Einmal Kellnerin, immer Kellnerin oder Wirtin

Kötschach-Mauthen -

Angelika Stattmann (60) stammt ursprünglich aus Tröpolach und arbeitete viele Jahrzehnte im Cafè Planner in Kötschach-Mauthen als Kellnerin, in den letzten zehn Jahren war sie auch selbständig. Sie freut sich nun aber auf ihren Ruhestand und unternimmt gerne wöchentliche Ausflüge.

Die „Wahlkötschacherin“ ist gerne beim Harley-Treffen anzutreffen

Von Wilfried Buchacher

Angelika Stattmann kommt aus einer kinderreichen Familie – dem Hause „Garz” in Tröpolach. Bereits mit 14 Jahren zog es die junge Gailtalerin in die Gastronomie und war am Anfang beim „Straßwirt“ in Danz, dann folgte der ehemalige Gasthof „Engl“ in Kirchbach und schließlich ist seit dem Jahr 1985 das Cafè „Planner“ in Kötschach ihr „Wohnzimmer“. Dass sie einmal in der Selbständigkeit landen würde, hätte sie sich nie träumen lassen. Aber mit so viel an Praxisjahren davor war es dann doch ein Leichtes und machte ihr viel Spaß. Mit allen Altersklassen zu tun zu haben ist für sie einfach „unbeschreiblich“ und Zitat: „Man lernt jeden Tag dazu.”

Gailtal Journal: Frau Stattmann, rückblickend nachgefragt – würden Sie wieder Kellnerin werden?

Stattmann: Selbstverständlich! Einmal Kellnerin, immer Kellnerin oder Wirtin. Ich war insgesamt 46 Jahre im gastronomischen Bereich tätig und möchte keinen Tag missen. Das Schöne am Alltag: Man bekommt alle Hochs und Tiefs mit und trifft auf spannende Persönlichkeiten. Geselligkeit und Abwechslung vorprogrammiert. Auch heute noch ist es wichtig, dass die Leute ins Gasthaus oder Cafè gehen, denn es fördert die Kommunikation und stärkt den Zusammenhalt.

Hier fing ihre „Karriere“ an, beim Engl in Kirchbach

Zu Ihrem Abschied stellte sich auch die Obergailtaler Trachtenkapelle Kötschach bei Ihnen ein?

Ich habe in all den Jahren ein freundschaftliches Verhältnis aufgebaut. Es ist schon ein schönes Gefühl, wenn auf der Terrasse die Kapelle Aufstellung nimmt und für dich spielt. Ein unbeschreiblich schönes Gefühl, welches man hier erlebt. Ich möchte aber auch am Rande erwähnen, dass es in Kötschach noch andere Vereine gibt, denen ich ebenfalls sehr wohlgesinnt bin.

Was werden Sie in Ihrer Pension so alles machen?

Es ist mir ein Anliegen, mich jeden Tag mit einem meiner jahrelangen Begleiter auf einen „Plausch“ zu treffen. Bewegung sollte auch nicht zu kurz kommen und damit meine Neugierde gestillt wird, gibt es einen wöchentlichen Ausflug, hauptsächlich in Kärnten. Ich brauche zukünftig nicht immer auf die Uhr schauen, nicht mehr „getrieben“ werden von der Arbeit und der Verantwortung. Einfach mehr Zeit für andere zu haben.

Legendär die Arbeit im Cafè Planner seit dem Jahr 1985 – hier fühlte sie sich Zuhause

Es gibt auch schon einen Nachfolger für das Cafè Planner?

Ja, es freut mich, dass es gelungen ist, jemanden mit viel „Power“ zu finden.

Was möchten Sie unseren LeserInnen sonst noch mitteilen?

Ich möchte mich bei meinen Freunden und Gästen für die tollen und aufregenden Jahre bedanken. Es hat mich geehrt bei vielen wichtigen Momenten Teil gewesen sein zu dürfen. Ich denke, dass ich immer eine gute Zuhörerin gewesen bin und das Wichtigste in meinem Beruf ist, darüber Schweigen zu können. So gewinnt man Vertrauen und viele Stammgäste. Dankbar für die vielen lustigen, inhaltsvollen und aufbauenden Zeiten, freue ich mich auf weitere unbeschwerte und abenteuerliche Jahre!

Eins der größten Hobbies ist das Reisen