Hans Sellenati – Ein Maler mit Herz und Verstand

Kötschach-Mauthen -

Zum 90. Todestag des Malers Hans Sellenati wird ihm zu Ehren ein Buch der Erinnerung herausgebracht. Die Buchpräsentation findet am Freitag, 5. September 2025 um 19.30 Uhr im Gasthof Erlenhof/Guggenberger statt.

Der Blick von der alten Plöckenstraße über Mauthen ins obere Gailtal entstand 1926

Zum 90. Todestag des Künstlers und Ski-Pioniers Hans Sellenati (1861 – 1935) erscheint in Mauthen ein umfangreicher Bildband – Präsentation am 5. September im Hotel Erlenhof.
Mauthen. Er war ein hoch angesehener, humorvoller und beliebter Mensch. Vor allem in Mauthen. Hier, in dem schmucken Obergailtaler Dorf gleich neben Kötschach verbrachte der gebürtige Villacher die Jahre 1905 bis zu seinem Tod 1935. Und er war ein Künstler mit vielen Facetten. Grandios seine Gemälde der Heimat und deren näherer und weiterer Umgebung, witzig-frech seine Karikaturen und Gedichte. Nun jährt sich das Sterbejahr des Malers, Ski-Pioniers und Bergsteigers Hans Sellenati (* 6. September 1861 in Villach; † 21. Dezember 1935 in Mauthen) zum 90. Male.

 

Titelbild des Buches „Der Maler Hans Sellenati“

Präsentation des umfangreichen Bildbandes

Grund genug, diesem begnadeten Künstler und seinem facettenreichen Schaffen in Form eines umfangreichen Bildbandes der Vergessenheit zu entreißen. Dieser ebenso spannenden wie dankbaren Aufgabe haben sich die beiden Alpenvereinsmitglieder der
ÖAV-Sektion Obergailtal-Lesachtal in Mauthen, Jürgen und Christopher Themessl, in Zusammenarbeit mit dem pensionierten Sportredakteur Robert Peters aus Aachen, seit vielen Jahren Archivar der ÖAV-Sektion, angenommen. Das Buch wird am Freitag, 5. September, 19.30 Uhr, im Hotel Erlenhof (Franz Guggenberger), mit Informationen über den Künstler und sein Leben sowie einer bunt gemischten Powerpoint-Präsentation auf Großleinwand präsentiert. Dazu sind alle Interessenten/innen herzlich eingeladen!

Monografie in Buchform

In dieser ersten Monografie in Buchform über den Maler, in der es alleine um Hans Sellenatis Leben und Wirken geht, finden sich auf 244 Seiten rund 430 farbige Abbildungen mit Gemälden und Zeichnung des Künstlers zu den Themenbereichen: Mauthen,
Kötschach, Karnische Alpen und deren Umgebung; Karikaturen und humorvolle Gedichte sowie überregionale Werke. Darüber hinaus geben weitere etwa 260 historische Abbildungen mit Signaturen des Künstlers, Fotos der Familie und seiner Aktivitäten sowie
Dokumente und Texte Auskunft über den Menschen Hans Sellenati.

Er und seine Familie lebten in Mauthen in bescheidenen Verhältnissen, waren jedoch sehr geachtete und engagierte Leute. Das ist sicher auch auf Sellenatis großes Engagement nicht nur als Maler, sondern in den verschiedensten Bereichen in seiner Heimat
Mauthen zurückzuführen. Sein vielfach auf die Ortsgemeinschaft ausgerichtetes Wirken machte ihn „zu einem Motor für Mauthens Kultur- und Sportleben“, schreibt Gertrud Oezelt in dem bis heute einzigen umfangreichen Sellenati-Porträt im Jahrbuch „Neues aus
Alt-Villach“ des Stadtmuseums Villach (Jahrgang 1988). Dieses Porträt durfte mit freundlicher Genehmigung des Stadtmuseums in großen Teilen in dem aktuellen Bildband übernommen werden – dafür herzlichen Dank.

Begehrte Sammlerobjekte

Längst sind die Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen und seltenen Karikaturen von Hans Sellenati zu gesuchten und begehrten Sammlerobjekten geworden, die heutzutage nur noch sehr vereinzelt im Handel angeboten werden. Vor allem in den Jahren zwischen 1905
bis zu seinem Tod 1935 entstanden viele Werke mit Motiven aus Mauthen, Kötschach sowie der Region der Karnischen Alpen, nachdem er seine Heimatstadt Villach verlassen hatte und in Mauthen lebte. Als ausgebildeter akademischer Maler hatte er sich längst
einen Namen gemacht, war bekannt und seine Porträt- oder Landschaftsbilder regional sehr geschätzt.

1918 malte Sellenati dies Motiv in Öl auf Leinwand, das den Ortskern von Kötschach nach der Beschießung im Jahre 1916 zeigt

In Mauthen lebte er mit seiner Mutter Mathilde Sellenati, selbst eine erfolgreiche Künstlerin, sowie den Schwestern Friederike (ab 1894 Lehrerin in Mauthen) und Margarethe (Kindergärtnerin). Friederike baute 1908 ein eigenes Haus dort, in das die Familie einzog. In seiner Zeit in Mauthen hatte Hans Sellenati eine sehr fruchtbare Schaffensperiode, malte unentwegt wundervolle Land schafts- und Genrebilder, Porträts oder auch Karikaturen, die er mit einfallsreichen Gedichten versah. Dabei nahm er gerne auch seine unmittelbaren Mitmenschen aufs Korn – ohne jedoch verletzend daherzukommen.


Auch gestaltete er „Bunte Abende“ für Sommergäste und Einheimische, die großen Gefallen daran fanden. Zudem engagierte sich Hans Sellenati als Motor des „Verschönerungsvereins“, der für ein schönes Ortsbild sorgte, und veröffentlichte bereits ab Juni 1898 das „Mauthner Local Witzblatt – Die Schreibe“. Dort dichtete und zeichnete er das Tagesgeschehen oder auch Schwächen der Mitmenschen mit spitzer Feder in Wort und Bild nach.

Ski-Pionier

Sellenati war zudem Bergsteiger, Alpenvereins-Mitglied und – vor allem – Ski-Pionier, der die karnischen Berge liebte und häufig dort alleine oder mit Freunden unterwegs war. Größte Verdienste erwarb er sich um den Wintersport: Am 14. Dezember 1919 gehörte er zu den Gründern des heutigen „Obergailtaler Sportklubs“ (OSK) der damals als „Sektion Obergailtal des Verbandes der Skiläufer Kärntens“ aus der Taufe gehoben wurde.

Todestag jährt sich zum 90. Mal

In diesem Jahr 2025 sind nun 90 Jahre vergangen, seit Hans Sellenati am 21. Dezember 1935 die Augen für immer geschlossen hat und auf dem Friedhof in Mauthen seine letzte Ruhe fand. Anlass genug, sein Leben und Wirken in Buchform zu würdigen. So
entstand ein Bildband, in dem es um einen außergewöhnlichen Künstler geht, der mit großer Könnerschaft und einer großartigen Beobachtungsgabe gesegnet war und viel in seiner Heimat im Oberen Gailtal bewegt hat. Die meisten der im Buch gezeigten Bider
Sellenatis stammen aus Privatbesitz, viele sind hier nun erstmals veröffentlicht.

Infos:

Buchpräsentation am Freitag, 5. September, 19.30 Uhr, Hotel Erlenhof (Franz Guggenberger) in Mauthen: Robert Peters, Jürgen und Christopher Themessl: „Der Maler Hans Sellenati“ – Zum 90. Todestag des Künstlers: Ein Buch der Erinnerung. Herausgegeben 2025 im Selbstverlag der ÖAV-Sektion Obergailtal-Lesachtal, Mauthen.

Der Wolayersee mit dem Seekopf und der zweiten Wolayerseehütte im Jahr 1923, nachdem die erste Hütte im Weltkrieg zerstört worden war