Hintergrund und Ziele des BGF-Projekts
Das BGF-Gütesiegel ist ein anerkanntes Zeichen für die Umsetzung nachhaltiger
Gesundheitsmaßnahmen in Betrieben. Die Grundlage für die Zertifizierung bildet die Erfüllung von 15 Qualitätskriterien des Österreichischen Netzwerks für Betriebliche Gesundheitsförderung (ÖNBGF). Zudem ist die Einhaltung arbeitsrechtlicher Bestimmungen wie dem Bundes-Bedienstetenschutzgesetz (B-BSG) und dem Mutterschutzgesetz (MSchG) eine Grundvoraussetzung für die Auszeichnung. Die LPD Kärnten wurde während des gesamten Projekts von der Versicherungsanstalt öffentlicher Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB) – einer Servicestelle des ÖNBGF – begleitet. Ziel des Projekts war und ist die Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz sowie die Prävention von Gesundheitsrisiken. Weitere Schwerpunkte umfassten die Verbesserung der Arbeitsorganisation, die Förderung der Mitarbeitenden-Beteiligung sowie die Stärkung persönlicher Kompetenzen der Beschäftigten. Das Projekt wird von Oberst Wolfgang Gabrutsch, BA MBA MBA DBA, Leiter des Referates Dienstvollzug, geleitet und von ADir.in Gabriele HROMADA koordiniert. Die Steuerungsgruppe setzt sich aus Expertinnen und Experten unterschiedlicher Organisationsbereiche zusammen.
Erhebung der Bedürfnisse der Mitarbeitenden
Die Bedürfnisse der Mitarbeitenden wurden durch eine quantitative Erhebung erfasst, die mittels eines eigens vom Bundesministerium für Inneres (BMI) entwickelten Power BI-Fragebogens durchgeführt wurde. Der Fragebogen behandelte Themen wie persönliche Gesundheitskompetenzen (z. B. Ernährung, Bewegung, Rauchen, Schlaf, Entspannung und Stress), die Arbeitsumgebung, Kommunikation, Führungskultur sowie die Arbeitszufriedenheit. Die Rücklaufquote der Umfrage lag bei 45 %, und die Auswertung wurde durch das BMI vorgenommen. Darüber hinaus wurden in sieben Abteilungen Gesundheitszirkel organisiert, um Arbeitsbelastungen zu analysieren, Bedürfnisse zu erfassen und Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten.
Durchführung der Gesundheitszirkel
In den sieben Gesundheitszirkeln nahmen jeweils 10 bis 15 Mitarbeitende teil. Diese Zirkel wurden von externen Berater:innen der BVAEB moderiert, unter der Leitung von Nicolas Hafner. Die Ergebnisse der Mitarbeitenden-Befragung flossen direkt in diese Gesundheitszirkel ein, um maßgeschneiderte Lösungen zu erarbeiten. Zusätzlich wurde ein weiterer Gesundheitszirkel ausschließlich mit Führungskräften organisiert. Auch dieser Zirkel wurde von BVAEB-Berater:innen moderiert, wobei sowohl Ressourcen als auch Belastungen ermittelt und Lösungsvorschläge diskutiert wurden.

KontrInsp Mag. Gerd Grabmaier, Nicolas Hafner, BA, GrInsp Robert Rabitsch, ADir.in Gabriele Hromada, Oberst Wolfgang Gabrutsch, BA MBA MBA DBA, KontrInsp Kazianka, AbtInsp Daniel Gewolf
(c) J. Schimmer
Ergebnisse der Befragung
Rund drei Viertel der Mitarbeitenden treiben regelmäßig Sport, jedoch ist etwa die Hälfte mit ihrem Bewegungspensum unzufrieden und wünscht sich mehr Bewegung. Zeitmangel wird dabei als Hauptgrund genannt. Zudem gibt es eine Wahrnehmung, dass die Möglichkeit, sich im Berufsalltag gesund zu ernähren, begrenzt ist. Besonders auffällig ist, dass etwa ein Drittel der Befragten regelmäßig an Nacken- und Kreuzschmerzen, Schlaflosigkeit und Erschöpfung leidet. Die Aspekte Arbeitspensum, Arbeitsklima und Kommunikation wurden als positiv bewertet, ebenso die Auswirkungen der Gesundheitsförderungsmaßnahmen, insbesondere das Rückentraining. Allerdings gab es auch Rückmeldungen, dass ein Teil der Mitarbeitenden noch nicht über die bestehenden Angebote der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) informiert ist.
Zukünftige Handlungsfelder und Maßnahmen
Für die kommende Periode wurden aus den Ergebnissen der Evaluationsgespräche und der Befragung folgende Handlungsfelder und Maßnahmen abgeleitet:
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Bewegung: Das wöchentliche Rückentraining mit internen Sportwarten wird weiter gefördert und bei steigendem Bedarf ausgebaut.
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Schlaf und Erholung: Zur Unterstützung von Mitarbeitenden mit Schlafstörungen und Erschöpfung werden Workshops zu den Themen “Gesunder Schlaf” und “Techniken der Erholung und Entspannung” angeboten.
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Ernährungsangebot: In Zusammenarbeit mit der Betriebsküche werden Maßnahmen zur Förderung einer gesunden Ernährung umgesetzt. Bei Bedarf wird eine Diätologin hinzugezogen.
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Gesundheitsinformationen: Regelmäßig werden den Mitarbeitenden aktuelle Gesundheitstipps und Übungen per E-Mail sowie Aushang zur Verfügung gestellt.
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Marketing: Zur Erhöhung der Reichweite der Gesundheitsförderungsmaßnahmen wird der Fokus auf nachhaltiges Marketing gelegt, um alle Mitarbeitenden der Landespolizeidirektion zu erreichen und zu informieren.
