Slow Food
„Slow Food ist mehr als nur reine Lebensmittelproduktion, es ist nachhaltige Lebensqualität. Es freut mich besonders, dass die Auszeichnung der weltweit ersten Slow Food Dörfer hier im Kloster Wernberg stattfindet, denn die Einrichtung gilt als Vorreiterinstitution in gleich mehrerlei Hinsicht“, betonte LHStv.in Gaby Schaunig in Vertretung des Landeshauptmannes. Sie meinte damit den Bereich der Beschäftigungsinitiativen des Landes Kärnten und des AMS Kärnten mit dem seit zehn Jahren erfolgreich bestehenden „Weltgarten-Projekt“ sowie den Bereich Natur und Lebensmittelproduktion. „Daran sieht man, wie eng Lebensumfeld, Lebensqualität und Chancen am Arbeitsmarkt miteinander verwoben sind und welches Potential Kärnten daraus schöpfen kann“, so Schaunig.
Das Tourismusreferat
und das Agrarreferat haben das Projekt „Slow Food Kärnten“ von erster Stunde an unterstützt und insgesamt 200.000 Euro in die Entwicklung investiert. „Die regionale und authentische Kärntner Kulinarik wird bei den Gästen immer beliebter. Auf diesen Trend haben wir frühzeitig reagiert und ein touristisches Leitprodukt für unsere Gäste geschaffen. Ich bin stolz, dass wir heute die international ersten Slow Food Dörfer präsentieren können“, so Tourismuslandesrat Schuschnig, der sich bei den Gemeindevertretern für ihre Leistungen bedankte und herzlichst gratulierte.
Gemeinsam umgesetzt
wurden die ersten Slow Food Villages von „Slow Food Kärnten“ und „Slow Food International“. Hauptziel des Projektes sei die Belebung und Sicherung von Dörfern in den ländlichen Regionen. Besonders durch die industrielle Lebensmittelproduktion werden die heimischen Lebensmittelhersteller immer häufiger aus der ursprünglichen Rolle als Lieferant verdrängt und die Existenzen von Bauern und Lebensmittelhandwerkern zerstört.
Für Agrarlandesrat Gruber
ist die Initiative Slow Food deshalb „eine zusätzliche Chance für die heimische Landwirtschaft, ihre regionalen Produkte zuhause und international vor den Vorhang zu holen.“ Mit der erfolgreichen Dachmarke „Genussland Kärnten“ habe Kärnten eine perfekte Vermarktungs-Plattform. Slow Food bedeute aber einen zusätzlichen Schub für die Bemühungen, die Qualitäts- und Regionalitätsphilosophie nach außen zu tragen, „weil wir unsere Grundlagen in eine international bekannte Initiative einfließen lassen.“ Mit den ersten Slow Food Villages gehe man nun einen nächsten Entwicklungsschritt. „Durch dieses Projekt wird das Bewusstsein für traditionelle Produktion und das Lebensmittelhandwerk auch in den Gemeinden und Dörfern noch stärker verankert“, hob Gruber hervor.
Vorreiterrolle nehme Kärnten auch mit dem ersten praxisorientierten Handbuch zur Entwicklung eines Slow Food Villages ein. „Das Handbuch bietet Kärntens Gemeinden viele neue Chancen, nachhaltig Wertschöpfung in der Region zu generieren. Es soll den Gemeinden dabei helfen, das Dorf als Ort des guten Lebens zu entwickeln, das auch jungen Menschen und künftigen Generationen neue Möglichkeiten bietet, am Land zu leben. Ich freue mich, wenn noch viele weitere Gemeinden und Regionen ihre Chance nutzen“, so Schuschnig.
Information:
Die Slow Food Villages sind Arriach, Berg im Drautal, Irschen im Drautal, Millstatt, Nötsch im Gailtal, Obervellach und St. Daniel im Gailtal. Gesamtinvestitionen: 125.000 Euro aus dem Tourismusreferat und 75.000 Euro aus dem Agrarreferat.