Umfrage bestätigt hohen Stellenwert der Allgemeinmedizin in der Bevölkerung

Erster Ansprechpartner bleibt der Hausarzt

Kärnten/Österreich -

Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner nehmen eine Schlüsselrolle in der ärztlichen Versorgung in Österreich ein. Für den Großteil der Patientinnen und Patienten sind sie die erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Fragen und Problemen. Das belegt eine aktuelle Umfrage der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) in Kooperation mit dem Online Research Institut Marketagent.


9 von 10 Österreicherinnen und Österreichern haben eine fixe Hausärztin bzw. einen fixen Hausarzt. Rund 43 Prozent sind bei ihrer Hausärztin bzw. ihrem Hausarzt bereits mehr als zehn Jahre in Behandlung; fast ein Viertel bereits über sechs Jahre. 1.000 Österreicherinnen und Österreicher zwischen 18 und 75 Jahren wurden im Rahmen der Umfrage befragt. Der Großteil davon (rund 75 Prozent) ist bei der ÖGK versichert.

8 von 10 Befragten können sich ein Gesundheitssystem ohne Hausärztinnen und -ärzte nicht vorstellen

Egal ob Einzel-, Gruppenpraxis oder PVE, die Allgemeinmedizin bleibt erste Anlaufstelle für viele Patientinnen und Patienten. Rund drei Viertel der Befragten geben an, dass ihr erster Weg bei gesundheitlichen Problemen zur Hausärztin bzw. zum Hausarzt führt. Die überwiegende Mehrheit (97 Prozent) geht zu Kassenärztinnen und -ärzten. Der Großteil der Österreicherinnen und Österreicher ist bereits seit mehreren Jahren bei ihrer Hausärztin bzw. ihrem Hausarzt.

Das zeigt, welches hohe Vertrauen die österreichische Bevölkerung in ihre praktischen Ärztinnen bzw. Ärzte hat. Rund 94 Prozent der Befragten, die aktuell eine Hausärztin bzw. einen Hausarzt haben, sind mit der Versorgung zufrieden. Bei drei Viertel der Befragten, die aktuell eine Hausärztin bzw. einen Hausarzt haben, sind noch weitere Familienangehörige in Behandlung. Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner sind also oft nicht nur Haus-, sondern auch Familienarzt bzw. -ärztin.

Hausärztinnen und Hausärzte kennen die Krankheitsgeschichte 

Die größten Vorteile von Hausärztinnen und Hausärzten sehen die Befragten in der umfassenden Kenntnis der jeweiligen Krankheitsgeschichte und Befunde; dass diese sie bei Bedarf zu einer entsprechenden Fachärztin bzw. einem Facharzt überweisen können und dass sie einen vertrauten Ansprechpartner bei gesundheitlichen Anliegen haben.
Der Großteil der Befragten (98,3 Prozent) ist überzeugt, dass der Beruf einer Hausärztin und eines Hausarztes sehr bzw. eher wichtig ist und für 8 von 10 der Befragten ist ein Gesundheitssystem ohne Hausärztinnen und Hausärzte schlicht nicht vorstellbar.

ÖGK will Allgemeinmedizin stärken

Bei der ÖGK sind rund 4.000 Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner unter Vertrag. Sie gewährleisten die Grund- und Erstversorgung der Patientinnen und Patienten. „Unsere Vertragspartner stellen die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung sicher, das wird besonders im Bereich der Allgemeinmedizin als erste Anlaufstelle und Wegweiser durch das Gesundheitssystem sichtbar. Wie wichtig das für unsere Versicherten ist, zeigt die aktuelle Umfrage deutlich.  Wir arbeiten laufend daran, die Allgemeinmedizin durch ein Bündel an kurz- und langfristigen Maßnahmen weiter zu stärken“, sagt Andreas Huss, Obmann der ÖGK.

Schwerpunktwoche “Sprechstunde Allgemeinmedizin” 

Dazu dient auch die Schwerpunktwoche „Sprechstunde Allgemeinmedizin“, die von 26. bis
30.September stattfinden wird. Dabei widmet sich die Österreichische Gesundheitskasse eine Woche intensiv dem Beruf des Hausarztes bzw. der Hausärztin. Zentral ist der Austausch mit etablierten Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmedizinern sowie mit Studierenden und Absolventinnen und Absolventen der Medizin. „Wir nutzen die ‚Sprechstunde Allgemeinmedizin‘ um neuen Input zu bekommen und über die Vorteile und Herausforderungen des Berufs zu sprechen.

Unser Ziel ist es zu erfahren, wie wir unsere aktuellen und potenziellen Vertragspartner bestmöglich unterstützen können. Dabei wird auch das sich verändernde Berufsbild in der Allgemeinmedizin thematisiert, das sich wegentwickelt von der Tätigkeit in der Einzelpraxis hin zu größeren Einheiten mit Zusammenarbeitsformen, unterstützt durch die nichtärztlichen Gesundheitsberufe wie Pflege, Psychotherapie und Sozialarbeit“, ergänzt Huss.

Die Umfrage im Überblick

Stichprobe: 1000 Personen, zwischen 18 und 75 Jahren, 74,9% sind bei ÖGK versichert

  • 96,9% der Befragten gehen zu Kassenärztinnen/-ärzten
  • 91% der Befragten haben eine/n fixe/n Hausärztin/Hausarzt
    – 42,5% davon sind seit mehr als 10 Jahren bei gleicher/m Ärztin/Arzt
    – 22,2% sind seit über 6 Jahren bei ihrer/m Hausärztin/-arzt
    – Der Rest ist seit weniger als 5 Jahren bei ihrer/m Ärztin/Arzt
  • Bei 72,1% der Befragten führt der erste Weg bei gesundheitlichen Problemen zur/m
    Hausärztin/-arzt
  • 93,5% der Befragten sind mit ihrer/m Hausärztin/-arzt zufrieden
  • Bei 74,4% der Befragten sind bei der/dem Hausärztin/-arzt noch weitere Familienangehörige
    in Behandlung.
  • 98,3% bewerten den Beruf der/des Hausärztin/Hausarztes als sehr bzw. eher wichtig
  • 84,8% können sich ein Gesundheitssystem ohne Hausärztinnen/-ärzte nicht vorstellen