Seit seinem 18. Lebensjahr bestimmt die Arbeit mit Pferden den Jahresablauf von Josef Satz. Von Mai bis September ist Hochsaison: Neben den traditionellen Umritten organisiert er seit 25 Jahren Kutschenfahrten und Kindergeburtstage mit Pferden. Auch privat ist er gern mit der Kutsche unterwegs – etwa zu Silvester: Da geht es wie jedes Jahr in fröhlicher Runde zur alten italienischen Grenze – mit Freunden, Nachbarn, Hauswürsten und Speck an Bord, auf dem Wagen hinten drauf die Theke.
Zusammenhalt zählt
„Ohne Nachbarschaftshilfe geht gar nichts“, sagt der gebürtige Gailitzer. Ob beim Kufenstechen, Heugen oder wenn der Traktor streikt – im unteren Gailtal hilft man einander. Beim Aufschlichten der Kleinballen stehen dann eben 25 Leute auf der Wiese. Der Gemeinschaftssinn ist gelebte Realität – und macht vieles möglich.

Liebe, Pferde und Beruf
Heute lebt der 62-Jährige mit Ehefrau Claudia (49) in Pöckau. Als Beamter bei der Polizei in Villach pendelt er täglich, für das Stadtleben ist er aber nicht geschaffen. Die Liebe zu den Norikern wurde ihm von seinem Vater in die Wiege gelegt und das Züchten, Kutschenfahren und das Kufenstechen ist gelebte Tradition. Sogar im Wald wird hin und wieder noch mit den Pferden gearbeitet – wie damals.
Die nächste Generation steht bereit
Die Leidenschaft für die Pferde haben auch die Söhne geerbt. Sebastian (24) unterrichtet an einer landwirtschaftlichen Fachschule, Gabriel (16) ist im 2. Lehrjahr seiner Zimmererlehre und beide sind stets mit dabei, wenn es zum nächsten Kufenstechen geht. Die Satz-Familie steht geschlossen hinter diesem Brauchtum – ohne Pferde geht’s eben nicht.

Zwischen Bergen, Norikern und gutem Wein
Viel Zeit für andere Hobbys bleibt nicht, aber wenn, dann geht es gemeinsam mit Claudia und Freunden in die Berge – zu Fuß, zu Pferd, auch mit der Kutsche. Genuss ist für Josef Satz eng mit Natur verbunden: gutes Essen, ein Glas Wein (am liebsten in Italien), ein italienischer Cappuccino. Und manchmal – zur Abwechslung – kann der Weg auch einmal nach Salzburg führen.