Warum sie sich für die Ausbildung als Kinderklettertrainerin entschieden hat und was sie dabei für sich selbst mitnimmt, erzählt uns die Gailtalerin in einem Interview.
Gailtal Journal: Eine kurze Beschreibung von Ihnen?
Katharina Longitsch: Ich studiere Psychologie an der Karl-Franzens-Universität Graz und mache gerade meinen Bachelor. Davor habe ich die BAfEP Kärnten besucht und bin somit auch ausgebildete Elementarpädagogin. Zu meinen Hobbys zählt vor allem der Sport, da ich keinen Tag ohne Bewegung aushalten würde. Natürlich verbringe ich auch gerne Zeit mit meinen Liebsten und die Kombination von beidem ist halt der Jackpot.
Wie gestalten Sie Ihre Freizeit?
In meiner Freizeit mache ich am liebsten Sport im Freien. Am schönsten finde ich das Gefühl, am Berg angekommen zu sein und die unglaubliche Umgebung zu betrachten. Aber auch das Laufen, Klettern und Wandern machen mir total viel Spaß. Derzeit versuche ich mich im Longboard-Fahren. Im Winter liebe ich es, Skifahren oder Snowboarden zu gehen. Ich versuche aber stets, neue Sportarten kennenzulernen und für mich herauszufinden, ob es mir Freude bereitet.
Was bedeutet es für Sie in der Natur zu sein?
Ich finde, die Natur vermittelt ein Gefühl von Dankbarkeit, Achtsamkeit und Verbundenheit mit sich selbst. Sie gibt Kraft und lässt einen geerdeter werden. Deswegen finde ich auch, dass die Menschen wieder versuchen sollten, die Kraft und die Ausgeglichenheit in der Natur zu finden. Denn ,,Paradise isn’t tropical‘‘.
Kletterkurse für Kinder, wieso haben Sie sich für eine Ausbildung dafür entschieden?
Ich selbst war begeistert, als ich das erste Mal einen Klettersteig gegangen bin und es war ein unglaubliches Erlebnis. Mein Onkel hat mir dann gesagt, dass es beim Alpenverein eine Ausbildung zum Jugendleiter gibt und dass ich diese machen sollte. Bei dieser Ausbildung muss man auch einen Übungsleiter machen und mir war von Beginn klar, dass dieser ,,Übungsleiter Klettersteig‘‘ sein wird. Mit meiner Kollegin Simone Rieder habe ich bereits einige Jahre Klettersteigkurse für Kinder über den Alpenverein Obergailtal-Lesachtal gegeben.
Wie gestaltet sich ein Klettertag mit den Kids?
Im Voraus ist es einmal sehr wichtig, die Altersgruppe und auch die Leistungsgruppen gut zu planen. Dadurch kann man dann auch die Tour dementsprechend anpassen. Mit den Kids treffen wir uns dann morgens beim Alpenvereinszentrum in Mauthen. Dort wird die Ausrüstung ausgeteilt und wir begeben uns auf die geplante Tour. Je nachdem, welchen Klettersteig wir gewählt haben, machen wir unterschiedliche Sachen.
Bei schwereren Touren begehen wir den Klettersteig mit Vorsicht und machen genügend Pausen, dass die Kräfte der Kinder gut eingeteilt sind. Bei leichteren Touren machen wir auch oft Übungen dazu, wie zum Beispiel das Abseilen. Dies wird von uns durchgeführt und das ist für jedes Kind immer eine aufregende Erfahrung, verbunden mit sehr viel Vertrauen.
Was machen Sie heuer im Sommer?
Diesen Sommer arbeite ich zuerst bei Rafting Carnica in Kühwegboden. Da habe ich auch schon letztes Jahr gearbeitet und ich muss sagen, dass ich total begeistert von unserem Team bin. Wir sind wie eine kleine Familie und jeder Tag bereitet mir Freude. Ab Ende Juli leite ich dann das Alpensalamander Camp vom OEAV Obergailtal-Lesachtal. Mit meinem Team werden wir vier Wochen lang Kinder aus ganz Österreich betreuen. Das wird eine lustige Zeit!
Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Ich möchte noch weitere Kurse beim Alpenverein machen. Außerdem möchte ich den Wanderführer machen und ich überlege mir, wie man die Psychologie gut mit der Natur verbinden kann. Und im Winter werde ich den Skilehrer-Kurs machen. Was meine berufliche Laufbahn angeht, werde ich mich in den Bereichen Klinische Psychologie und Sportpsychologie spezialisieren.