Was sind K.O.-Tropfen?
K.O.-Mittel sind Substanzen, die bereits in sehr geringer Dosierung betäubend und einschläfernd wirken. Eine Überdosis kann zu schweren gesundheitlichen Schäden oder sogar zum Tod führen. Besonders häufig werden K.O.-Tropfen unbemerkt in Getränke gemischt, vor allem in Clubs, Bars oder auf Festen, um Opfer handlungsunfähig zu machen und sexualisierte Gewalt zu verüben. Täter können sowohl fremde Personen als auch Bekannte oder vermeintliche Freunde sein, was die Situation besonders schwer einschätzbar macht. Laut österreichischer Anzeigenstatistik wurden 2024 insgesamt 150 Straftaten mit Betäubungsmitteln, darunter K.O.-Tropfen, angezeigt, wobei 109 Fälle Frauen betrafen. Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt. Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig Prävention, Aufklärung und Solidarität sind, um Gewalt zu verhindern, bevor sie geschieht.
Gewalt gegen die körperliche und seelische Unversehrtheit
„K.O.-Tropfen sind ein massiver Eingriff in die körperliche und seelische Unversehrtheit eines Menschen“, erklärt Frauen- und Gleichstellungsreferentin LHStv.in Gaby Schaunig. Auch wenn Frauen besonders häufig betroffen sind, kann diese Form von Gewalt jeden treffen, auch Männer. Die Verantwortung liegt immer beim Täter, betont Schaunig. Viele Betroffene zweifeln jedoch an sich selbst oder schämen sich für etwas, das ihnen angetan wurde. Offene Gespräche über das Thema, der Abbau von Schamgefühlen und der rasche Zugang zu Unterstützung sind deshalb entscheidend. Die Kampagne setzt daher auf umfassende Informationen, Prävention und ein dichtes Netz an kostenlosen, anonymen Anlaufstellen, damit alle Menschen, die Hilfe brauchen, sie auch finden können.
Ziele und Inhalte der Kampagne
Die Initiative verfolgt das Ziel, die Bevölkerung für die Gefahren von K.O.-Mitteln zu sensibilisieren, Zivilcourage zu fördern und konkrete Informationen für den Schutz von Betroffenen bereitzustellen. Die Kampagne basiert auf einem erfolgreichen Projekt des Frauenservice Wien und wird nun gemeinsam in Kärnten umgesetzt. Sichtbar wird die Initiative unter anderem durch Plakate im öffentlichen Raum, begleitende Social-Media-Maßnahmen, eine neue Landingpage mit detaillierten Informationen sowie eine E-Mail-Aussendung an Gemeinden, Bildungseinrichtungen und bestehende Netzwerke. Auf diese Weise sollen sowohl die breite Öffentlichkeit als auch direkt Betroffene erreicht werden, um Bewusstsein zu schaffen, Schutzmaßnahmen zu verbreiten und Hilfsangebote bekannt zu machen.
Aufruf zur Zivilcourage: Hinschauen. Handeln. Helfen.
Im Zentrum der Kampagne steht der klare Appell: „Hinschauen. Handeln. Helfen.“. Sicherheit beim Ausgehen darf kein Glücksfall sein, sondern ist eine gemeinsame Verantwortung. Nur durch ein gemeinsames Bewusstsein, Zivilcourage und das Eingreifen im Ernstfall kann verhindert werden, dass K.O.-Tropfen zur Gefahr werden. „Sicherheit beim Fortgehen geht uns alle an. Es ist unsere Aufgabe, sichere Räume für Frauen und Mädchen zu schaffen“, betont Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Martina Gabriel. Die Kampagne richtet sich daher nicht nur an potenzielle Opfer, sondern an die gesamte Gesellschaft, um Sensibilität und gemeinsames Handeln zu fördern.
Unterstützung für Betroffene
Betroffene erhalten rund um die Uhr kostenlose und anonyme Unterstützung. Die Kärntner Beratungshotline für Frauen und Mädchen ist unter 0660/244 24 01 erreichbar, die Frauenhelpline gegen Gewalt unter 0800 222 555. Bei akuter Gefahr steht die Polizei unter der Nummer 133 zur Verfügung. Ergänzend werden umfassende Informationen auf der offiziellen Website frauen.ktn.gv.at bereitgestellt, sodass Betroffene und Interessierte schnell und unkompliziert Zugang zu Rat, Hilfe und Schutzmaßnahmen erhalten.








































