Für viele von uns vielleicht unvorstellbar, war es auch anfangs für die junge Gailtalerin, in der großen Welt des Gesanges mitzuwirken. An ihre Einführungsstunden in der Volksschule sowie den Gitarrenunterricht kann sie sich nur vage erinnern. Erst im BORG Hermagor und durch die intensive Unterstützung von Prof. Hans Hubmann fand sie „ihren Weg“. In der 7. und 8. Klasse nahm sie dann Unterrichtsstunden am Klavier bei Dagmar Schoba sowie eine Stimmbildung bei Katinka Krisper (Musikschule Hermagor). Das Piano durfte dann ruhen, ihre Stimme allerdings nicht. Auch in der Bundeshauptstadt – und bis heute – nimmt Verena Lackner Gesangsunterricht. Mittlerweile wirkt sie in sechs Chören mit, leitet ihren eigenen „MuWi-Chor“ und unterstützt noch weitere Chöre substituierend, also vertretend. „Mein Terminkalender ist so voll, ich eile oft von einer Probe zur nächsten, aber ich kann mir nichts Schöneres vorstellen“, so die Studentin.
Wie in einer anderen Welt
„Durch einen Redewettbewerb in der siebten Klasse, initiiert von Marina Jamritsch, fuhren wir gemeinsam in die Wiener Staatsoper. Der Bewerb reichte zwar nicht für den Sieg, aber gewonnen habe ich allemal. Es war unvorstellbar aufregend, dieses Flair mitzuerleben. Seit daher habe ich die Staatsoper per Social Media begleitet und mich für ein freiwilliges Jugendprojekt beworben. Von nun an wurde ich diesen Bann nicht mehr los. Mein Glück war es, dass aus diesem Projekt auch neue Sänger gekürt wurden und ich so meinen Platz in dieser großen Liederfamilie gewonnen habe“, so Verena, die gerade ihre zweite Bachelorarbeit fertigt und mit Anfang nächsten Jahres ihr Studium mit einem BA Titel abschließen möchte.
Erfolgreiches Projekt
Bislang hat sie bei der Produktion „Tschick“ erfolgreich mitgewirkt, singt bei Opern aus dem „off“ (Background), hat Benefizveranstaltungen gesungen, war vertreten im Burgtheater, Palais Lichtenstein und dem Stift Klosterneuburg. Ihr eigenes Repertoire wächst zusehends und genau daran liegt ihr Augenmerk. „Man muss sich im Gesang ständig weiterbilden, sonst bleibt man stehen und man wird in der Szene auch nicht mehr gesehen.“
Kirchenmusik für alle
Als Daniel Freistetter, der junge Stiftsmusikleiter, neue Chorsänger im Stift Klosterneuburg gesucht hat, ließ Verena nicht lange auf sich warten. Seit dem Frühsommer wirkt sie aufgrund ihres Engagements sogar in der Organisation mit und plant neben dem Studium auch eine berufliche Tätigkeit an dem Ort des gelebten Glaubens und Bewahrungsort einzigartiger Kulturschätze. Und weil es immer noch nicht genug ist an Musikalischem, hat die Sängerin den Chorleitungslehrgang absolviert und ist seit 2022 stolze Chorleiterin mit ihren 21 Jahren. Auch mit Schwester Anna hat sie bereits zusammen gesungen, eine talentierte Familie, wie es scheint.