Eine musikalische Familie

Kornat -

Bei den Unterwegers in Kornat bei Birnbaum im Lesachtal dreht sich alles um das Thema Musik. Die Familie bilden die Eltern Josef und Maria sowie die insgesamt sieben Kinder mit bereits neun Enkelkindern. Die Kinder sind bzw. waren zumindest einmal alle aktive Mitglieder bei der Bauernkapelle Birnbaum und leben heute in Kärnten sowie Bayern. Zu besonderen Anlässen treffen sie sich auch heute noch Zuhause und auswärts, gemeinsames „Musizieren“ ist selbstverständlich.

Sieben Geschwister und halten zusammen wie Pech & Schwefel

Oberhaupt der Familie ist „Renna Seppl“ (63), selbständiger Tischler und Mitglied der BK Birnbaum, wo er die Klarinette spielt. Die Gattin Maria (63) ist Bergbäuerin und Hausfrau sowie stolze Mutter von insgesamt sieben Kindern. Angelika ist die Älteste (40) und erlernte Klarinette. Sie lebt mittlerweile in Schleching (Bayern) und führt mit ihrem Mann ein bayerisches Wirtshaus. Der nächste im „Bunde“ ist Josef jun. (38), der Tischlermeister lebt mit seiner Familie in Dellach im Drautal und spielt als Bassist bei der Gruppe „Folkxtime“.

Er ist ehemaliges Mitglied bei der BK Birnbaum, spielte Tenorhorn und Bariton. Florian (37), angestellt bei Infineon Technologies, lebt derzeit mit seiner Familie in Villach. Seine Leidenschaft ist das Akkordeon und die Oberkrainer Musik. Flügelhorn bei der Blasmusik, Gitarre und Keyboard bei der Tanzmusik gehören zu seinen Stärken. Günther (32) ist Karosseriebauer (Meister) bei der Firma Patterer in Kötschach. Er lebt ebenfalls mit Familie in Mauthen. Als ehemaliges Mitglied der BK Birnbaum und Musiker des Duos BergPower „beherrscht“ er die Trompete, Keyboard, Gitarre und steirische Harmonika.

Musik ist Leben

Veronika (30), studierte am Mozarteum in Salzburg und machte die Musik zu ihrem Beruf. Als Musikerin der Militärmusik Kärnten lebt sie heute mit ihrem Partner, ebenfalls Militärmusiker, in Mauthen. Wenn es die Zeit zulässt, spielt sie bei der BK Birnbaum die Querflöte, beherrscht jedoch unzählige weitere Instrumente. Christian (28), ebenfalls Tischlermeister ist selbstständig und führt den elterlichen Tischlereibetrieb sowie den Hof im Lesachtal fort. Als Mitglied der BK Birnbaum spielt er die Klarinette. Die Jüngste, Michaela (26), ist künstlerische Malerin und studiert Kunst sowie Mediendesign in Graz und lebt auch dort. Als Mitglied der BK Birnbaum spielt sie die Zugposaune. Gemeinsame Auftritte führen die Geschwister oft zusammen, und das Musizieren verbindet sie immer mehr.

Der Zusammenhalt ist auch bei der Arbeit gegeben, wie vor kurzem, wo sie zusammengekommen sind, weil Zuhause die Heuernte (das Heign) angestanden ist. „Nach der Arbeit haben wir Musik gemacht und gemeinsam angestoßen“, so Florian, der mit seinem Bruder Günther als Duo die Gruppe „BergPower“ bildet. Legendär ist der gemeinsame Auftritt bei der „Kärntner Woche“ im bayrischen Wirtshaus der Schwester. Da gibt es neben den Kärntner- und Lesachtaler „Schmankerln“ auch die passenden Klänge dazu. „Mit bayrischem Bier spielt es sich gleich nochmal leichter“, so der Baritonist. Somit wird die Musik, und die Geselligkeit der Geschwister Unterweger auch weit über die Kärntner Grenzen hinausgetragen. Zusammen spielen die Geschwister um die fünfundzwanzig Instrumente, der Nachwuchs ist bereits in den musikalischen Startlöchern.

Die stolzen Eltern Maria und Josef Unterweger

Vorbild Eltern

Ihre Mutter ist den Kindern beispielgebend für den Zusammenhalt in der Familie, und der Vater für die Musik. Beides konnten die Kinder in die eigenen Lebensweisen mit einbauen und ist einer der wichtigsten Leitsätze für sie. „Wenn es bei Mama am Sonntag um vier Uhr am Nachmittag Kaffee und Kuchen gibt, dann kann es schon vorkommen, dass alle unangemeldet eintrudeln“, sagt einer ihrer Schützlinge. Die Mama hat immer einen Blechkuchen parat. Zitat: „Als ob sie es schon gewusst hätte“ (schmunzeln). Für Florian und Günther von der Gruppe „BergPower“ bedeuten die Auftritte volle Hingabe zum Publikum und sie machen dies aus Freude zur Musik.

„Uns gibt es nur um die 25 Mal im Jahr zu buchen“, vertraut uns Florian an – das lässt dann noch genug Zeitraum für die Familien und den Job. Und das wichtigste, sie behalten sich die Freude und Hingabe bei den Auftritten. Für die Zukunft wünschen sich die „Unterwegers“, dass sie noch lange eine so außergewöhnliche musikalische Familie bleiben und der Zusammenhalt nie endet. Dass es den Eltern gut geht und alle die Möglichkeit haben Musik zu machen, so oft es nur geht. Die besten Glückwünsche dazu gibt es auch vom Gailtal Journal!