Wenn Engagement auf Herzblut trifft und Berufung zur Lebensaufgabe wird – dann spricht man wohl von Bernhard und Heidi Dobringer. Ein Paar, das sich nicht nur privat, sondern auch beruflich über Jahrzehnte dem Roten Kreuz verschrieben hat.
Vom Erste-Hilfe-Kurs zur Lebensaufgabe
Bernhard Dobringer kam Ende der 1980er-Jahre auf Anraten seines damaligen Arbeitskollegen Thomas Schwilk zum Roten Kreuz. Heidi folgte ihm 1992 – nach einem Erste-Hilfe-Kurs. „Dort hat es mir auf Anhieb sehr gut gefallen“, erinnert sich Bernhard. Gemeinsam mit Anton Kury bildete er ein eingespieltes Dreierteam, das wesentlich zum Aufbau des Roten Kreuzes in Hermagor beitrug. Unvergesslich bleiben für ihn prägende Einsätze wie das verheerende Hochwasser in Vorderberg im Jahr 2003 oder der schneereiche Winter 2014 am Nassfeld.
Mitgestalter des Bezirksrettungskommandos
Neben dem regulären Dienst als freiwilliger Sanitäter war Bernhard maßgeblich am Aufbau des Bezirksrettungskommandos beteiligt – eine herausfordernde Aufgabe, die zahlreiche Fahrten zu Ausbildungen nach Wien mit sich brachte. Damals gab es noch keine zentrale Rettungsleitstelle, sodass alle Notrufe im Bezirk intern abgewickelt werden mussten. 2000 wurde das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) eingeführt – ein weiterer Meilenstein in der Notfallrettung, bei dem Bernhard ebenfalls federführend mitwirkte. Auch die Dienstplangestaltung fiel in seinen Aufgabenbereich. Dabei war ihm stets wichtig, faire Lösungen zu finden, die sowohl den Dienstbetrieb sicherstellten als auch das Miteinander förderten: „Die Einbindung und Wertschätzung der Ehrenamtlichkeit lagen mir immer besonders am Herzen“, betont er. Seit Kurzem ist Bernhard im Ruhestand – ein Zustand, der sich aktuell noch wie Urlaub anfühlt. Langeweile? Fehlanzeige! „Bernhard war ein echter Rotkreuzler, der die Kameradschaft gelebt und sich immer für andere eingesetzt hat“, sagt seine Ehefrau Heidi – die ihn nicht nur privat, sondern auch als Kollegin bestens kennt. Denn: Das Rote Kreuz hat die beiden zusammengeführt.
Beruf(ung) mit Herz: Heidi Dobringer
Für Heidi Dobringer begann alles 1992 mit einem Erste-Hilfe-Kurs. „Wie lernt man richtig helfen?“, fragte sie sich – und fand ihre Antwort in den Grundsätzen des Roten Kreuzes. Fasziniert und motiviert absolvierte sie zahlreiche Ausbildungen und stieg im Jahr 2000 hauptberuflich mit der Offiziersausbildung ein. In ihrer Rolle als Mitarbeiterin im Stabsteam war sie dafür zuständig, theoretische Konzepte in die Praxis zu übertragen. Ihr Spezialgebiet: die psychosoziale Betreuung. Sie engagierte sich unter anderem für den Aufbau von First-Responder-Systemen, Besuchsdiensten, Kriseninterventionsteams sowie für Trauer- und Sterbebegleitung. Auch die Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen war ein zentrales Thema ihrer Arbeit. Diese Aufgaben werden heute von kompetenten Nachfolger:innen weitergeführt. Heidi selbst blickt mit Zufriedenheit zurück – und mit Vorfreude in die Zukunft: „Auch für mich kommt nun die Zeit des Ruhestands immer näher“, sagt sie mit einem Lächeln.
Gemeinsam mit Bernhard freut sie sich auf die neu gewonnene Zeit – und auf gemeinsame Hobbys. Im Herbst steht bereits eine Reise nach Australien auf dem Plan.
Das Gailtal Journal wünscht Bernhard und Heidi Dobringer von Herzen alles Gute und vor allem Gesundheit für den neuen Lebensabschnitt!