Häferlkaffee und Pohačling

Möderndorf, Hermagor -

Volles Haus im GailtalMuseum bei Lesung und Violoncello mit Claudia Rosenwirth-Fendre und Friedegund Rainer.

Antonia Gössinger, BH Heinz Pansi, Claudia Rosenwirth-Fendre und Friedl Rainer

Es gibt sie noch. Veranstaltungen, die betroffen machen, die durch ihre unverblümt authentischen Inhalte faszinieren und gleichzeitig lähmen, wo es trotz dichtest  gedrängter Zuhörer-Reihen gespenstisch und anhaltend still wird im Saal.

So erlebt und geschehen am Donnerstag, dem 4. September 2025, im historischen Dachgeschoß des GailtalMuseums im Schloss Möderndorf. Kein besseres Ambiente wäre denkbar.

Text-Musik-Symbiose

Claudia’s letzte Lesung im GailtalMuseum fand im Juni 2017 statt, kurz bevor sich für sie der Alltag als erfolgreiche und überaus beliebte Gailtaler Autorin aus Nötsch durch eine besorgniserregende Krankheits-Diagnose plötzlich komplett veränderte. Der ab diesem Zeitpunkt beginnende lange Weg zurück zur Wiedergesundung war markiert durch zahlreiche medizinische Behandlungen und Therapien, die viel Zuversicht und positives Denken sowie auch Glück forderten, zeitweise aber auch mit aufkommenden Zweifeln behaftet waren.

Lesung von Claudia Rosenwirth-Fendre
Friedegund Rainer am Violoncello

Die wohltuend und großartig passende musikalische Verpackung dieses sensiblen Themenkreises lieferte die Gitschtaler Violoncello-Künstlerin Friedegund Rainer, eine durch ihr faszinierendes Talent und Können weit über die Grenzen der Bezirks-Musikschule Hermagor hinaus bekannte und gefragte Musikerin.  

Schicksal

„Als ich Anfang des Jahres vom GailtalMuseum die Anfrage zur heutigen Lesung bekam, saß ich zu Hause gerade gemütlich bei Kaffee mit Reindling. Nach einigem Überlegen zum Titel der Lesung entschloss ich mich einfach für den Titel >Häferlkaffee<, das klingt gemütlich“, erklärte die 57-jährige Gailtaler Autorin im Rahmen ihrer Einleitung zur Lesung.

Schicksalhaft mit einbezogen in die Lesung von Claudia Rosenwirth-Fendre waren auch Episoden zu ihren zahlreichen persönlichen Begegnungen und Erlebnisse mit Nichte Anna, zu der Claudia stets ein liebevolles familiäres Miteinander pflegte. Doch im heurigen Frühsommer, Anfang Juli 2025, wurde Anna, erst 21-jährig, durch eine heimtückische Krankheit aus ihrem jungen Leben gerissen. Damit nicht genug; Anna war auch Nachbarin von Friedl Rainer. Ironie des Schicksals?

Für mehrere besinnliche Minuten wurden Claudia‘s Worte und Friedl’s einfühlsamen Melodien am Violoncello automatisch zu einem behutsamen Requiem, doch erschütternd klar und ungeschminkt vom wirklichen Leben geschrieben.

Tiefgang

Bei Häferlkaffee und „Pohačling“ (Claudia’s zweisprachige Kombination aus Pohača und Reindling), kredenzt von ihrem Ehemann, dem langjährigen KKK-Klubsekretär (Club der Köche Kärntens) Franz Fendre, wurde vom Publikum in den heimeligen Räumlichkeiten des GailtalMuseums noch lange über Rosenwirth’s besondere Literatur diskutiert, die sich bereits von Anfang an stets durch Tiefgang, wertvoller Lebensrealität und sozialem Engagement auszeichnet.

KKK-Klubsekretär (Club der Köche Kärntens) Franz Fendre servierte den Reindling
BH Heinz Pansi und Antonia Gössinger

Ehrengäste

Claudia Rosenwirth-Fendre, Friedegund Rainer und Via Iulia Augusta-Intendantin Helga Pöcheim

In seiner Begrüßung zeigte sich Bezirkshauptmann Mag. Dr. Heinz Pansi sehr erfreut über die Tatsache, dass literarisch-musikalisches Publikum aus unserer Region und darüber hinaus so zahlreich zu dieser Lesung in das GailtalMuseum kam. Mit ihrer Anwesenheit beehrten folgende Persönlichkeiten die Veranstaltung: Bürgermeister DI Leopold Astner, Stadtrat Mag. Karl Tillian, Evang. Pfarrerin Mag. Veronika Ambrosch, Ehrenbürger und Literat Prof. Engelbert Obernosterer, Kleine Zeitung Chefredakteurin i.R. Antonia Gössinger, vom Kärntner SchriftstellerInnenverband Elisabeth Hafner und Brigitta Huemer, Malerin Inge Lasser, Architekt DI Werner Moritsch, Notar i.R. Dr. Thomas Michor, Nordkap-Finisherin Susi Kühne, ÖAV-Ehrenobmann Dr. Hermann Verderber u.v.a.

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