantwortlichen, KünsterInnen, Gästen usw. zu beschreiben, würde jedes Interview sprengen. Zurzeit bereiten wir ein neues Sendungskonzept für den Hauptabend vor. „Österreich blüht auf“ – eine Art musikalische Gartensendung. Leider musste es wegen der Corona-Krise vorerst verschoben werden, aber wir sind guter Dinge, dass es dann bald „on Air“ gehen wird.
Wie kamen Sie zum ORF?
Das war purer Zufall und ich muss etwas ausholen. Ich habe nach meiner Matura auf Mallorca gearbeitet. Meine Eltern wollten mich wieder in ihrer Nähe haben und versuchten mir das Studieren „schmackhaft“ zu machen. Gesagt, getan – zurück nach Österreich. Das Studentenleben war nicht mein Ding und da habe ich – auf gut Glück – eine Bewerbung ans ORF-Zentrum geschrieben, das ist nun fast zwanzig Jahre her.
Wie oft kommen Sie noch ins Gailtal?
Ich bin gerne und regelmäßig in Kärnten. Nicht nur wegen meiner Eltern und Freunde. Ich liebe die unglaubliche Naturvielfalt und Unberührtheit mancher Gegenden. Was ich mir nie entgehen lasse, sind ein Spaziergang entlang der Gail und ein Kaiserschmarren auf der Eggeralm. Ich kann an dieser Stelle verraten, dass ich meinen Hauptwohnsitz wieder nach Kärnten verlege und wenn alles „klappt“ und die Gemeinde St. Stefan nichts einzuwenden hat, werde ich hoffentlich 2021 wieder mit dem Kennzeichen „HE“ durch die Gegend fahren.
Ihre Wünsche und Ziele für die Zukunft?
Ich wünsche mir und allen, dass wir diese schwere Krise, durch die wir gerade gehen, gut überstehen. Sie überschattet tatsächlich jedes berufliche Vorhaben, nicht nur von mir. So dass ich, und auch da bin ich momentan sicher nicht allein, wenig langfristig plane, sondern kleine Schritte setze. Natürlich hoffe ich, dass wir uns in unserer großen Fernsehfamilie bald wieder mehr ans „Austüfteln“ und Entwickeln, sowie vor allem unterhaltsamer Formate machen können. Denn Regie führen heißt, nicht stillstehen, sondern immer einen Blick über den Tellerrand hinauswerfen.