Katholische Kirche: Hohe Austritts­zahlen machen zu schaffen

Kärnten -
Während die Einnahmen stagnieren, hat die Diözese Gurk mit steigenden Ausgaben zu kämpfen. Hinzu kommen die hohen Austrittszahlen und der damit einhergehende Rückgang der Einnahmen aus dem Kirchenbeitrag, was 2022 schlussendlich zu einem Rechnungsabschluss mit negativem Jahresergebnis führte.


Auf ein wirtschaftlich herausforderungsreiches Jahr 2022 blickt die Diözese Gurk zurück: Operativen Gesamteinnahmen in der Höhe von 38,8 Millionen Euro stehen betrieblichen Ausgaben in der Höhe von 39,8 Millionen Euro, außerordentliche Aufwendungen in Höhe von 3,7 Millionen Euro und einem negativen Finanzergebnis von 1,3 Millionen Euro gegenüber. In der Summe ergibt das ein negatives Jahresergebnis in der Höhe von 6 Millionen Euro. Das geht aus dem nun veröffentlichten Rechnungsabschluss der Diözese Gurk hervor.

Hohen Austrittszahlen

Wie der Rechnungsabschluss zeigt, stammen 2022 mehr als 75 Prozent der Gesamteinnahmen aus dem Kirchenbeitrag, dessen Aufkommen im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen ist. Das negative betriebliche Ergebnis begründet sich mit den tendenziell steigenden Ausgaben, während die Einnahmen stagnieren. Gründe dafür sind die gestiegenen Personalkosten sowie die hohen Austrittszahlen. 2022 sind insgesamt 5.306 Personen aus der Katholischen Kirche ausgetreten. Dem gegenüber stehen 344 Aufnahmen in die Katholische Kirche durch Wiederein- und Übertritte.

Mehr Taufen und Eheschließungen

Einen positiven Trend gab es in der Diözese Gurk hingegen bei den kirchlichen Trauungen und Taufen: Diese hat sich mit 774 gegenüber dem ersten Pandemiejahr 2020 mehr als verdoppelt und liegt wieder auf dem Niveau der Zeit vor der Pandemie. Die Zahl der Taufen liegt 2022 mit 3.063 sogar über dem Jahr 2019. Mit Blick auf die vorgelegten Bilanzzahlen und die zurückgehende Zahl an Katholiken betont Generalvikar Johann Sedlmaier: “Vorrangiges Ziel unseres derzeit laufenden Kirchenentwicklungsprozesses ist es, pastorale Schwerpunkte zu definieren, um einen noch zielgerichteteren Einsatz der knapper werdenden Mittel sicherzustellen.”