Heuer starben bereits 27 Kärntner bei Verkehrsunfällen

Kärnten -

In den kommenden Tagen wird der Verstorbenen gedacht. 1.074 Menschen verloren seit dem Jahr 2000 bei Verkehrsunfällen in Kärnten ihr Leben, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam.


Heuer waren seit Jahresanfang 27 Menschen Verkehrstote zu beklagen, mehr als im gesamten Vorjahr. Der VCÖ betont, dass verstärkte Verkehrssicherheitsmaßnahmen, wie niedrigeres Tempo, mehr Kontrollen, die Aufnahme von Handy am Steuer ins Vormerksystem sowie auch mehr Bahn- und Busverbindungen Menschenleben retten. Die Zahl der Verkehrstoten in Kärnten ist seit dem Jahr 2000 um fast 70 Prozent von 69 auf 21 im Vorjahr zurückgegangen.

Seit 2000:1.074 Menschen starben auf Kärntens Straßen

Doch heuer starben in den ersten zehn Monaten bereits 27 Menschen bei Verkehrsunfällen auf Kärntens Straßen und damit mehr als im gesamten Vorjahr, informiert der VCÖ. „Verkehrsunfälle reißen Menschen plötzlich aus dem Leben. Für Angehörige ist der Unfalltod besonders schlimm. Ein Mensch, mit dem man gestern noch gelacht hat, ist plötzlich nicht mehr da“, macht VCÖ-Expertin Lina Mosshammer auf den Schmerz der Angehörigen von Unfallopfern aufmerksam. Seit dem Jahr 2000 verloren bereits 1.074 Menschen bei Verkehrsunfällen in Kärnten ihr Leben, informiert der VCÖ. Mehr als die Hälfte der Todesopfer Pkw-Insassen.

Mehr als 170 Fußgänger seit 2000 getötet

Um die Sicherheit der Autofahrerinnen und Autofahrer zu erhöhen, sind mehr Tempo 80 statt 100 auf Freilandstraßen, mehr Verkehrskontrollen und die verstärkte Verlagerung von Gütertransporten auf die Schiene wichtig, ebenso ein konsequenteres Vorgehen gegen Handy am Steuer, etwa indem es ein Vormerkdelikt wird. Zudem wurden seit dem Jahr 2000 mehr als 170 Fußgängerinnen und Fußgänger bei Verkehrsunfällen in Kärnten getötet. Gerade im Ortsgebiet, wo viele Menschen zu Fuß unterwegs sind, kann mit Verkehrsberuhigung, mehr Tempo 30 statt 50, übersichtliche Straßenübergänge sowie ein dichtes Netz an Gehwegen die Verkehrssicherheit deutlich erhöht werden, betont der VCÖ. Maßnahmen, die auch Kindern sehr zu Gute kommen.

Tempo 30 im Ortsgebiet gefordert 

Die derzeitige Straßenverkehrsordnung behindert Gemeinden und Städte bei der Umsetzung von Tempo 30 im Ortsgebiet, selbst bei Straßen im Umfeld von Schulen, Kindergärten oder in Wohngebieten. Deshalb fordern österreichweit bereits 280 Gemeinden und Städte, darunter Arnoldstein, Gallizien, Lavamünd und Pörtschach, gemeinsam mit dem VCÖ und dem Österreichischen Städtebund von der Bundesregierung eine Änderung der StVO, damit Gemeinden und Städte im Interesse der Verkehrssicherheit und der Lebensqualität der Bevölkerung einfacher Tempo 30 umsetzen können. Auch mehr Bahn- und Busverbindungen insgesamt sowie Nacht- und Discobusse im Besonderen tragen zur Reduktion von Verkehrsunfällen bei. „Bahn und Bus sind um ein Vielfaches sicherer als Pkw oder Moped. Auch deshalb ist es wichtig, dass es auch für die Bevölkerung in den Regionen ein gutes öffentliches Verkehrsangebot gibt“, betont Mosshammer.