Von Wilfried Buchacher
Tapeiner besuchte die Volksschule in Kirchbach sowie die Hauptschule in Kötschach und das BORG in Hermagor. Seine Eltern heißen Ernst und Mathilde und es gibt insgesamt drei Geschwister. Nach dem Grundwehrdienst bewarb er sich 1999 damals noch bei der Gendarmerie und wurde im Burgenland für den Grenzdienst ausgebildet. Seit 2008 versieht er auf der Polizeiinspektion Hauptplatz in Villach seinen Dienst und war auch Mitglied der Einsatzeinheit Kärnten. Seit 2019 ist er auch Angehöriger des Sonderdienstes Strahlenschutz der Polizei. Die „Karriere“ bei der Feuerwehr begann 1995 bei der FF Kirchbach und war dort Mitglied bis 2014, er übte bis zuletzt die Funktion eines Zugskommandanten aus und war auch Mitglied im Ausbilderteam des Bezirkes Hermagor. Aufgrund persönlicher Umstände wechselte er 2015 zur FF Hauptfeuerwache Villach, wo er heute als Gruppenkommandant und Bezirksausbilder in Villach-Stadt tätig ist.
Gailtal Journal: Herr Tapeiner, Sie arbeiten hauptberuflich als Polizist, Ihre große „Leidenschaft“ ist aber die Feuerwehr?
Tapeiner: Ich arbeite in der Polizeiinspektion Hauptplatz in Villach und rund 250 Beamte versehen ihren Dienst in Villach. Bei der FF Hauptfeuerwache Villach gibt es zirka 120 Mitglieder sowie weitere zwanzig Freiwillige Feuerwehren und eine Betriebsfeuerwehr bei Infineon, welche uns auch bei Einsätzen im Stadtgebiet unterstützen. Ich übe meinen „Hauptberuf“ gerne aus und darf ein Teil eines großartigen Teams sein. In meiner Freizeit bin ich „Feuer und Flamme“ für mein Ehrenamt. Der Funke dafür wurde von meinem Vater Ernst „gezündet“, welcher ja selbst sehr engagiert in der FF Kirchbach gewesen ist. Für mich war als kleines Kind schon immer klar, dass ich in die Feuerwehr eintreten werde.
Welche Unterschiede bestehen zwischen einer kleinen Wehr am Land und der HFW Villach?
Man muss die Rahmenbedingungen beachten. Villach ist eine wachsende Stadt mit zirka 65.000 Einwohnern, liegt im Schnittpunkt von drei Autobahnen und ist ein Eisenbahnknoten. In der Stadt gibt es viele Betriebe in unterschiedlichen Bereichen. Da besteht ein anderes Einsatzaufkommen wie im ländlichen Bereich. Bei der Einsatzabwicklung sehe ich keinen Unterschied, da stehen alle Feuerwehren, egal ob Stadt oder Land vor den gleichen Herausforderungen.
Wie viele Einsätze gibt es pro Jahr und wie oft sind Sie dabei?
Im Jahr 2022 wurden von der FF Hauptfeuerwehrwache Villach rund 1500 Einsätze abgearbeitet, ein Drittel Brandeinsätze und zwei Drittel technische Einsätze. Es muss jedoch angemerkt werden, dass durch die Mitarbeiter der Magistratsabteilung „Feuerwehr, Zivil- und Katastrophenschutz“ und dem einzigartigen Villacher Bereitschafts-System „SET“ bereits viel bewältigt wird. Ich selbst war im vergangenen Jahr bei 123 Einsätzen dabei, wobei es sich zum Beispiel um ausgelöste Brandmeldeanlagen, Brände, Verkehrsunfälle, Tierbergungen, Einsätze im Bereich gefährlicher Stoffe und im Bereich des Wasserdienstes handelte.
Erinnern Sie sich noch an einen besonderen Einsatz?
Das Hagel-Unwetter 2015 in der Stadt Villach ist mir noch besonders in Erinnerung, der Großbrand bei der Firma 3M im Jahr 2018 und im heurigen Juni der Brand einer Lagerhalle in der Emil-von-Behring-Straße, wo ich als Abschnitts-Einsatzleiter fungierte.
Wie oft kommen Sie noch ins Gailtal und wie verbringen Sie Ihre Freizeit?
Ich versuche zumindest einmal pro Monat zu meinen Eltern nach Kirchbach zu fahren. Ansonsten wird regelmäßig mit der Familie telefoniert oder Nachrichten geschrieben, ich bin ja nicht allzu weit weg von zuhause. Die Freizeit verbringe ich gerne mit meiner Lebensgefährtin bei Spaziergängen, Wanderungen und Radtouren. Lesen zählt auch zu meinen Hobbys und durch Laufen sowie andere Trainingsarten versuche ich mich fit zu halten.