Markus Werba mit eigenem Album

Khünburg -

Markus Werba (48) zählt seit über 20 Jahren zu den Weltbesten in der Opernszene. Derzeit arbeitet der Opernstar sogar an einem eigenen Album.

Als Don Giovanni an der Mailänder Skala

An der Wiener Staatsoper debütierte der stets sympathische Khünburger bereits 2010 mit seiner Paradepartie „Papageno“ in Mozarts „Die Zauberflöte“. Es folgte bis heute eine ganz steile Karriere in der Opernwelt.

Auftritte an den renommiertesten Opernhäusern

Von Wien aus eroberte der Familienvater die ganze Opernwelt. Angefangen in Paris 2001, über die Salzburger Festspiele 2005, Scala Metropolitan in New York und Royal Opera House in London 2008, Teatro Colon in Buenos Aires und das Opernhaus Sydney. Letztlich auch die Wiener, Berliner und Münchner Staatsoper, ja bis zum Bolschoi Theater in Moskau. Wir haben Markus Werba vor seinen nächsten Auftritten ab Oktober befragt.

Bariton Markus Werba

Gailtal Journal: Wann hatten Sie vor Corona den letzten Auftritt?

Werba: „Genau an dem Tag, als u. a. auch die Grenzen nach Italien gesperrt wurden. Ich hatte am 29. Feber 2020 in Rom die letzte Vorstellung. Gleich danach ging es zum Bahnhof und mit dem Nachtzug nach Villach. Im Wagon waren nur ich und meine Gattin“.

Wie haben Sie die Lockdown-Monate verbracht?

„Also die Lockdown Monate waren für mich sehr erholsam und ich habe es genossen, mal Zeit für mich zu haben. Ich habe die Zeit auch genützt, um meine Heimat mit Wandern und Bergsteigen zu erkunden. Kochen oder Gartenarbeit aber auch entspannen und mich auf Neues vorbereiten gehörten dazu“. Ab Juli ging es in Rom mit „Die lustigen Witwe“ und „Zaide“ von Mozart wieder los. Mit der nächsten Welle hatte ich dann Glück, weil ich bereits drei Verträge für Auftrittte in Moskau hatte und es hier im November noch keinen Lockdown gab“.

Auftritte 2021?

„Bereits Anfang Jänner ging es an der Scala mit einem großen Liederabend „Recital Markus Werba“ mit Michele Gamba am Klavier los. Es wurde via Internet „live“ übertragen und um die 30.000 Opernfreunde haben es gesehen. Weiters war ich im Winter in Rom in „Des Knaben Wunderhorn“, in Palermo in „Crepuscolo dei Sogni“ und in Moskau in „Le Nozze di Figaro“ engagiert. Nach weiteren Lockdowns ging es im Juli mit einem Sommerkonzert auf der Freiluftbühne in Grafenegg, der „Winterreise“ in Apulien und in Bukarest in „Die tote Stadt“ weiter. Nebenbei habe ich auch mit 17 Studenten aus aller Welt einen Gesangskurs abgewickelt. Im Oktober/November bin ich wieder in Mailand als der Merkur in „La Calisto“ und am 24. November in Florenz als Adam und Raphael in „Die Schöpfung“ zu sehen.

Gibt es ein Lieblingshaus?

„Ein Solo-Liederabend an der Scala ist für einen Sänger glaube ich überhaupt eine der größten Errungenschaften.“

Wie bereitet man sich vor Auftritten vor?

„Bei neuen Rollen drei Monate zu Hause lernen. Vor den ersten Auftritt etwa noch sechs Wochen mit Dirigenten und Regisseur proben“.

Gibt es ein Vorbild?

„Ja, den US-Amerikanischen Opernsänger Robert Marrmell (1917-2004) und Walter Berry (1929-2000). Er war auch mein Lehrer an der Hochschule für Musik in Wien“.

Wo kann man Markus 2022 sehen?

„Zu den Highlights zählt im Jänner in Florenz die Fledermaus. Dabei spielt auch Tobias Moretti den Frosch. Bei der Richard Strauss Oper „Ariadne auf Naxos“ (15. April – 3. Mai) bin ich auch dabei und spiele den Musiklehrer. Auch die Winterreise, Franz Schuberts berühmtester Liederzyklus, wird eine Riesensache.“

Selbstgemachte „Bucatini all Amatriciana“ ist sein Lieblingsessen – im Lockdown war viel Zeit zum Kochen

… und Projekte?

„Ich arbeite an meinem Album, das ich in Kürze aufnehmen werde. 2023 gibt es zwei Produktionen von der romantischen Oper Lohengrin des deutschen Komponisten Richard Wagner. Ich widme es meinem Vater Ewald, der ein Wagner-Fan ist“.

Auftritte in Kärnten?

„Ich würde mich jederzeit freuen und es gab auch schon Anfragen aus Kärnten.“ Mutter Alberta Werba dazu: „Markus wird so bald es möglich ist, nach 2014 wieder ein Benefizkonzert für den Kiwanis-Club Hermagor geben“.

Gibt es noch ein Ziel?

„Ich habe eigentlich schon alles erreicht. Doch eines Tages zu einem Hans Sachs zu gelangen, das wäre noch ein großes Ziel. Es ist ein sehr schweres Baritonfach“.

Ist Luxus für Sie ein Thema?

„Ich habe die ganze Welt schon gesehen, doch das Wohnen in meinen Haus in Khünburg ist für mich schon ein Luxus. Durch meine vielen Auftritte in Italien habe ich in Rom noch ein Wohnung“.

Markus mit seiner Linn und Töchterchen Margherita

Steckbrief:

Geboren: 14. 11. 1973 in Villach
Familie: verheiratet mit Dr. Linn (Römerin), Tochter Margherita (8 Monate)
Schule/Ausbildung: Volks- u. Hauptschule Hermagor, Gymnasium/Konservatorium Klagenfurt, Musikuni in Wien
Sprachen: Deutsch, Italienisch, Russisch, Französisch, Englisch
Lieblingsessen: Selbstgemachte Bucatini all Amatriciana
Musik: Jazz zur Entspannung
Hobbys: Bergsteigen