Inside out – Der Blick in Organe und Gefäße

Kärnten -

Die Teams der Radiologie im Klinikum Klagenfurt am Wörthersee und dem LKH Villach führen täglich über 1.000 Untersuchungen durch. Das Leistungsspektrum erstreckt sich vom klassischen Röntgenbild bis hin zum minimalinvasiven interventionellen Eingriff. Durch den Blick in Organe und Gefäße können Erkrankungen festgestellt und behandelt werden.

Mitarbeiter der Radiologie bei einem interventionellen Eingriff

Für die Patientinnen und Patienten sind sie 24 Stunden, an 365 Tagen im Jahr im Dienst: Die Mitarbeiter der Radiologie. Dabei arbeiten Mediziner, Radiologietechnologen und diplomierte Pflegefachkräfte Hand in Hand. Und das nicht nur am Institut selbst, sondern in enger Abstimmung mit den medizinischen Fachabteilungen des Klinikum Klagenfurt am Wörthersee und des LKH Villach. „Das spiegelt sich in den zahlreichen Besprechungen im Laufe des Tages wider“, erklären die Institutsvorstände Prim. Univ.-Prof. Dr. Klaus Hausegger aus Klagenfurt und Prim. Priv.-Doz. Dr. Thomas Kau aus Villach.

Schnittbild-Diagnostik

Patienten kommen für eine Ultraschalluntersuchung, eine Magnetresonanz- bzw. Computertomografie, eine Mammadiagnostik, ein klassisches Röntgen oder eine interventionelle Behandlung an die Institute. In einem der Ultraschallräume wird eine Untersuchung der Halsschlagader (Carotis-Duplex-Sonografie) bei einer 63-Jährigen Patientin durchgeführt. Dabei sollen Engstellen und Gefäßverkalkungen, die in weiterer Folge zu einem Schlaganfall führen können, sichtbar gemacht werden. Aber auch vor großen Operationen am Herzen oder den Gefäßen wird ein Ultraschall der Halsschlagader gemacht.

Interventionelle Radiologie

Parallel zu den Ultraschalluntersuchungen herrscht auch auf den interventionellen Einheiten reger Betrieb. Zum breiten Leistungsspektrum zählen zum Beispiel die transarterielle Behandlung des akuten Schlaganfalles, die in enger Abstimmung mit den Neurologen durchgeführt wird oder die Diagnostik der Erkrankung der Prostata in Kooperation mit den Urologen. Aber auch Biopsien werden durchgeführt. Ein Assistenzarzt nimmt heute eine CT-gesteuerte Punktion eines verdächtigen Lungenrundherds bei einer 77-jährigen Frau vor. „Durch die gewonnenen Gewebestanzen kann der zugrundeliegende Tumor exakt analysiert werden, wodurch die anschließend bestmögliche Therapie eingeleitet werden kann“, erklärt der Mediziner.

Ein weiterer Teil der interventionellen Radiologie ist die sogenannte Ablation. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, bei dem mittels Wärme Gewebe zerstört wird. „Es handelt sich hier zumeist um bösartiges Gewebe, das mittels Hitze oder Mikrowellen unter CT-Kontrolle zerstört wird, wodurch eine Operation nicht mehr nötig ist. Die Ablation wird vielfach im Bereich der Leber oder Lunge sowie bei gutartigen aber schmerzhaften Knochentumoren eingesetzt“, erklärt Kau. Etwas neuer ist der Einsatz von Kälte zur Zerstörung des Gewebes mittels sogenannter Cyroablation, die im Klinikum Klagenfurt am Wörthersee angewandt wird. Hausegger: „Dieses Verfahren kommt derzeit hauptsächlich bei Tumoren der Niere zum Einsatz und erspart dem Patienten eine Operation.“

Brustgesundheitszentren

Ergänzt wird das breite Leistungsspektrum an den Instituten für Radiologie durch die Brustzentren am Klinikum Klagenfurt und dem LKH Villach. Hier werden neben der klassischen Mammografie auch Ultraschalluntersuchungen und Mamma-MRT sowie gezielte Biopsien angeboten, um suspekte Befunde abzuklären.