Evangelische aus dem Gailtal auf Spurensuche im Defereggental

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Am Samstag, dem 4. Oktober 2025, machten sich rund 50 Reisende aus den evangelischen Pfarrgemeinden Weißbriach, Hermagor, Watschig, Rattendorf und Treßdorf auf eine besondere Geschichtsreise ins Defereggental.

Die Teilnehmer:innen der evangelischen Pfarrgemeinden aus dem Gailtal beim Gedenkausflug ins Defereggental

Ziel war es, der Vertreibung von rund 1000 evangelischen Gläubigen im Jahr 1684 zu gedenken. Die Idee zu dieser Gedenkfahrt entstand nach einem Vortrag von Pfarrer i.R. Hans Hecht aus Lienz, der die Vertreibung der Deferegger Evangelischen, im Missionshaus in Hermagor, eindrucksvoll beleuchtete. Initiiert wurde die Reise von Armin Herzog aus Podlanig und Stefan Schabus aus Watschig.

Pfarrer i.R. Hans Hecht mit Stefan Schabus und Armin Herzog

Ein Ausflug mit historischem Hintergrund

Über Jahrhunderte wurde die tragische Geschichte der Vertriebenen verdrängt. Erst Ende der 1990er-Jahre setzte dank Pfarrer Hechts Engagement eine behutsame Aufarbeitung und Versöhnung ein. Sie mündete 2002 in einer gemeinsamen Gedenkfeier in St. Veit i.D. und in der Errichtung einer Gedenktafel an der Kirche in Bruggen.

Andacht und Begegnung

In der katholischen Kirche von Bruggen hielt Pfarrer i.R. Hans Hecht eine berührende Andacht über die Seligpreisungen, musikalisch begleitet von Hans Grolitsch. Ein Besuch im Heimatmuseum sowie im Sägewerk von St. Jakob, wo die Schindeln für das Watschiger Toleranzbethaus gefertigt wurden, rundeten den eindrucksvollen Tag ab.