Feuerwehren aus vier Bezirken
Die ersten Feuerwehren wurden um 06:45 Uhr alarmiert, nachdem ein Mitarbeiter der Bergbahnen den Brand entdeckt hatte. In weiterer Folge wurden unter der Einsatzleitung der örtlich zuständigen FF Tröpolach zahlreiche Feuerwehrkräfte aus den Bezirken Hermagor, Spittal an der Drau, Villach-Land und Villach-Stadt nachalarmiert, sodass am Nachmittag bereits 24 Feuerwehren mit rund 240 Einsatzkräften, darunter 60 Atemschutzgeräteträger, im Einsatz standen.
Zwei Drehleitern und eine Teleskopmastbühne wurden in Position gebracht. Ein Rettungswagen des Roten Kreuz stand vor Ort in Bereitschaft. Die Besitzerfamilie wurde von einem Kriseninterventionsteam betreut. Brandermittler der Polizei haben noch während der Löscharbeiten mit den Ermittlungen zur Brandursache begonnen.
Wasserversorgung und Gefahren
Die Wasserversorgung wurde über das Beschneiungssystem des Schigebietes Nassfeld und den rund 250 Meter entfernten Watschiger Almsee sichergestellt.
Sieben Zubringerleitungen wurden zum Brandort verlegt, welche pro Minute insgesamt rund 1.000 Liter Löschwasser fördern konnten. Die alpinen Wetterverhältnisse erschwerten die Löscharbeiten und forderten die Einsatzkräfte und ihre Ausrüstung.
Der starke Nordwind fachte die Flammen immer wieder an und die Minustemperaturen ließen das Löschwasser und die Schläuche gefrieren, was auch zu Schäden an Geräten und Ausrüstung führte. Um die Gefahr durch Glatteis zu minimieren, musste regelmäßig Salz gestreut werden. Die bereits in der Wintersperre befindliche Zufahrtsstraße wurde vom Bauhof der Gemeinde Hermagor mehrmals gestreut.
Logistik am Einsatzort
Aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse beim Brandobjekt und die nur einspurige und teils enge Zufahrtsstraße wurde rund einen Kilometer von der Einsatzstelle entfernt bei der Grenzkontrollstelle am Nassfeldpass ein Bereitstellungsraum samt der mobilen Atemschutzflaschenfüllstation (ATF der HFW Villach) und Lotsen eingerichtet. Die benötigten Einsatzmittel konnten so gezielt und geordnet zum Brandort geschickt werden. Auch ein zusätzlicher Shuttledienst brachte Mannschaft, Gerät und Versorgungsgüter zum Einsatzort. Bei der benachbarten Watschiger Almhütte wurde der Atemschutzsammelplatz und eine Versorgungsstelle für die Einsatzkräfte errichtet. Durch die Einrichtung einer Führungsunterstützung und die Einteilung in Einsatzabschnitte konnte der Einsatzleiter entlastet werden.
Über 24 Stunden Brandbekämpfung
Mit Hilfe eines Kranfahrzeuges konnte in den Mittagsstunden das Dach so weit geöffnet werden, um darunter liegende Glutnester löschen zu können. Um 15:00 Uhr konnte der Großteil der Feuerwehren wieder vom Brandort abrücken. Eine Brandwache verblieb in mehreren Schichten noch über Nacht vor Ort. Bis in die Morgenstunden mussten dabei immer wieder im Dachstuhl aufflackernde Flammen gelöscht werden. Am Vormittag des 26. November 2023 konnte schließlich “Brand aus” gegeben werden.
Brandursache geklärt
Anschließend konnten Beamte des Landeskriminalamtes Kärnten in Zusammenarbeit mit der Kriminaltechnik Wien und der Brandverhütungsstelle Kärnten die Ursachenermittlung im Inneren des Brandobjektes durchführen. Diese ergab als Brandursache am Vortag durchgeführte Reparaturarbeiten an der Solarinstallation der Hotelanlage. Bei dem Brand entstand schwerer Sachschaden in noch unbekannter Höhe. Insgesamt standen in den über 24 Stunden 28 Feuerwehren aus vier Bezirken mit 39 Fahrzeugen und rund 300 Kräften im Einsatz.
Im Einsatz standen:
- FF Tröpolach mit KRFA und LFA
- FF Rattendorf mit TLFA 2000 und KLF
- BTF Nassfeld Sonnleitn mit TLFA 2000
- FF Watschig mit KLF
- FF Mitschig mit KLFA
- FF Kühweg mit KLFA
- FF Hermagor mit KDO, TLFA 4000, DLK 30 und MZF
- FF Radnig mit KLFA
- FF Egg mit KLF
- FF Förolach mit TLFA 1300
- FF St. Lorenzen/Gitschtal mit KLF
- FF Köstendorf mit KLFA
- FF St. Paul/Gailtal mit KLFA
- FF Waidegg mit KLFA
- FF Treßdorf/Gailtal mit KLF
- FF Kirchbach mit LFA-W und KRF
- FF Stranig mit KLF
- FF Reisach mit TLFA 2000
- FF Dellach/Gailtal mit TLFA 1000 und MZFA
- FF Nölbling mit KLF
- FF St. Daniel mit KLFA
- FF Kötschach-Mauthen mit TLFA 5000
- FF Greifenburg (Bezirk Spittal/Drau) mit TMB 32, TLFA 4000 und MZFA
- FF Bruggen (Bezirk Spittal/Drau) mit LFBA-S
- FF Kerschdorf-Wertschach (Bezirk Villach-Land) mit KLFA
- FF Kreuzen (Bezirk Villach-Land) mit KLFA
- FF Arnoldstein (Bezirk Villach-Land) mit DLK 24 und TLFA 4000-S
- HFW Villach (Bezirk Villach-Stadt) mit ATF und MTFA
Örtliche Einsatzleitung: OBI Gernot Steiner und BI Thomas Astner
- BFK OBR Herbert Zimmermann
- BFK-Stv. BR Gerd Guggenberger
- AFK-Stv. „Unteres Gailtal“ HBI Michael Druml
- AFK „Oberes Gailtal“ ABI Christian Zerza
- AFK-Stv. „Oberes Gailtal“ HBI Burghard Bidner
- GFK Hermagor HBI Bernhard Tscheließnig
- Bürgermeister DI Leopold Astner
- Rotes Kreuz mit 1 RTW in Bereitschaft
- Kriseninterventionsteam
- Polizei mit 2 Streifen und Bezirksbrandermittler
- Landeskriminalamt Kärnten
- Polizeihubschrauber „Libelle“
- Brandverhütungsstelle Kärnten
- Kriminaltechnik Wien
- Nassfeld Liftgesellschaft
- Taxi Gratzer
- Firma Grollitsch Transporte mit Kranfahrzeug
- KNG – Kärnten Netz GmbH
Text: BI Florian Jost