Kärntner Katastrophenschutz- und Freiwilligenzentrum vernetzt, bietet Informationen und viele Benefits

Kärnten -

Das Freiwilligenwesen ist eine tragende Säule unserer Gesellschaft, unterstreichen Landeshauptmann Peter Kaiser sowie Katastrophenschutz- und Feuerwehrreferent Landesrat Daniel Fellner. Sie haben gestern, Donnerstag, das erste Katastrophenschutz- und Freiwilligenzentrum (FWZ) des Landes Kärnten am Gelände des Landesfeuerwehrverbandes eröffnet. Mit dabei waren auch der Schirmherr des Freiwilligenzentrums und frühere Militärkommandant von Kärnten, Walter Gitschthaler, sowie Hannes Gütler als Landesleiter der Bergrettung. Das FWZ findet man im gerade erst fertiggestellten dritten Stock im „Haus der Sicherheit“ in der Klagenfurter Rosenegger Straße 20. Heute freigeschaltet wurde die Homepage https://fwz-ktn.at/ auf der es viele Informationen und vor allem auch zahlreiche Benefits für Ehrenamtliche gibt. Außerdem wurde eine neue Versicherungsleistung für Ehrenamtliche geschaffen.

LH Kaiser: Ehrenamtliche Leistungen sind demokratiepolitisch unverzichtbar – LR Fellner: Dreisäulenmodell mehr Freude, mehr Wertschätzung, mehr Sicherheit – FWZ findet man im „Haus der Sicherheit“ in Klagenfurt, neue Homepage seit gestern online.

Ehrenamt als Rückgrat der Gesellschaft

„Gemeinsam stark, das drückt sehr viel aus“, betonte Kaiser und hob die Bedeutung von Ehrenamt und Freiwilligkeit für das gesellschaftliche Leben hervor. Sie seien unverzichtbar für den sozialen Zusammenhalt, stärken Vertrauen, Solidarität und Mitgefühl. „Ehrenamtliche Leistungen sind demokratiepolitisch unverzichtbar“, betonte der Landeshauptmann. In Kärnten würden pro Jahr 35 Mio. Stunden ehrenamtlich geleistet – von den Einsatzkräften über den Sozialbereich bis hin zu Sport, Kultur und Heimatpflege. Daher habe Kärnten das Ehrenamt auch zu Leitthema des heurigen Jahres gemacht. „Ehrenamt ist nicht nur unbezahlte Arbeit – es ist unbezahlbar.“

Ehrenamt stärken mit Freude, Wertschätzung und Sicherheit

Fellner sagte, dass Kärnten 139.000 freiwillig Tätige habe, 31.300 davon seien Einsatzkräfte. Das Freiwilligenzentrum habe man mit den Einsatzorganisationen gestartet, weil sie einen hohen Organisationsgrad haben. „Es ist ein Prozess, in dem wir die Inhalte und Angebote immer mehr ausweiten, um schließlich alle Ehrenamtlichen zu erreichen“, erklärte der Landesrat. Dabei gehe man nach einem Dreisäulenmodell vor: mehr Freude, mehr Wertschätzung, mehr Sicherheit. Bei Freude gehe es um das Sichtbarmachen der Vereine und Organisationen und um die Bereitstellung von Informationen. Bei Wertschätzung seien es die Benefits für die Organisationen und vor allem einzelnen Mitglieder: „Viele Firmen und Unternehmen sind bereit, mitzutun. Es gibt Vergünstigungen von Brauereien über Möbelhäuser bis hin zu Schmuckgeschäften“, so Fellner. Beim Thema Sicherheit sei es eine neue, zusätzliche Versicherungsleistung, die ab heute zur Verfügung stehe. Vorgespräche hätten nämlich zum Beispiel den Bedarf an einer Tagesversicherung für Übungsteilnehmende oder Menschen, die bei einer Organisation schnuppern wollen, ergeben.

Pressekonferenz „Haus der Sicherheit/Freiwilligenzentrum. LR Daniel Fellner, LH Peter Kaiser, Hannes Gütler. (c) LPD Kärnten/Kuess

fwz-ktn.at als digitale Drehscheibe

Die neue Homepage https://fwz-ktn.at/ stellte Fellner gemeinsam mit FWZ-Ansprechpartnerin Karin-Antonia Winkler-Reischütz vor. Hier findet man im Endausbau Kontaktadressen, Veranstaltungen und Stellenausschreibungen der verschiedenen Organisationen sowie die Vergünstigungen und Angebote, die stetig ausgebaut und ergänzt werden. Um an diese Vergünstigungen zu kommen, ist eine einmalige Registrierung der Organisation bzw. des Vereins auf der Website erforderlich. Die Einsatz- und Rettungsorganisationen bekommen in den kommenden Tagen eine E-Mail, die sie hierzu rückbestätigen müssen. Alle weiteren Vereine schreiben für die Registrierung ein E-Mail mit ihren Kontaktdaten an die ausgewiesene E-Mail-Adresse (fwz@ktn.gv.at). Vereine und Organisationen können aber auch selbst Fotomaterial und Informationen auf der Website veröffentlichen und sich so – nach Prüfung der Inhalte durch eine zentrale Stelle im FWZ – der Allgemeinheit präsentieren. Ebenfalls geplant ist ein eigener Social Media-Account auf Instagram (freiwilligenzentrum.kaernten). Winkler-Reischütz ist Juristin und wird auch juristische Anfragen der ehrenamtlichen Organisationen beantworten. „Wir wollen hier zuhören, einen Treffpunkt schaffen, Menschen zusammenbringen und vernetzen – aber vor allem auch die ehrenamtliche Arbeit für die Kärntnerinnen und Kärntner sichtbar machen“, fasste Fellner zusammen. Schirmherr Gitschthaler will dafür zu den Menschen hinaus gehen, viele Veranstaltungen besuchen, um zu vernetzen. Vor allem will er auch die Jugend verstärkt für das Ehrenamt gewinnen: „Freiwilligkeit bringt viele Vorteile für die Lebenserfahrung und ist sinnstiftend.“ Der pensionierte Bundesheeroffizier stellte klar, dass er diese ehrenamtliche Aufgabe nicht aus Langeweile angenommen habe. „Ich bin leidenschaftlicher Kärntner und Österreicher. Der Staat hat mir und meiner Familie so viel gegeben und ich will etwas zurückgeben, hier meine Erfahrung als früherer Militärkommandant einbringen“, sagte er.

vlnr. Markus Hudobnik, LH Peter Kaiser, LR Daniel Fellner. (c) LPD Kärnten/Kuess