Hans Peter Kreuzberger im Interview

I bin a groda Michl

Dellach -
Hans Peter Kreuzberger (48) aus Dellach im Oberen Gailtal ist ein Mann mit Handschlagqualitäten und es freut ihn, wenn er andere Menschen zum Lachen bringen kann. Der zweifache Familienvater (Ehefrau Sigrid, Töchter Katja, 25 und Miriam, 19) ist auch schon stolzer Opa von Enkelin Elisa. Hauptberuflich arbeitet er als Polizist und versieht seinen Dienst bei der PI Kötschach-Mauthen. In seiner Freizeit findet er Abwechslung in der Theatergruppe und bei der Freiwilligen Feuerwehr.

Die Familie ist dem Obergailtaler sehr wichtig

Gailtal Journal: Herr Kreuzberger, man sah Sie vor kurzem im Fernsehen beim „Tatort“ in einer kleinen Rolle?

HP Kreuzberger: Ich habe schon bei einigen Castings mitgemacht und bekam einen Anruf vom „Graf“ Filmstudio, ob ich als Kleindarsteller eine Rolle übernehmen möchte. Ich habe zugesagt und war bei zwei Drehtagen in Sachsenburg und Heiligenblut dabei. Die Schauspieler Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser sind sehr bodenständige Persönlichkeiten und man kann sich richtig nett und „normal“ mit ihnen unterhalten. Harald Krassnitzer hat mir sogar, nachdem er keine Autogrammkarte dabei hatte, eine Videobotschaft für eine gute Freundin auf mein Handy gesprochen.

Sie spielten auch schon eine Rolle im Kärntner Landkrimi Klassiker, der in Hüttenberg entstanden ist?

Es gab zuvor ein Casting und ich habe mir ehrlich gesagt nicht viel Hoffnung für eine Rolle gemacht. Einige Wochen später bekam ich die Nachricht, dass mich der Regisseur Andreas Prochaska als Einsatzleiter der Bergrettung und Einheimischer ausgewählt hat. Die Freude war natürlich riesengroß und die Dreharbeiten in Hüttenberg und Knappenberg sehr beindruckend. Auch das rege Treiben am Filmset (Crew), wo bis zu achtzig Leute hinter den Kulissen arbeiten, war eine tolle Erfahrung.
Seit rund fünfzehn Jahren leitet er die Theatergruppe Dellach

Als Spielleiter der Theatergruppe Dellach verstehen Sie es auch immer wieder für Begeisterung zu sorgen?

Theater spielen war schon immer meine Leidenschaft und die Theatergruppe Dellach/Gail wurde im Jahr 1991 von Johannes Lenzhofer, Johannes Weger und mir gegründet. Seit rund 15 Jahren mache ich die Spielleitung und das Bühnenbild sowie die Lichttechnik. Das Theater ist ein guter Ausgleich zum Alltag und der größte Lohn für uns Spieler ist der Applaus des Publikums. Nebenbei wirke ich auch schon seit Jahren mit meinem Freund „Buzgi“ bei den Faschingssitzungen in Kötschach-Mauthen mit. Wir verstehen uns „blind“ und bei unseren Biketouren hecken wir so manchen Sketch aus, den wir dann zum Besten geben.
Auch in seinem Hauptberuf als Polizist stellt er seinen „Mann“

Hauptberuflich arbeiten Sie bei der Polizei und müssen hier ebenfalls Ihren „Mann“ stellen?

Beruf und Freizeit muss man natürlich strikt trennen. Natürlich wird man im Dienst mit Amtshandlungen konfrontiert, die ein Einschreiten erfordern und Strafen nach sich ziehen. Wenn man es aber korrekt und mit Würdigung der Person vollzieht, ist die Einsicht vom Gegenüber auch gegeben. Aufgrund meiner Sonderverwendungen versehe ich teilweise auch Zivildienst.
Die Freiwillige Feuerwehr Dellach beim 150jährigen Bestandsjubiläum

Seit September 2015 sind Sie auch noch Feuerwehrkommandant?

Stimmt, es ist keine leichte Aufgabe, in Zeiten wie diesen eine solche Funktion zu übernehmen. Es ist jedoch ein Ehrenamt und es gibt nichts schöneres als anderen Menschen in einer misslichen Lage zu helfen. In den letzten beiden Jahren konnten wir auch zehn Jungkameraden dazugewinnen und ich möchte ein gutes Vorbild sein. Eine Feuerwehr besteht aber nicht nur aus dem Kommandanten allein und ich möchte mich bei allen Kameraden bedanken, die mich in meiner Tätigkeit unterstützen.

Sie gelten in Ihrer Heimatgemeinde Dellach als sehr engagiert und sind beliebt?

Ich fühle mich unter Menschen wohl und ich bin ein „groda Michl“. Es macht mir Freude, wenn ich Menschen zum Lachen bringen kann, dann fühle ich mich auch wohl. In der Gemeinde Dellach ist der Zusammenhalt unter der Bevölkerung meiner Meinung nach sowie so einzigartig.

Was sagt Ihre Familie zu Ihren Ambitionen?

Von meiner Familie bekomme ich den Rückhalt, den man sich nur wünschen kann. Ansonsten wären diese Tätigkeiten sowie so nicht möglich. Solange die Familie nicht zu kurz kommt, gibt es keine Probleme.
Mit seinem Freund Michael „Buzgi“ Buchacher beim Mountainbiken

Haben Sie noch einen Wunsch für das Jahr 2020?

Wenn es so bleibt wie es ist, dann bin ich vollkommen zufrieden. Wenn man immer nach Höherem strebt, kommt man nie zur Ruhe!