Vom Chemiker zum Experten für Innere Medizin und Pneumologie
Dass Prim. DI Dr. Daniel Doberer einmal als Mediziner tätig sein wird, war zu Beginn seiner Studienzeit nicht klar. „Ich absolvierte erst das Studium der Technischen Chemie an der TU Wien“, erzählt der neue Primarius für Innere Medizin und Pneumologie im Klinikum Klagenfurt am Wörthersee. Allerdings fehlte ihm in seiner Arbeit im Labor der Kontakt mit Menschen. „Daher begann ich das Medizinstudium“, blickt der gebürtige Deutsche, der allerdings in Linz aufgewachsen ist, zurück. Im AKH Wien sowie bei Aufenthalten in den USA und Kanada absolvierte er seine Facharztausbildungen sowie ein Health-Care-Studium. Zuletzt zeichnete er als leitender Oberarzt an der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie an der Klinik Floridsdorf verantwortlich. Seine Schwerpunkte umfassen die pneumologische Funktionsdiagnostik sowie die Behandlung von Asthma, interstitiellen (vernarbenden), immunologischen als auch seltenen Lungenerkrankungen. Die Position als Primarius in Klagenfurt interessierte Doberer einerseits, da die Abteilung ganz Kärnten versorgt und „man hier auch eine gesundheitspolitische Verantwortung“ trägt. Andererseits lockten ihn natürlich auch die Freizeitmöglichkeiten in den Kärntner Bergen in den Süden.
„Kanon“ der Inneren Medizin
Seine Visionen für seine neu übernommene Abteilung? „Ich möchte die Abteilung noch enger mit den übrigen drei Abteilungen der Inneren Medizin vernetzen. Also der Inneren Medizin und Kardiologie, der Inneren Medizin und Onkologie und der Inneren Medizin für Gastroenterologie, Hepatologie, Stoffwechsel und Nephrologie“, so Doberer. Zudem will er die sich mit raschem Fortschritt entwickelnde Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs weiter stärken und sich dafür einsetzen, dass auch in Österreich ein Lungenkarzinom-Screening bei Menschen mit Risikofaktoren umgesetzt wird. Hierfür wird auch die interventionelle Diagnostik und Therapie mit moderner Technik erweitert werden (z.B. Elektronavigations-Bronchoskopie). Aber auch die Spezialambulanzen und interdisziplinären Boards, wie das Tumorboard oder das ILD-Board (Interstitielle Lungenerkrankungen) will Doberer weiter vorantreiben sowie neue etablieren. „Ich denke hier speziell an ein Board für Patienten mit seltenen Erkrankungen, ein Board zur Fast-Track-Abklärung von Lungenrundherden oder eine Spezialambulanz für Biologika-Therapien“, erklärt er. Ebenso darf einer modernen Abteilung das wissenschaftliche Arbeiten und Denken sowie die Durchführung von klinischen Studien nicht fehlen, ist Doberer überzeugt.
Zusammenarbeit und Kooperationen im Klinikum Klagenfurt
Prim. DI Dr. Daniel Doberer betont die Bedeutung der engen Zusammenarbeit zwischen den Fachabteilungen im Klinikum Klagenfurt am Wörthersee. Besonders wichtig ist ihm ein gut abgestimmtes Teamwork aller Berufsgruppen, inklusive der Pflege und Atemphysiotherapeuten. Darüber hinaus plant er eine verstärkte Kommunikation mit den anderen KABEG-Spitälern, insbesondere mit dem pneumologischen Team des LKH Villachs. Geplant sind Kooperationen zur gemeinsamen Versorgung von Patient:innen mit Lungenkrebs sowie interdisziplinären Ansätzen bei Schlafstörungen und Heimbeatmung in Zusammenarbeit mit der Neurologie- und HNO-Abteilung. Doberer sieht seine Abteilung zudem als Anlaufstelle für pneumologische Anliegen von niedergelassenen Fachärzt:innen.
Fokus auf Aus-, Fort- und Weiterbildung
Ein zentraler Punkt in Doberers Vision für seine Abteilung ist die Aus-, Fort- und Weiterbildung, insbesondere für junge Mediziner:innen. Er ist überzeugt, dass nur eine optimale Ausbildung sowohl den Patient:innen zugutekommt als auch das Interesse qualifizierter Nachwuchskräfte sichert. Die Integration von theoretischer und praktischer Ausbildung in den Klinikalltag ist ein wichtiger Bestandteil seiner Strategie. Gemeinsam mit anderen Berufsgruppen möchte Doberer regelmäßig Weiterbildungen anbieten. Sein Ziel ist es, das Klinikum zu einem pneumologischen Referenzzentrum mit einem kompetenten, motivierten Team zu entwickeln, das eine erstklassige Patientenversorgung in Einklang mit dem medizinischen Fortschritt und modernen telemedizinischen Möglichkeiten gewährleistet.